Rahmenbild
9
Heinrich von Zügel
Schäfer mit Herde am Wasser, 1884.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 9.000 Ergebnis:
€ 16.250 (inkl. Käuferaufgeld)
Schäfer mit Herde am Wasser. 1884.
Öl auf Leinwand.
Vgl. Diem 273. Links unten signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet und nummeriert. 79 x 110,5 cm (31,1 x 43,5 in).
PROVENIENZ: Sammlung Theodor Johannsen, Wedel (wohl Ende der 1920er Jahre erworben, seither in Familienbesitz).
Öl auf Leinwand.
Vgl. Diem 273. Links unten signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet und nummeriert. 79 x 110,5 cm (31,1 x 43,5 in).
PROVENIENZ: Sammlung Theodor Johannsen, Wedel (wohl Ende der 1920er Jahre erworben, seither in Familienbesitz).
1869 kommt Heinrich von Zügel nach München und besucht die aufsehenerregende internationale Ausstellung im Glaspalast, auf der unter anderem Gustave Courbet und Constant Troyon als bedeutende Vertreter eines neuen Realismus gefeiert werden. Vor allem die Tiermalerei Anton Braiths wird vor diesen neuen Einflüssen für ihn zum Vorbild, dessen Nachfolge als erfolgreichster deutscher Tiermaler er schließlich antreten wird. Mit seinen ländlichen Tiermotiven kann sich Zügel schnell bei der Käuferschaft etablieren. Zusehends befreien sich seine Motive von genrehafter Verengung. In den Fokus rückt vielmehr ein Realismus, der sich nicht nur auf die genaue Wiedergabe von Details und Stofflichkeit wie beispielsweise der genauen Darstellung des Tierfells konzentriert. In seinen Darstellungen gelingt es Zügel, eine überzeugende Authentizität herzustellen, indem er die Bewegungen der Tiere und ihre Reaktionen auf die jeweilige Situation genau beobachtet und natürlich wiedergibt. Dadurch bewahren sich die Werke immer ein gewisses erzählerisches Element: so hat der Hütejunge ein kleines Lämmchen auf den Artm genommen, um es über den Bach zu tragen. Links und rechts von ihm blöken die Schafe in Erwartung der Überquerung des Bachlaufes. Die Kenntnis der Tierkörper, ihre Bewegungsabläufe und Regungen hat Zügel, Sohn eines Schafzüchters aus dem schwäbischen Murrhardt, bereits in seiner Kindheit beobachten können. Die Tollpatschigkeit und Ängstlichkeit der kleinen Lämmer, die Sturheit der älteren Tiere sowie die Besorgtheit der Mutterschafe wird vor allem in den frühen Gemälden charakteristisch dargestellt. Auch deutet sich hier das dynamische Moment des auf die Betrachterin zulaufenden Bildgeschehens in den Werken Zügels an. In den 1870er und frühen 1880er Jahren hält sich Zügel hauptsächlich in München auf, wo sein Schaffen 1888 mit der Ehrenmitgliedschaft der Akademie und 1889 mit dem Professorentitel honoriert wird. Die frühen, noch einem atmosphärischen Realismus verpflichteten Werke lassen bereits die spätere Hinwendung zu einer impressionistischen Auffassung vorausahnen, zu der unser Bild ein faszinierendes Schlüsselwerk darstellt. [KT]
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Heinrich von Zügel
Schäfer mit Herde am Wasser, 1884.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 9.000 Ergebnis:
€ 16.250 (inkl. Käuferaufgeld)
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