Rahmenbild
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Carl Spitzweg
Einsiedler mit Mädchen, Um 1870.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 112.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Einsiedler mit Mädchen. Um 1870.
Öl auf Holz.
Wichmann 831. Verso mit dem Nachlassstempel (Lugt 2307). 37,5 x 30 cm (14,7 x 11,8 in).
• Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers und lange im Besitz der erweiterten Nachkommenschaft.
• Seltene Darstellung eines so jungen Einsiedlers, der sich wohl nur zu gerne ablenken lässt.
• Weitere Eremiten-Gemälde befinden sich in der weltweit größten und bedeutendsten Spitzweg-Sammlung des Museums Georg Schäfer, Schweinfurt.
• Am Grotteneingang verwendet Spitzweg das von ihm als Apotheker selbst kreierte, einmalige leuchtende Coelinblau - vom Spitzweg-Kenner Jens Christian Jensen als "Himmelsaugen" beschrieben.
• Faszinierend gelungene Kombination landschaftlicher Gestaltung, theatraler Lichtführung und szenischer Fantasie im reifen Werk Spitzwegs.
Wir danken Herrn Detlef Rosenberger, der das Werk im Original begutachtet hat, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Sammlung Major Karl Loreck (angeheirateter Neffe des Künstlers), München (verso mit dem handschriftlichen Namenszug, bis mindestens 1986 in Familienbesitz).
Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Carl Spitzweg und die französischen Zeichner. Daumier-Grandville-Gavarni-Doré, Haus der Kunst, München, 23.11.1985-2.2.1986, S. 396, Nr. 749 (mit Abb.), S. 502.
Öl auf Holz.
Wichmann 831. Verso mit dem Nachlassstempel (Lugt 2307). 37,5 x 30 cm (14,7 x 11,8 in).
• Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers und lange im Besitz der erweiterten Nachkommenschaft.
• Seltene Darstellung eines so jungen Einsiedlers, der sich wohl nur zu gerne ablenken lässt.
• Weitere Eremiten-Gemälde befinden sich in der weltweit größten und bedeutendsten Spitzweg-Sammlung des Museums Georg Schäfer, Schweinfurt.
• Am Grotteneingang verwendet Spitzweg das von ihm als Apotheker selbst kreierte, einmalige leuchtende Coelinblau - vom Spitzweg-Kenner Jens Christian Jensen als "Himmelsaugen" beschrieben.
• Faszinierend gelungene Kombination landschaftlicher Gestaltung, theatraler Lichtführung und szenischer Fantasie im reifen Werk Spitzwegs.
Wir danken Herrn Detlef Rosenberger, der das Werk im Original begutachtet hat, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Sammlung Major Karl Loreck (angeheirateter Neffe des Künstlers), München (verso mit dem handschriftlichen Namenszug, bis mindestens 1986 in Familienbesitz).
Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Carl Spitzweg und die französischen Zeichner. Daumier-Grandville-Gavarni-Doré, Haus der Kunst, München, 23.11.1985-2.2.1986, S. 396, Nr. 749 (mit Abb.), S. 502.
Über einen längeren Zeitraum hinweg entwickelt Carl Spitzweg das Motiv des Einsiedlers, dessen Figur er in immer neue landschaftliche und szenische Variationen einbindet. Er zeigt ihn in die Andacht oder in die theologische Diskussion versunken, aber auch bei so profanen Tätigkeiten wie dem Stricken oder Gänserupfen und schließlich den sinnlichen Genüssen des Lebens nachgebend, wie Violine spielend, bei der Weinprobe, oder dem Zauber des weiblichen Geschlechts erliegend. Auch der Eremit ist eine der charakteristischen Sonderlings-Figuren, die in Spitzwegs Oeuvre so liebevoll wie treffend beschrieben werden. Sein Interesse hat durchaus auch einen zeitgeschichtlichen Hintergrund. So setzt sich der hochgebildete und wissbegierige Spitzweg, im Zuge des nach der Säkularisation wiedererstarkenden klösterlichen Lebens und den Reformbewegungen, mit den Ordensregeln der Benediktiner auseinander, die Askese, Armut und Keuschheit gebieten. In seinen Notizen hebt er gerade die durch enthaltsame Einkehr entstehende reformatorische Kraft hervor. Etliche dieser Eremiten-Variationen entstehen zwischen 1865-70, wobei sich nach und nach auch das Motiv der Versuchung oder des verliebten Einsiedlers einstellt. So schließen sich diese Gemälde einer langen kunsthistorischen Tradition an, die auf die Legende des vom Teufel in Versuchung geführten heiligen Antonius verweist. Unter anderem wird dem Eremiten das Trugbild einer schönen Frau präsentiert, um seine asketische Lebensweise auf die Probe zu stellen (vgl. Spitzwegs Gemälde „Die Vision des Einsiedlers“ und „Versuchung des Hl. Antonius“, Wichmann 832, 833). Ein Freund des Theaters, sind Spitzwegs Kompositionen immer auch gekennzeichnet von genauer Beobachtungsgabe menschlicher Verhaltensweisen und körperlichem Ausdruck seelischer Regungen. In bühnenhafter Beleuchtung, die Ebenen des Raums kulissenhaft hintereinanderstaffelnd, inszeniert er hier genau den Moment des Aufschreckens, als der noch junge Einsiedler die beiden herannahenden Mädchen bemerkt. Bemerkenswert ist auch der geschickte Einsatz bunter Farbigkeit: In der tonigen Landschaft verteilt Spitzweg hier und da Akzente in wiederkehrendem Blau, Rot und Grün, etwa in der blauen Vase, den roten Seiten des Buches, Blumen und Brunnentrog sowie nicht zuletzt dem Gewand der beiden Mädchen. Vor dem in der Höhe sich öffnenden Grotteneingang erscheinen die beiden Gestalten wie Himmelsbotinnen oder insgeheim herbeigesehnte weibliche Gesellschaft. [KT]
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Carl Spitzweg
Einsiedler mit Mädchen, Um 1870.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 112.500 (inkl. Käuferaufgeld)
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