Rahmenbild
Weitere Abbildung
465
Jeanne Mammen
Paar auf der Fensterbank, Um 1928.
Aquarell und Bleistift
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 112.500 (inklusive Aufgeld)
Paar auf der Fensterbank. Um 1928.
Aquarell und Bleistift.
Döpping/Klünner A 404. Links unten signiert. Verso auf der Rahmenrückwand mit der vormaligen handschriftlichen Bezeichnung "Paar am Fenster (Sonntag)". Auf Papier, auf Karton aufgezogen. 38,2 x 30,3 cm (15 x 11,9 in), blattgroß.
Das Aquarell wurde 1928/29 erstmals in der Zeitschrift UHU unter dem Titel "Liebespaar am Fenster" als Illustration zu einem gleichnamigen Gedicht von Kurt Tucholsky veröffentlicht, das unter einem seiner Pseudonyme "Theobald Tiger" auf der gleichen Doppelseite abgedruckt war.
• Illustration zu einem Gedicht von Kurt Tucholsky mit dem Titel "Liebespaar am Fenster"
• Tucholsky war begeistert von Jeanne Mammens zarten Aquarellen und widmete ihr 1929 in der Wochenzeitschrift “Die Weltbühne” eine kurze Liebeserklärung
• Intime, fein gezeichnete Alltagsszene, die einen Einblick hinter die flimmernde Fassade des Berliner Großstadtlebens gewährt
• Werke der Künstlerin befinden sich in renommierten internationalen Museen sowie in der Jeanne-Mammen-Stiftung (Stiftung Stadtmuseum Berlin) und der Berlinischen Galerie, die der Künstlerin bereits zwei große Retrospektiven gewidmet hat (1997/98, 2017/18).
Wir danken Frau Cornelia Pastelak-Price, ehemals Förderverein der Jeanne-Mammen-Stiftung e.V., für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Galerie Brockstedt, Hamburg.
Galerie Valentien, Stuttgart.
Privatsammlung USA.
AUSSTELLUNG: Jeanne Mammen - Aquarelle Paris, Brüssel vor 1915, Berlin 20er Jahre, Galerie Brockstedt, Hamburg, April/Mai 1971, Kat.-Nr. 50.
Jeanne Mammen, Galerie Valentien, Stuttgart, 20.9.-20.10.1971, Faltblatt ohne Erwähnung.
LITERATUR: UHU, Das neue Ullsteinmagazin, Band-/Heftnummer 5 1928/29, H 2, November, (mit Farbabbildung, S. 46).
Aquarell und Bleistift.
Döpping/Klünner A 404. Links unten signiert. Verso auf der Rahmenrückwand mit der vormaligen handschriftlichen Bezeichnung "Paar am Fenster (Sonntag)". Auf Papier, auf Karton aufgezogen. 38,2 x 30,3 cm (15 x 11,9 in), blattgroß.
Das Aquarell wurde 1928/29 erstmals in der Zeitschrift UHU unter dem Titel "Liebespaar am Fenster" als Illustration zu einem gleichnamigen Gedicht von Kurt Tucholsky veröffentlicht, das unter einem seiner Pseudonyme "Theobald Tiger" auf der gleichen Doppelseite abgedruckt war.
• Illustration zu einem Gedicht von Kurt Tucholsky mit dem Titel "Liebespaar am Fenster"
• Tucholsky war begeistert von Jeanne Mammens zarten Aquarellen und widmete ihr 1929 in der Wochenzeitschrift “Die Weltbühne” eine kurze Liebeserklärung
• Intime, fein gezeichnete Alltagsszene, die einen Einblick hinter die flimmernde Fassade des Berliner Großstadtlebens gewährt
• Werke der Künstlerin befinden sich in renommierten internationalen Museen sowie in der Jeanne-Mammen-Stiftung (Stiftung Stadtmuseum Berlin) und der Berlinischen Galerie, die der Künstlerin bereits zwei große Retrospektiven gewidmet hat (1997/98, 2017/18).
Wir danken Frau Cornelia Pastelak-Price, ehemals Förderverein der Jeanne-Mammen-Stiftung e.V., für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Galerie Brockstedt, Hamburg.
Galerie Valentien, Stuttgart.
Privatsammlung USA.
AUSSTELLUNG: Jeanne Mammen - Aquarelle Paris, Brüssel vor 1915, Berlin 20er Jahre, Galerie Brockstedt, Hamburg, April/Mai 1971, Kat.-Nr. 50.
Jeanne Mammen, Galerie Valentien, Stuttgart, 20.9.-20.10.1971, Faltblatt ohne Erwähnung.
LITERATUR: UHU, Das neue Ullsteinmagazin, Band-/Heftnummer 5 1928/29, H 2, November, (mit Farbabbildung, S. 46).
