301
Johann Christian Klengel
Mühle im Plauenschen Grund bei Dresden, 1790/1810.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 4.000 Ergebnis:
€ 4.750 (inklusive Aufgeld)
Mühle im Plauenschen Grund bei Dresden. 1790/1810.
Öl auf Leinwand.
Fröhlich M 128. Verso handschriftlich nummeriert sowie mit neuerem Ausstellungsetikett. 63 x 81 cm (24,8 x 31,8 in).
PROVENIENZ: Sammlung Victor D. Spark, New York.
Galerie Füssl & Jakob, München.
Privatsammlung Baden-Württemberg (1993 vom Vorgenannten erworben).
Öl auf Leinwand.
Fröhlich M 128. Verso handschriftlich nummeriert sowie mit neuerem Ausstellungsetikett. 63 x 81 cm (24,8 x 31,8 in).
PROVENIENZ: Sammlung Victor D. Spark, New York.
Galerie Füssl & Jakob, München.
Privatsammlung Baden-Württemberg (1993 vom Vorgenannten erworben).
Ein bedeutender Wegbereiter der Romantik und der Landschaftsmalerei, die in dieser Zeit zur zentralen Gattung aufsteigt, ist Johann Christian Klengel. Aus einfachen Verhältnissen stammend, kommt er 12-jährig nach Dresden, wo er anschließend die Zeichenschule besucht und von Christian Ludwig von Hagedorn wegen seines großen Talents gefördert wird. Hagedorn, Generaldirektor der Sächsischen Kunstsammlungen und der Kunstakademie in Dresden sowie wesentliche Figur bei der Herausbildung einer frühromantischen Ästhetik, vermittelt Klengel an die Kunstakademie. Dort erhält er ab 1765 bei Bernardo Bellotto, gen. Canaletto, Unterricht in Komposition und Perspektive. Einen Namen macht er sich anschließend zunächst mit seiner grafischen Annäherung an die Natur; es entstehen Radierungen des Dresdner Umlandes, in denen die Kenntnis der konkurrierenden Schulen zutage tritt. Klengel orientiert sich zum einen an der realistischen und stimmungsvollen Manier der holländischen Maler des 17. Jahrhunderts, zum anderen an den idealen und heroischen Landschaften Claude Lorrains sowie an den vedutistischen Ausblicken Canalettos. Charakteristisch für seine Gemälde ist die Verbindung einer idealen Landschaftskomposition mit realistischen Zügen, in die sich stimmungsvoller Gehalt mischt. Genau beobachtend richtet er den Blick auf die kleine, idyllisch geschützte Lichtung, in der eine geordnete, vom Menschen genutzte und gepflegte Natur sichtbar wird. Die Staffagefiguren erscheinen ebenso wie das Häuschen eingebettet und in harmonischer Eintracht mit der Natur. Im Raum verteilt, bilden sie kleine Anhaltspunkte, die den Blick im Bildraum umherschweifen lassen: links der heimkehrende Müller, im Vordergrund das Blumen pflückende Mädchen, der kleine Hofhund, der im Bach watende Junge und schließlich ein weiteres Mädchen im blühenden Kürbisfeld. Feinstens ausgearbeitet erheben sich hinter dieser Szenerie die unterschiedlichen Bäume am Waldesrand. In einer umfassenden Harmonie vereint Klengel in der Ansicht Zier- und Nutzgarten, Arbeit und Müßiggang, ursprüngliche und nutzbar gemachte Natur. Bemerkenswert subtil, reduziert und harmonisch ist auch die Licht- und Farbmodulation. Eine silbrig-graublaue Tonalität fügt sich anmutig an das gelbliche Grün von Wiese, Wald und Kornfeld, das durch das sanft von links unter den abziehenden Wolken hinweg einfallende Licht zusätzlich erhellt wird. Im Rahmen dieser intensiven Reflexion und Positionsbestimmung der Landschaftsmalerei verfasst Klengel selbst eine theoretische Abhandlung, die 1802 unter dem Titel "Principes de dessein pour les paysages" herausgegeben wird. Klengel reiht sich damit in eine frühromantische Ästhetik ein, die in der Landschaft ihr bevorzugtes Motiv findet und sie als Spiegelung seelischer Regungen versteht. Zu Lebzeiten wird Klengel überaus geschätzt: Johann Wolfgang von Goethe sieht ihn auf demselben Rang wie Caspar David Friedrich, mit dem Klengel ebenfalls bekannt ist; Philipp Otto Runge nennt ihn 1801 in einem Brief an seinen Freund Conrad Christian August Böhndel „einen unserer größten jetztlebenden Landschafter“. [KT]
301
Johann Christian Klengel
Mühle im Plauenschen Grund bei Dresden, 1790/1810.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 4.000 Ergebnis:
€ 4.750 (inklusive Aufgeld)
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