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Lyonel Feininger
An der steilen Küste, 1921.
Aquarell und Tuschfederzeichnung
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 52.500 (inkl. Käuferaufgeld)
An der steilen Küste. 1921.
Aquarell und Tuschfederzeichnung.
Links unten signiert, rechts unten datiert "März 1921" und unten mittig betitelt. Auf chamoisfarbenem Velin. 24,8 x 32,2 cm (9,7 x 12,6 in), Blattgröße. [CH].
• Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten.
• Aus Feiningers wichtigem ersten Jahr am Staatlichen Bauhaus in Weimar.
• Besonders detailliert ausgearbeitetes Werk.
• "An der steilen Küste" ist ein köstliches Beispiel für Feiningers feinen Humor.
• Segelschiff - Dampfschiff - Luftschiff: Außergewöhnliches Zeugnis von Feiningers Faszination für die Technik seiner Zeit.
Achim Moeller, Direktor des Lyonel Feininger Project LLC, New York - Berlin, hat die Echtheit dieses Werkes, das im Archiv des Lyonel Feininger Project unter der Nummer 1687-04-26-21 registriert ist, bestätigt. Weiterführende Informationen für diesen Eintrag wurden von Moeller Fine Art Projects | The Lyonel Feininger Project, New York - Berlin zur Verfügung gestellt.
PROVENIENZ: Nachlass Julia (Julie) Feininger, New York (1970).
Marlborough Fine Art, London (1971- mindestens 1973).
Nachlass Ilse und Hermann Bode, Hannover/Steinhude.
Privatsammlung Deutschland (durch Erbfolge).
AUSSTELLUNG: Lyonel Feininger 1871-1956, Haus der Kunst, München, 24.3.-13.5.1973; Kunsthaus Zürich, 25.5.-22.7.1973, Kat.-Nr. 191 (mit Abb., S. 176).
Lyonel Feininger. Originale auf Papier und Druckgraphik aus dem Besitz des Sprengel Museum Hannover, 28.5.-1.9.1996, S. 5 (mit Farbabb.).
revonnaH. Kunst der Avantgarde in Hannover 1912-1933, Sprengel Museum, Hannover, 23.9.2017-7.1.2018, S. 21 (mit Farbabb.).
Sprengel Museum, Hannover (als Dauerleihgabe seit 1986 bis Anfang 2021, Inv.-Nr. D 198).
"Ich fühle so unzählige Bilder auftauchen in meiner Fantasie, habe solche Sehnsucht nach Verwirklichung dieser Visionen, es ist wie ein Sichklammern an diesem Leben mit allen Erinnerungen [..] Seit dem Kriege, seit 1914, ist nicht diese sprudelnde Quelle von Sehnsuchtsvisionen über mich gekommen wie jetzt.“
Lyonel Feininger an seine Frau Julia am 9. September 1922.
Aquarell und Tuschfederzeichnung.
Links unten signiert, rechts unten datiert "März 1921" und unten mittig betitelt. Auf chamoisfarbenem Velin. 24,8 x 32,2 cm (9,7 x 12,6 in), Blattgröße. [CH].
• Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten.
• Aus Feiningers wichtigem ersten Jahr am Staatlichen Bauhaus in Weimar.
• Besonders detailliert ausgearbeitetes Werk.
• "An der steilen Küste" ist ein köstliches Beispiel für Feiningers feinen Humor.
• Segelschiff - Dampfschiff - Luftschiff: Außergewöhnliches Zeugnis von Feiningers Faszination für die Technik seiner Zeit.
Achim Moeller, Direktor des Lyonel Feininger Project LLC, New York - Berlin, hat die Echtheit dieses Werkes, das im Archiv des Lyonel Feininger Project unter der Nummer 1687-04-26-21 registriert ist, bestätigt. Weiterführende Informationen für diesen Eintrag wurden von Moeller Fine Art Projects | The Lyonel Feininger Project, New York - Berlin zur Verfügung gestellt.
