385
Karl Otto Götz
Ohne Titel, 1955.
Mischtechnik auf Leinwand
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 37.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel. 1955.
Mischtechnik auf Leinwand.
Ströher 1955-25. Links unten signiert. Verso signiert und datiert "6.10.1955". 60 x 70 cm (23,6 x 27,5 in).
• Karl Otto Götz gehört zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Informel.
• Bewegte, aus der Geste heraus entstandene Arbeit mit dem bewusst "unmalerischen" Werkzeug der Rakel.
• Die 1950er Jahre nehmen eine Schlüsselstellung im Werk von K. O. Götz ein.
• Seit 60 Jahren erstmals wieder auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten.
PROVENIENZ: Privatsammlung Frankreich.
Privatsammlung Belgien (seit 1999 durch Schenkung vom Vorgenannten).
LITERATUR: Lempertz, Köln, 467. Auktion, 1961, Los 200.
"Ich [versuchte,] die Enge der eigenen Vorstellung zu sprengen und die allzu bewußte Kontrolle auszuschalten, um Anonymes und Überraschendes ins Bild zu locken.." (Karl Otto Götz 1972 in einem Interview mit G. Bussmann, zit. nach: Manfred de la Motte (Hrsg.), K.O. Götz, Bonn 1978, S. 42).
Mischtechnik auf Leinwand.
Ströher 1955-25. Links unten signiert. Verso signiert und datiert "6.10.1955". 60 x 70 cm (23,6 x 27,5 in).
• Karl Otto Götz gehört zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Informel.
• Bewegte, aus der Geste heraus entstandene Arbeit mit dem bewusst "unmalerischen" Werkzeug der Rakel.
• Die 1950er Jahre nehmen eine Schlüsselstellung im Werk von K. O. Götz ein.
• Seit 60 Jahren erstmals wieder auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten.
PROVENIENZ: Privatsammlung Frankreich.
Privatsammlung Belgien (seit 1999 durch Schenkung vom Vorgenannten).
LITERATUR: Lempertz, Köln, 467. Auktion, 1961, Los 200.
"Ich [versuchte,] die Enge der eigenen Vorstellung zu sprengen und die allzu bewußte Kontrolle auszuschalten, um Anonymes und Überraschendes ins Bild zu locken.." (Karl Otto Götz 1972 in einem Interview mit G. Bussmann, zit. nach: Manfred de la Motte (Hrsg.), K.O. Götz, Bonn 1978, S. 42).
Um 1949 löst sich Karl Otto Götz ganz von der gegenständlichen Kunst und tritt der Künstlervereinigung "CoBrA" bei. 1953 beginnt er unter dem Einfluss von Wols und des französischen Tachismus die Folge der Bilder zu malen, die ihn zu einem der wichtigsten Vertreter des deutschen Informel macht. Aber seine Kunst nimmt im breiten Spektrum des Informel eine Sonderstellung ein. Götz’ Bilder zeichnen sich durch die Auflösung des klassischen Formprinzips aus. Dabei ist die Bewegung eines der bestimmenden Elemente seiner Malerei. Obwohl seine Bilder in einem schnellen Gestus entstehen, der Automatismus und Kontrolle kombiniert, liegt jedem einzelnen ein abstraktes Schema zugrunde. Entscheidend für den Schaffensprozess ist vor allem die verwendete Technik. "Als ich im Sommer 1952 Kleisterfarben für meinen kleinen Sohn anrührte, fand ich quasi durch Zufall meine schnelle Maltechnik: Erst Kleister auf’s Papier, dann mit Gouache hinein, und fertig war das Bild [..] Der Schritt vom Karton (Gouache) zur Leinwand ergab sich von selbst. So fand ich im Winter 1952/53 jene Technik und Konzeption, die die Faktur meiner Bilder fortan bestimmen sollte [..]" (Zit. nach: H. Zimmermann, in: Ausst.Kat. Staatliche Kunstsammlungen Dresden u.a., 1994, S. 12) Ab 1953 erarbeitet Götz nun seine Bilder in einem dreistufigen Verfahren. In einem ersten Schritt gibt Götz dünnflüssige Farbe auf den Bildträger, der auf dem Boden liegt. Nach kurzer Konzentration folgt ein zweiter, alles entscheidender Schritt: das teilweise Wegschleudern oder Verschieben der nassen Farbe mit einer Rakel. Durch den Eingriff mit der Rakel - je nach Bildformat gibt es verschiedene Pinsel- und Rakelgrößen bis zu einem Meter Breite - entsteht im Positiv der Farbspur stellenweise ein Negativ, dessen helle Faktur sich mit dem Fond verbindet. Mit dem trockenen, "leeren" Pinsel schreibt Götz meist in einem dritten Schritt in das Bild hinein, verbindet positive mit negativen Passagen. Charakteristisch sind der starke Impetus und der alles überrennende Elan, die es schwer machen zu definieren, was Bewegung, was Raum ist, wie weit der Automatismus geht und wo die Kontrolle einsetzt. In seinem künstlerischen Konzept aus Bewegung, Positiv-Negativ-Formen und dem Schriftcharakter der Farbe halten sich Kalkül und Emotion, Rationalität und Spontaneität die Waage. Den Werken des Künstlers liegt nämlich immer ein bestimmtes abstraktes Schema zugrunde. Ein solches Schema, gedanklich oder in vielen kleinen Skizzen und Gouachen vorbereitet, enthält das Gerüst des Bildes, Richtungsverläufe und Massenverteilungen. Innerhalb des einmal gefundenen kompositionellen Gerüsts sind dem Zufall dann keine Grenzen gesetzt. Es entstehen Werke, die in ihrem dynamischen Ausdruck von Tempo und Bewegung ihres Schaffensprozesses erzählen und Karl Otto Götz zu einem Klassiker der Abstraktion machen. [SM]
385
Karl Otto Götz
Ohne Titel, 1955.
Mischtechnik auf Leinwand
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 37.500 (inkl. Käuferaufgeld)
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