Rahmenbild
425
Emil Nolde
Zwei Sonnenblumen vor dunklem Grund, 1930/1935.
Aquarell
Schätzung:
€ 90.000 Ergebnis:
€ 225.000 (inklusive Aufgeld)
Zwei Sonnenblumen vor dunklem Grund. 1930/1935.
Aquarell.
Unten mittig signiert. Auf Japan. 35,5 x 47 cm (13,9 x 18,5 in), blattgroß.
Mit einer Fotoexpertise von Prof. Dr. Martin Urban, Ada und Emil Nolde Stiftung, Seebüll, vom 29. April 1997 (in Kopie).
• Für Nolde sind Blumen "beseelt" besonders die Sonnenblumen mit ihrer menschlichen Physiognomie sind Träger starken expressiven Ausdrucks.
• Die genaue Ausarbeitung der Blütenblätter zeigt die besondere Sorgfalt, die Nolde diesem Aquarell widmet und gibt diesem eine gemäldehafte Wirkung.
• Großformatiges Aquarell in einzigartig glühenden Farben.
PROVENIENZ: Privatsammlung Schweiz.
Galerie Utermann, Dortmund.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (seit 2011).
AUSSTELLUNG: Emil Nolde - Christian Rohlfs, Galerie Utermann, Dortmund, 26.9.-14.11.2020.
LITERATUR: Galerie Kornfeld, Bern, 20. Juni 1997, Los 98.
"Die Art und Weise, wie er Blätter und Blumen gruppiert, wie er mit Hell und Dunkel arbeitet, wie er Zartes und Kräftiges zu vereinigen weiß, wie er die Natürlichkeit festhält und doch aus dem Ganzen ein Bild, ein wirkliches Bild macht, ist meisterhaft. Wer Mohn und Sonnenblumen von ihm gemalt gesehen hat, wird sich nur schwer in die Wiedergaben anderer Künstler versenken können. Licht, Farbe, Schönheit hat er in vollen Zügen eingefangen."
Ada in einem Brief an Hans Fehr, 1927.
Aquarell.
Unten mittig signiert. Auf Japan. 35,5 x 47 cm (13,9 x 18,5 in), blattgroß.
Mit einer Fotoexpertise von Prof. Dr. Martin Urban, Ada und Emil Nolde Stiftung, Seebüll, vom 29. April 1997 (in Kopie).
• Für Nolde sind Blumen "beseelt" besonders die Sonnenblumen mit ihrer menschlichen Physiognomie sind Träger starken expressiven Ausdrucks.
• Die genaue Ausarbeitung der Blütenblätter zeigt die besondere Sorgfalt, die Nolde diesem Aquarell widmet und gibt diesem eine gemäldehafte Wirkung.
• Großformatiges Aquarell in einzigartig glühenden Farben.
PROVENIENZ: Privatsammlung Schweiz.
Galerie Utermann, Dortmund.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (seit 2011).
AUSSTELLUNG: Emil Nolde - Christian Rohlfs, Galerie Utermann, Dortmund, 26.9.-14.11.2020.
LITERATUR: Galerie Kornfeld, Bern, 20. Juni 1997, Los 98.
"Die Art und Weise, wie er Blätter und Blumen gruppiert, wie er mit Hell und Dunkel arbeitet, wie er Zartes und Kräftiges zu vereinigen weiß, wie er die Natürlichkeit festhält und doch aus dem Ganzen ein Bild, ein wirkliches Bild macht, ist meisterhaft. Wer Mohn und Sonnenblumen von ihm gemalt gesehen hat, wird sich nur schwer in die Wiedergaben anderer Künstler versenken können. Licht, Farbe, Schönheit hat er in vollen Zügen eingefangen."
Ada in einem Brief an Hans Fehr, 1927.
Emil Nolde lebt ein zurückgezogenes Künstlerleben weit im Norden an der Grenze zu Dänemark. Hier begegnet er wenig anderen Künstlerkollegen, Nolde bewundert Edward Munch und besucht zum Beispiel James Ensor in Ostende. Für kurze Zeit ist er Mitglied der Künstlergruppe "Brücke" und versucht erfolglos eine eigene Künstlergruppe zu gründen. Als junger Künstler reist er viel mit seiner Ehefrau Ada. Obwohl die Eheleute viele Kontakte pflegen und eine Wohnung in Berlin unterhalten - der Bau eines Wohnhauses nach Plänen von Mies van der Rohe scheitert -, zeichnet sich ihr naturverbundenes Leben in der Marsch in Alsen, Utenwarf und Seebüll durch eine idyllische Einsamkeit aus. Sicherlich auch als Teil seiner Selbstinszenierung bezeichnet Nolde sich in seinen Notizen am Rande, als Künstler "ohne Vorbilder", der seinen eigenen Weg geht. Diesen hat er gefunden, wenn auch nicht ganz so abseits wie er selbst behauptet. Abgesehen von früheren Versuchen, intensiviert Nolde in seinen Vierzigern die Auseinandersetzung mit der Aquarelltechnik. In seiner zweiten Lebenshälfte wird diese Noldes künstlerisches Schaffen dominieren und muss gleichrangig mit der Ölmalerei gesehen werden. In kurzer Zeit erreicht Nolde hier eine Meisterschaft, die ihresgleichen sucht. Er arbeitet neben der klassischen Aquarellfarbe mit Tempera, Tusche und farbigen Kreiden und lotet die Grenzen der Technik neu aus. Das Aquarell verlangt vom Künstler sowohl Geschwindigkeit als auch Kontrolle, das Typische und Faszinierende ist seine immense Leuchtkraft. Zunächst muss tropfnass und zügig gearbeitet werden, dann heißt es geduldig warten und den richtigen Zeitpunkt finden, das Werk abzuschließen, um die farbigen und strukturellen Kontraste zu erhalten. Wie die Technik des Aquarells an sich haben die Sonnenblumen eine gesonderte Stellung im Werk Noldes. 1926 entsteht das erste Ölgemälde mit diesem Sujet, das seitdem in größerer Gewichtung auftaucht. Noldes Blumenbilder sind Ausdruck von Stimmung und Emotion. In seinen Augen sind Blumen beseelt und im Besonderen die Sonnenblumen mit ihren mannshohen Stängeln und großen Köpfen sind für Nolde Geschöpfe mit menschenähnlichen Empfindungen. Sie symbolisieren den endlosen Kreislauf von Leben und Tod. „Ich liebte die Blumen in ihrem Schicksal: emporsprießend, blühend, leuchtend glühend, beglückend, sich neigend, verwelkend, verworfen in der Grube endend. Nicht immer ist unser Menschenschicksal ebenso folgerichtig und schön [..]" (Emil Nolde zitiert nach: Martin Urban, Emil Nolde - Blumen und Tiere, 1965, S. 7/8) Groß in Szene gesetzt in ausschnitthafter Nahansicht, bereitet er den Blütenköpfen ihre Bühne, sie sind alleiniger Akteur, ihre Umgebung spielt keine Rolle in der Komposition. Lediglich das dunkle Blau spielt eine tragende Rolle als verstärkende Komplementärfarbe zu dem leuchtenden Gelb der Sonnenblumenköpfe, die wie Feuerräder sich zum Himmel emporstrecken. [SM]
425
Emil Nolde
Zwei Sonnenblumen vor dunklem Grund, 1930/1935.
Aquarell
Schätzung:
€ 90.000 Ergebnis:
€ 225.000 (inklusive Aufgeld)
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