PROVENIENZ: Nachlass Julia (Julie) Feininger, New York (1970).
Marlborough Fine Art, London (1971- mindestens 1973).
Nachlass Ilse und Hermann Bode, Hannover/Steinhude.
Privatsammlung Deutschland (durch Erbfolge).
AUSSTELLUNG: Lyonel Feininger 1871-1956, Haus der Kunst, München, 24.3.-13.5.1973; Kunsthaus Zürich, 25.5.-22.7.1973, Kat.-Nr. 191 (mit Abb., S. 176).
Lyonel Feininger. Originale auf Papier und Druckgraphik aus dem Besitz des Sprengel Museum Hannover, 28.5.-1.9.1996, S. 5 (mit Farbabb.).
revonnaH. Kunst der Avantgarde in Hannover 1912-1933, Sprengel Museum, Hannover, 23.9.2017-7.1.2018, S. 21 (mit Farbabb.).
Sprengel Museum, Hannover (als Dauerleihgabe seit 1986 bis Anfang 2021, Inv.-Nr. D 198).
"Ich fühle so unzählige Bilder auftauchen in meiner Fantasie, habe solche Sehnsucht nach Verwirklichung dieser Visionen, es ist wie ein Sichklammern an diesem Leben mit allen Erinnerungen [..] Seit dem Kriege, seit 1914, ist nicht diese sprudelnde Quelle von Sehnsuchtsvisionen über mich gekommen wie jetzt.“
Lyonel Feininger an seine Frau Julia am 9. September 1922.
Das vorliegende Aquarell mit dem Titel "An der steilen Küste" ist ein köstliches Beispiel für Feiningers feinen Humor. In der naiv-skurrilen Darstellung der Schiffe und des Zeppelins zeigt dieses Blatt eine heiter gelöste, fantasievolle Episode. Durch schwere See stampft ein Dampfer mit hoher Takelage, schwarze Rußwolken werden vom Wind verweht und umhüllen ein Segelboot mit quadratisch geformtem, gelbem Stander, der einen stilisierten Reichsadler führt. Darüber schwebt ein der Form eines U-Boots verwandter Zeppelin.
Wie so oft geht es Lyonel Feininger in seinen Zeichnungen und Aquarellen um eine eher distanzierte Reflexion über die Realität. Sie gestatten ihm, sich nicht in dieser zu verlieren, sondern in ihr kosmische Zusammenhänge zu entdecken. So geht es hier um Schiffe: Segelschiff, Dampfschiff und Luftschiff. Und es geht um das Meer, für Feininger ein Synonym für geheimnisvolle Weite und Unendlichkeit. Feiningers Faszination für das Meer lässt sich bis in seine früheste Jugend zurückverfolgen und ebenso seine Liebe zum Modellschiffsbau, wie die detaillierte Zeichnung des Segelschiffs mit Klüverbaum und entsprechenden Vorsegeln zeigt, respektive die im 19. Jahrhundert und auch Anfang des 20. Jahrhunderts noch übliche Bemastung mit Takelage größerer Dampfschiffe dokumentiert. Nicht zuletzt verbindet das Luftschiff Feiningers Vision von sich bewegender Technik zwischen Meer und Himmel. Feininger erzählt diesen Zusammenklang besonders einfühlsam in diesem wunderbaren Aquarell über feinem Bleistift. Er erzeugt mit dem oft dünnen, lasierenden Farbauftrag hier eine spannungsvolle Verbindung, gewährleistet Leichtigkeit und Transparenz, welche er in einen nahezu immateriellen Zustand fernab einer genauen Darstellung des Dinglichen steigert. Gerade mit seinen Aquarellen gelingt es Feininger, das Schwebende zwischen Realität und Vision, Nähe und Ferne, sowie eine Abstraktion der Wirklichkeit zu vermitteln. Das Treffen dieser drei Schiffe erscheint somit als konstruiert im Fiktiven, es entsteht im Zusammenspiel aus vielen Skizzen, die Feininger während seiner Aufenthalte an den Küsten der Ostsee zeichnet.
