Rahmenbild
371
Ernst Ludwig Kirchner
Badende, 1908/09.
Farbige Kreidezeichnung
Schätzung:
€ 50.000 Ergebnis:
€ 93.750 (inkl. Käuferaufgeld)
Badende. 1908/09.
Farbige Kreidezeichnung.
Verso mit dem kaum leserlichen Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) und der kaum lesbaren handschriftlichen Registriernummer "FS / Dre [..]". Auf leichtem, chamoisfarbenem Büttenkarton. 42,7 x 34,3 cm (16,8 x 13,5 in), nahezu blattgroß. [CH].
• Dynamisches, kräftiges und besonders farbstarkes Werk aus der besten "Brücke"-Zeit.
• Eindrucksvolle Körperlichkeit bei größter Freiheit des Duktus und strenger Reduzierung auf die Kontur.
• Zur gleichen Zeit schafft der Künstler motivisch ähnliche Gemälde, u. a. "Drei Akte im Walde" (1908, Stedelijk Museum, Amsterdam) oder "Stehender und liegender Akt" (1908, Gordon 51).
• Das Motiv der Badenden und der Akt im Freien zählen zu den Hauptmotiven der "Brücke"-Künstler.
Das Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert.
PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946).
Privatsammlung Frankreich.
Privatsammlung Belgien (1999 durch Erbschaft vom Vorgenannten erhalten).
Farbige Kreidezeichnung.
Verso mit dem kaum leserlichen Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) und der kaum lesbaren handschriftlichen Registriernummer "FS / Dre [..]". Auf leichtem, chamoisfarbenem Büttenkarton. 42,7 x 34,3 cm (16,8 x 13,5 in), nahezu blattgroß. [CH].
• Dynamisches, kräftiges und besonders farbstarkes Werk aus der besten "Brücke"-Zeit.
• Eindrucksvolle Körperlichkeit bei größter Freiheit des Duktus und strenger Reduzierung auf die Kontur.
• Zur gleichen Zeit schafft der Künstler motivisch ähnliche Gemälde, u. a. "Drei Akte im Walde" (1908, Stedelijk Museum, Amsterdam) oder "Stehender und liegender Akt" (1908, Gordon 51).
• Das Motiv der Badenden und der Akt im Freien zählen zu den Hauptmotiven der "Brücke"-Künstler.
Das Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert.
PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946).
Privatsammlung Frankreich.
Privatsammlung Belgien (1999 durch Erbschaft vom Vorgenannten erhalten).
Gemeinsam mit Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel und Fritz Bleyl gründet Ernst Ludwig Kirchner 1905 in Dresden die Künstlergruppe "Die Brücke". In Ablehnung eines klassischen Kunststudiums studieren die Freunde stattdessen die moderne Kunst ihrer Zeit und widmen sich dem reinen Naturstudium, ohne sich von den traditionellen formalen, technischen und ästhetischen Regeln der Akademielehren beeinflussen zu lassen. Selbstbewusst und unbeirrt suchen sie nach ihrer ganz eigenen, individuellen künstlerischen Sprache. In dieser so bedeutenden, richtungsweisenden Zeit - der Geburtsstunde des Expressionismus - steht insbesondere die Darstellung des Menschen im Fokus der jungen Maler.
Der Akt bildet für die "Brücke"-Künstler "die Grundlage aller bildenden Kunst", wie E. L. Kirchner selbst in seiner "Chronik" schreibt (1913, zit. nach: Ausst.-Kat. Bremer Kunsthalle, 100 Jahre Brücke, Bremen 2005, S. 65). Dem Aktzeichnen widmet sich Kirchner in der Entstehungszeit unserer Arbeit nicht nur auf seiner ersten Fehmarn-Reise 1908 und während ausgedehnter Aufenthalte an den Moritzburger Teichen (ab 1909), sondern insbesondere auch im gemeinsamen Atelier im Arbeiterviertel Dresden-Friedrichstadt. In spontanen, dynamischen Zeichnungen studiert er die Eigenschaften des weiblichen Akts, den er nicht in erstarrt-akademischen, sondern in natürlichen und ungezierten Posen und Bewegungsabläufen zeichnet. Das Dresdener Atelier ist in diesen Jahren nicht nur Lebens- und Arbeitsraum der "Brücke"-Künstler, sondern auch Treffpunkt für viele weibliche Amateurmodelle, die insbesondere E. L. Kirchner in zahlreichen, aus dem Moment geborenen Zeichnungen skizziert. Ebenso wie sich Kirchners künstlerisches Schaffen in diesen Jahren gegen das traditionelle Kunstverständnis richtet, entspricht auch sein Privatleben nicht den konservativen Moralvorstellungen der Wilhelminischen Ära. In seinem mit Vorhängen und Paravents dekorierten Atelier herrscht in diesen Jahren eine ungezwungene Freizügigkeit, die sich auch in den frei formulierten, lebhaften Zeichnungen widerspiegelt, in denen die akademische Darstellung des Aktes endgültig überwunden scheint.