Jeanne Mammen, die insbesondere für ihre Arbeiten aus der Zeit der Weimarer Republik bekannt wird, verbindet Zeit ihres Lebens eine ambivalente Beziehung mit Berlin. Das vibrierende Großstadtleben liefert ihr einerseits eine schier unerschöpfliche Quelle an Motiven für ihre Zeichnungen und Illustrationen. Gleichzeitig ist der Alltag einer alleinstehenden Frau mit künstlerischen Bestrebungen aber auch von vielen Herausforderungen und Unwägbarkeiten geprägt. Nachdem sie ihre Kindheit und Jugend in Frankreich verbringt, ist sie in Berlin zunächst bestürzt von der preußischen Lebensart. Erst nach längerer Suche kann sie sich schließlich mit Illustrationen und Zeichnungen für diverse Magazine ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen. 1920 bezog sie mit ihrer Schwester ein Wohnatelier am Kurfürstendamm, wo sie bis zu ihrem Tod wohnt und arbeitet und die bewegte deutsche Geschichte miterlebt.
Heute gelten vor allem ihre Werke aus den 1920er bis frühen 1930er Jahren als wichtigste Arbeiten ihres Schaffens. Auch unsere Zeichnung stammt aus dieser Zeit, die aktuell nicht nur in der Kunstwelt, sondern auch in der Aufarbeitung durch Film und Fernsehen viel Aufmerksamkeit erfährt. Wie so oft stellt Jeanne Mammen ein Paar ins Zentrum ihrer Darstellung, wobei sie die weibliche Figur in den Mittelpunkt rückt. Der müde und resigniert wirkende Blick der Frau gibt Raum für vielfache Deutungen. Ob die beiden eine lange Nacht in den Berliner Etablissements hinter sich haben, von einem besseren Leben träumen oder einfach nur träge die Ruhe eines Sonntagmorgens genießen, bleibt im Ungewissen. Jeanne Mammen gewährt uns mit dieser intimen Alltagszene einen Blick hinter das hektische Leben der Großstadt, das für einen Moment stillzustehen scheint. Die vielbeschäftigte Zeichnerin, die ihre Motive größtenteils auf den Straßen und in den Bars, Cafés und Arbeiterkneipen von Berlin fand, zeigt uns hier ihre Beobachtungsgabe und führt uns ihr Gespür für unterschiedliche Charaktere und Situationen gekonnt vor Augen.
Selbst ihr später Erfolg und die lange Zeit, die sie in Berlin verbringt, können Jeanne Mammen nie ganz mit der deutschen Großstadt versöhnen. Die Liebe zu Frankreich bringt sie hingegen zeitlebens mit ihrer Namenswahl zum Ausdruck. Geboren als Gertrude Johanna Luise Mammen, behält sie ihren französischen Namen bis zu ihrem Lebensende bei. [AR]
Heute gelten vor allem ihre Werke aus den 1920er bis frühen 1930er Jahren als wichtigste Arbeiten ihres Schaffens. Auch unsere Zeichnung stammt aus dieser Zeit, die aktuell nicht nur in der Kunstwelt, sondern auch in der Aufarbeitung durch Film und Fernsehen viel Aufmerksamkeit erfährt. Wie so oft stellt Jeanne Mammen ein Paar ins Zentrum ihrer Darstellung, wobei sie die weibliche Figur in den Mittelpunkt rückt. Der müde und resigniert wirkende Blick der Frau gibt Raum für vielfache Deutungen. Ob die beiden eine lange Nacht in den Berliner Etablissements hinter sich haben, von einem besseren Leben träumen oder einfach nur träge die Ruhe eines Sonntagmorgens genießen, bleibt im Ungewissen. Jeanne Mammen gewährt uns mit dieser intimen Alltagszene einen Blick hinter das hektische Leben der Großstadt, das für einen Moment stillzustehen scheint. Die vielbeschäftigte Zeichnerin, die ihre Motive größtenteils auf den Straßen und in den Bars, Cafés und Arbeiterkneipen von Berlin fand, zeigt uns hier ihre Beobachtungsgabe und führt uns ihr Gespür für unterschiedliche Charaktere und Situationen gekonnt vor Augen.
Selbst ihr später Erfolg und die lange Zeit, die sie in Berlin verbringt, können Jeanne Mammen nie ganz mit der deutschen Großstadt versöhnen. Die Liebe zu Frankreich bringt sie hingegen zeitlebens mit ihrer Namenswahl zum Ausdruck. Geboren als Gertrude Johanna Luise Mammen, behält sie ihren französischen Namen bis zu ihrem Lebensende bei. [AR]
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