Die Berufung Feiningers 1919 als Formmeister für Grafik ans Bauhaus in Weimar bringt für ihn die lang erhoffte Anerkennung als Künstler. Die Lehrtätigkeit öffnet dem Künstler jene räumliche Nähe zu seinen über Jahre gepflegten und immer wieder aufgesuchten Motiven in der Umgebung, wie die Kirchen von Gelmeroda, Vollersroda, Umpferstedt oder Mellingen. In den Sommermonaten fährt Feininger an die Ostsee, etwa nach Timmendorf, und 1921 auch nach Heiligenhafen auf der östlichen Spitze der Halbinsel Wagrien und besucht die Insel Fehmarn. Die Nähe zum Meer bedeutet für Feininger große Lebensqualität, dort findet er die Schiffe, Schiffe aller Art: kleine Kutter, große Frachtdampfer oder elegante Segelyachten, bisweilen auch Luftschiffe. [MvL]
Wie so oft geht es Lyonel Feininger in seinen Zeichnungen und Aquarellen um eine eher distanzierte Reflexion über die Realität. Sie gestatten ihm, sich nicht in dieser zu verlieren, sondern in ihr kosmische Zusammenhänge zu entdecken. So geht es hier um Schiffe: Segelschiff, Dampfschiff und Luftschiff. Und es geht um das Meer, für Feininger ein Synonym für geheimnisvolle Weite und Unendlichkeit. Feiningers Faszination für das Meer lässt sich bis in seine früheste Jugend zurückverfolgen und ebenso seine Liebe zum Modellschiffsbau, wie die detaillierte Zeichnung des Segelschiffs mit Klüverbaum und entsprechenden Vorsegeln zeigt, respektive die im 19. Jahrhundert und auch Anfang des 20. Jahrhunderts noch übliche Bemastung mit Takelage größerer Dampfschiffe dokumentiert. Nicht zuletzt verbindet das Luftschiff Feiningers Vision von sich bewegender Technik zwischen Meer und Himmel. Feininger erzählt diesen Zusammenklang besonders einfühlsam in diesem wunderbaren Aquarell über feinem Bleistift. Er erzeugt mit dem oft dünnen, lasierenden Farbauftrag hier eine spannungsvolle Verbindung, gewährleistet Leichtigkeit und Transparenz, welche er in einen nahezu immateriellen Zustand fernab einer genauen Darstellung des Dinglichen steigert. Gerade mit seinen Aquarellen gelingt es Feininger, das Schwebende zwischen Realität und Vision, Nähe und Ferne, sowie eine Abstraktion der Wirklichkeit zu vermitteln. Das Treffen dieser drei Schiffe erscheint somit als konstruiert im Fiktiven, es entsteht im Zusammenspiel aus vielen Skizzen, die Feininger während seiner Aufenthalte an den Küsten der Ostsee zeichnet.
Die Berufung Feiningers 1919 als Formmeister für Grafik ans Bauhaus in Weimar bringt für ihn die lang erhoffte Anerkennung als Künstler. Die Lehrtätigkeit öffnet dem Künstler jene räumliche Nähe zu seinen über Jahre gepflegten und immer wieder aufgesuchten Motiven in der Umgebung, wie die Kirchen von Gelmeroda, Vollersroda, Umpferstedt oder Mellingen. In den Sommermonaten fährt Feininger an die Ostsee, etwa nach Timmendorf, und 1921 auch nach Heiligenhafen auf der östlichen Spitze der Halbinsel Wagrien und besucht die Insel Fehmarn. Die Nähe zum Meer bedeutet für Feininger große Lebensqualität, dort findet er die Schiffe, Schiffe aller Art: kleine Kutter, große Frachtdampfer oder elegante Segelyachten, bisweilen auch Luftschiffe. [MvL]
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Lyonel Feininger
An der steilen Küste, 1921.
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