Rahmenbild
66
Friedrich August von Kaulbach
Rosario Guerrero, 1903.
Öl auf Mahagoni
Schätzung:
€ 6.000 Ergebnis:
€ 17.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Rosario Guerrero. 1903.
Öl auf Mahagoni.
Zimmermanns 287. Rechts unten signiert und datiert. Verso mit dem Etikett der Kunsttischlerei "Gebrüder Oberndorfer", München. 119 x 96 cm (46,8 x 37,7 in).
Im Originalrahmen.
PROVENIENZ: Otto-Galerie, München.
Privatsammlung Süddeutschland (1972 bei Vorgenanntem erworben, seither in Familienbesitz).
AUSSTELLUNG: Ausstellung von Werken der Münchener Schule von den Anfängen des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, aus Münchener Privatbesitz, Galerie Hugo Helbing, München, 1927, Kat.-Nr. 38 (mit Abb.).
Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse, München, 1972, Kat.-Nr. 55 (mit Abb.).
LITERATUR: Franz Lehr, Über die Münchner Jahresausstellungen. Der Glaspalast, in: Die Kunst unserer Zeit, Bd. II, Nr. 14, 1903 (mit Abb. Taf. nach S. 198).
Illustrierte Zeitung, Nr. 125, 6.4.1905, S. 488-9 (mit xylograf. Abb.).
Fritz von Ostini, Fritz August von Kaulbach. Gesamtwerk, München [1911] (mit Abb. Taf. 39).
Franz Wolter, Fritz August von Kaulbach, in: Die Kunst für Alle, Nr. 27, 1912 (mit Abb. S. 4).
Klaus Zimmermanns, Friedrich August von Kaulbach 1850-1920, Monographie und Werkverzeichnis, München 1980, S. 16, 30, 126 (mit Abb.), 244.
Öl auf Mahagoni.
Zimmermanns 287. Rechts unten signiert und datiert. Verso mit dem Etikett der Kunsttischlerei "Gebrüder Oberndorfer", München. 119 x 96 cm (46,8 x 37,7 in).
Im Originalrahmen.
PROVENIENZ: Otto-Galerie, München.
Privatsammlung Süddeutschland (1972 bei Vorgenanntem erworben, seither in Familienbesitz).
AUSSTELLUNG: Ausstellung von Werken der Münchener Schule von den Anfängen des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, aus Münchener Privatbesitz, Galerie Hugo Helbing, München, 1927, Kat.-Nr. 38 (mit Abb.).
Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse, München, 1972, Kat.-Nr. 55 (mit Abb.).
LITERATUR: Franz Lehr, Über die Münchner Jahresausstellungen. Der Glaspalast, in: Die Kunst unserer Zeit, Bd. II, Nr. 14, 1903 (mit Abb. Taf. nach S. 198).
Illustrierte Zeitung, Nr. 125, 6.4.1905, S. 488-9 (mit xylograf. Abb.).
Fritz von Ostini, Fritz August von Kaulbach. Gesamtwerk, München [1911] (mit Abb. Taf. 39).
Franz Wolter, Fritz August von Kaulbach, in: Die Kunst für Alle, Nr. 27, 1912 (mit Abb. S. 4).
Klaus Zimmermanns, Friedrich August von Kaulbach 1850-1920, Monographie und Werkverzeichnis, München 1980, S. 16, 30, 126 (mit Abb.), 244.
Die Karriere von Rosario Guerrero beginnt in Paris, wo sie ab den frühen 1890er Jahren zeitgleich mit den berühmten Tänzerinnen Loïe Fuller, Saharet und Eugénie Fougère auftritt. In den Tanz-Cabarets und Vergnügungslokalen wie dem Cirque d‘été, dem Olympia und – dem berühmtesten von allen – den Folies Bergère – wird sie schnell zum Star. Als „La Belle Guerrero“ tritt sie mit temperamentvollen, lasziven, vom spanischen Flamenco beeinflussten Tanzdarbietungen und pantomimischen Szenen auf. Vor allem mit ihrer Rolle der Carmen in der Inszenierung der Ballettversion der Oper von Georges Bizet am Londoner Alhambra Theatre wird sie international bekannt. Trotz anfänglichen Misserfolgs bei der Uraufführung an der Pariser Opéra comique 1875 wird diese spätestens um die Jahrhundertwende zu einem der größten Erfolge der Operngeschichte. Auch Rosario Guerrero versteht es geschickt, an die Geschichte der feurigen femme fatale des musikalischen Vorbildes anzuschließen. Wie die Figur Carmens aus Sevilla stammend, inszeniert sie sich in der internationalen Presse als Kunstfigur der leidenschaftlichen Südländerin, der die Männer zu Füßen liegen. Einen russischen Großfürsten, der sie heiraten möchte, weißt sie zurück, von den drei Männern, die ihr in Liebe und Begehren entbrannt von Paris nach Wien folgen begeht einer Selbstmord, die anderen beiden sterben im Duell um Ihre Gunst. In Wien begibt sie sich in die Nervenheilanstalt, damals bereits modische Station im Leben berühmter Künstlerpersönlichkeiten, deren sensible und nervöse Konstitution einen solchen Aufenthalt nötig macht. Ihre charakteristische Schönheit wird auf Postkarten, Plakaten und in internationalen Kultur- und Gesellschaftszeitschriften wie „Paris Flirt“ fotografisch verbreitet. Auch nach München, mondänes Kunst- und Kulturzentrum der Belle époque, eilt ihr ihr Ruf voraus. Schon Lenbach hatte ihre Kollegin, die australische Can-Can Tänzerin Saharet 1899 nach München eingeladen, um ihr Porträt zu malen. Die Schauspielerinnen und Tänzerinnen der Bohème gelten als ungemein beliebtes und erfolgreiches Sujet, und so bittet auch Kaulbach Rosario, ihm Modell zu sitzen, wie sie rückblickend beschreibt: „A celebrated painter in Munich once besought me to sit to him for my picture. I told him that it was diffcult for me to agree, as my engagement kept me tied down, beside which I was getting $ 3.000 a month at the theatre. He immediately offered to make a contract with me giving me the same sum if I would sit for him. I did so, and he afterward sold his picture of me for $ 9.000 in Berlin an received a gold medal for it at an exhibition in that city.“ (Interview anlässlich ihrer Amerikatournee, in: The Inter Ocean Chicago, Dancer tells story of 9 years’ triumph, 30. Mai 1909, S. 15). Kaulbach fertigt zwischen 1903-08 eine Serie von Porträts an, die sie als spanische Flamenco-Tänzerin oder – wie hier, erkennbar an dem federgeschmückten Hut – in ihrer Paraderolle als Carmen zeigen. Von diesen Darstellungen einer der schillerndsten Persönlichkeiten der Jahrhundertwende profitiert nicht nur die Tänzerin, sondern auch der Maler. Die faszinierende Ausstrahlung dieses frühen internationalen Starlets als Verkörperung eines vergnügungssüchtigen Klimas, in dem Kunst, Musik und Tanz eng verknüpft sind, wird in diesem ersten Bildnis spürbar. [KT]
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Friedrich August von Kaulbach
Rosario Guerrero, 1903.
Öl auf Mahagoni
Schätzung:
€ 6.000 Ergebnis:
€ 17.500 (inkl. Käuferaufgeld)
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