Innerhalb seines gesamten Schaffens räumt Kirchner der Zeichnung einen besonders hohen Stellenwert ein. Das Medium erlaubt ihm, die von den "Brücke"-Künstlern gesuchte Unmittelbarkeit, die aus dem Moment geborene, natürliche Pose oder eine flüchtige Bewegung festzuhalten. So ist die hier angebotene, eindrucksvolle Darstellung einer momenthaften Atelierszene in ihrer Vereinfachung der Form, der Reduzierung auf raffinierte und selbstbewusst gesetzte Konturen in starken, kräftigen Farben sowie sicher geführtem Strich und der ungezwungenen Nacktheit der weiblichen Dargestellten nicht nur ein Zeugnis des bahnbrechenden künstlerischen Schaffens von E. L. Kirchner und der radikalen Kunstauffassung der "Brücke"-Kunst, sondern auch des gesamten deutschen Expressionismus. [CH]
Der Akt bildet für die "Brücke"-Künstler "die Grundlage aller bildenden Kunst", wie E. L. Kirchner selbst in seiner "Chronik" schreibt (1913, zit. nach: Ausst.-Kat. Bremer Kunsthalle, 100 Jahre Brücke, Bremen 2005, S. 65). Dem Aktzeichnen widmet sich Kirchner in der Entstehungszeit unserer Arbeit nicht nur auf seiner ersten Fehmarn-Reise 1908 und während ausgedehnter Aufenthalte an den Moritzburger Teichen (ab 1909), sondern insbesondere auch im gemeinsamen Atelier im Arbeiterviertel Dresden-Friedrichstadt. In spontanen, dynamischen Zeichnungen studiert er die Eigenschaften des weiblichen Akts, den er nicht in erstarrt-akademischen, sondern in natürlichen und ungezierten Posen und Bewegungsabläufen zeichnet. Das Dresdener Atelier ist in diesen Jahren nicht nur Lebens- und Arbeitsraum der "Brücke"-Künstler, sondern auch Treffpunkt für viele weibliche Amateurmodelle, die insbesondere E. L. Kirchner in zahlreichen, aus dem Moment geborenen Zeichnungen skizziert. Ebenso wie sich Kirchners künstlerisches Schaffen in diesen Jahren gegen das traditionelle Kunstverständnis richtet, entspricht auch sein Privatleben nicht den konservativen Moralvorstellungen der Wilhelminischen Ära. In seinem mit Vorhängen und Paravents dekorierten Atelier herrscht in diesen Jahren eine ungezwungene Freizügigkeit, die sich auch in den frei formulierten, lebhaften Zeichnungen widerspiegelt, in denen die akademische Darstellung des Aktes endgültig überwunden scheint.
Innerhalb seines gesamten Schaffens räumt Kirchner der Zeichnung einen besonders hohen Stellenwert ein. Das Medium erlaubt ihm, die von den "Brücke"-Künstlern gesuchte Unmittelbarkeit, die aus dem Moment geborene, natürliche Pose oder eine flüchtige Bewegung festzuhalten. So ist die hier angebotene, eindrucksvolle Darstellung einer momenthaften Atelierszene in ihrer Vereinfachung der Form, der Reduzierung auf raffinierte und selbstbewusst gesetzte Konturen in starken, kräftigen Farben sowie sicher geführtem Strich und der ungezwungenen Nacktheit der weiblichen Dargestellten nicht nur ein Zeugnis des bahnbrechenden künstlerischen Schaffens von E. L. Kirchner und der radikalen Kunstauffassung der "Brücke"-Kunst, sondern auch des gesamten deutschen Expressionismus. [CH]
371
Ernst Ludwig Kirchner
Badende, 1908/09.
Farbige Kreidezeichnung
Schätzung:
€ 50.000 Ergebnis:
€ 93.750 (inkl. Käuferaufgeld)
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