442
Ernst Wilhelm Nay
Paolo und Francesca, 1946.
Gouache
Schätzung:
€ 18.000 Ergebnis:
€ 62.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Paolo und Francesca. 1946.
Gouache.
Claesges 46-115. Links unten signiert und datiert. Auf Velin. 33 x 24,3 cm (12,9 x 9,5 in), blattgroß.
[SM].
• Aus der "Hekate"-Periode (1945-1948), in der Nay in häufig mythologischen Themen die Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit reflektiert.
• Das gleiche Motiv führt er 1947 in Öl aus.
• Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten.
PROVENIENZ: Galerie Der Spiegel, Köln.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
Gouache.
Claesges 46-115. Links unten signiert und datiert. Auf Velin. 33 x 24,3 cm (12,9 x 9,5 in), blattgroß.
[SM].
• Aus der "Hekate"-Periode (1945-1948), in der Nay in häufig mythologischen Themen die Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit reflektiert.
• Das gleiche Motiv führt er 1947 in Öl aus.
• Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten.
PROVENIENZ: Galerie Der Spiegel, Köln.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
Mit dieser höchst komplexen wie temperamentvoll angelegten Gouache nähert sich Ernst Wilhelm Nay dem berühmtesten Liebespaar des 14. Jahrhunderts in Italien: Francesca da Rimini und Paolo Malatesta. Die Geschichte ihrer tragischen Liebe ist historische Wirklichkeit und wird berühmt durch den großen italienischen Dichter Dante Alighieri (1265-1321), der das Paar in seiner „Divina Commedia“ (Göttliche Komödie) im Inferno V (Hölle, fünfter Gesang) verewigt. Die temperamentvolle Textur der einzelnen Farbformen, die Nay in heftigen Zügen auf das Papier setzt, spielt bei dieser Gouache eine wesentliche Rolle. Rhythmus und Duktus unterstützen die angestrebte dynamische Strukturierung der Bildfläche, eine ganz von der Farbe getragene Bildsprache, die zunächst noch der Figuration verpflichtet bleibt, sich aber weiter und weiter von ihr distanziert und in den "Hekate"-Bildern kulminiert, die 1945-1948 im hessischen Hofheim entstehen. Wo ist das Figurenpaar im Bild auszumachen, das Nay mit an Picasso erinnernder, kubistisch geprägter Malerei der 1930er Jahre versteckt? Die Körper sind zerteilt, in anderer Form wieder zusammengesetzt, hier ein Augenpaar, dort eine Hand, ein verdrehter Körper, alles in eine für Nay typische Abstraktion überführt, in der die Farbe und die Form dominieren und nur dem Mythos der Geschichte huldigen. „Meine Bilder sind stark farbig und vielfarbig und sehr malerisch-frei gemalt. Ich bin gerade dabei, wieder einen Sprung vorwärts zu tun. Farbige Dynamik, Flächenrhythmus, Ornament, Relief, das waren bisher meine Mittel, um den Raum der Malerei zu gestalten. Dafür habe ich äußerst vorsichtig bisher davon abgesehen - wie auch dem Geiste meiner Kunst, die das magische, zauberische jetzt stärker betont als bisher, - Raumtiefen mit diesen Mitteln darzustellen. Das muß jetzt geschehen“, schreibt Nay an seinen Freund und Sammler Erich Meyer am 28.12.1945 (E. W. Nay 1902-1968. Bilder und Dokumente, München 1980, S. 90). Ein Jahr später widmet sich Nay nochmals dem geheimen Liebespaar Francesca und Paolo, das von dem eifersüchtigen Ehemann Gianciotto, Stadtvogt von Pesaro, entdeckt und erstochen wird, und malt zwei gleichgroße, aber in der Farb- und Formgebung doch unterschiedliche Gemälde: "Paolo und Francesca" I und II, beide in der Sammlung Franz Burda. [MvL]
442
Ernst Wilhelm Nay
Paolo und Francesca, 1946.
Gouache
Schätzung:
€ 18.000 Ergebnis:
€ 62.500 (inkl. Käuferaufgeld)
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