Rahmenbild
27
Johann Jakob Frey
Die Kaskaden von Tivoli in der Abendsonne, 1861.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 50.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Die Kaskaden von Tivoli in der Abendsonne. 1861.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. 100 x 137 cm (39,3 x 53,9 in).
• Großformatiges, beeindruckend feinmalerisch ausgeführtes klassisches Landschaftsgemälde
• Die dramatischen Wasserfälle von Tivoli figurieren als Inbegriff romantischer Italiensehnsucht
• Atmosphärische Komposition, in der Naturschauspiel, antike Größe, idyllisches Hirtenleben zur idealen Harmonie verschmelzen.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (seit Mitte des 19. Jh. in Familienbesitz).
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. 100 x 137 cm (39,3 x 53,9 in).
• Großformatiges, beeindruckend feinmalerisch ausgeführtes klassisches Landschaftsgemälde
• Die dramatischen Wasserfälle von Tivoli figurieren als Inbegriff romantischer Italiensehnsucht
• Atmosphärische Komposition, in der Naturschauspiel, antike Größe, idyllisches Hirtenleben zur idealen Harmonie verschmelzen.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (seit Mitte des 19. Jh. in Familienbesitz).
Das malerisch in der römischen Campagna gelegene Tivoli beginnt im 17. Jahrhundert zu einem der meistgemalten Motive der Landschaftsmalerei Italiens zu werden. Schon der bedeutende französische Landschafter und Begründer einer idealisierenden Schule, Claude Lorrain, erkundet die dortige, von antiken Ruinen wie dem Sibyllentempel und dramatischer Natur geprägte Landschaft. Unumgänglich ist nach wie vor auch zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach den Lobeshymnen Johann Wolfgang von Goethes der Aufenthalt für die bildenden Künstler, darunter Johann Martin von Rohden, Joseph Anton Koch und Johann Christian Reinhart, die mit ihren heroischen Ideallandschaften den Übergang vom Klassizismus zur Romantik markieren.
Nach einem Aufenthalt in Paris zum Studium der alten flämischen Meister begibt sich Johann Jakob Frey zunächst nach München, bevor ihm die Förderung der Schweizer Malerin und Mäzenin Emilie Linder - freundschaftlich verbunden mit Künstlern, Literaten und Philosophen wie Friedrich Overbeck, Clemens Brentano und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling - 1835 die Weiterreise nach Rom ermöglicht. Sein dortiges Atelier etabliert sich zu einem der Gefragtesten der Landschaftsmalerei, zu seinen Käufern gehören schon bald König Ludwig I. von Bayern sowie König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. In Rom findet er Anschluss an die deutsche Künstlerszene, die in der Landschaftsmalerei durch die Anwesenheit von Koch – der allerdings bereits 1839 verstirbt - , Reinhart und Rohden geprägt wird. Rohden hatte sich sogar in Tivoli niedergelassen und eine Ortsansässige geheiratet. Anders als Rohden, der ebenfalls mit Motiven der Wasserfälle sehr erfolgreich ist (u.a. in der Hamburger Kunsthalle und der Alten Nationalgalerie, Berlin), wählt Frey einen breiter angelegten Ausschnitt, der die Landschaft von dem erhöhten Betrachterstandpunkt aus zum überwältigenden Panorama werden lässt. Trotz des oft gemalten Motives besitzt jeder Künstler seine eigene, unnachahmliche Bildsprache, die auch als Antwort und Weiterentwicklung auf bereits Geschaffenes zu verstehen ist. Zwischen realitätsnaher Vedutenmalerei, Ideallandschaft und romantischem Naturschauspiel ist dies bei Frey vor allem die gekonnte zeichnerische Pinselführung, die sich in den feinen Verästelungen der Olivenbäume im Vordergrund sowie der kleinen zarten Wolkengebilde am Himmel ausdrückt. In Orientierung an den Prinzipien der idealen Landschaft eines Claude Lorrain findet sich ein kompositorisch durchdachter Aufbau in Vordergrund, Mittelgrund und weitem Hintergrund, eine Rahmung des Ausblicks wird durch die Bäume gestaltet, während die Szenerie im sanften rötlichen Licht der Abendsonne gegeben ist. Gekonnt inszeniert Frey die Landschaft in ihrer Modellierung durch Licht- und Schatteneffekte, und unterstreicht so die Dramatik der im Zentrum dunstig in die verschattete Tiefe rauschenden Wasserfälle, bevor der Blick dem Flußlauf des Aniene in die mit transparentem Licht erfüllte Weite folgt. Ein Durchwandern dieser Weite mit dem Auge gehorcht dabei dem gemäßgten Rhythmus der im Vordergrund dahinschreitenden oder ruhend verweilenden Staffagefiguren, die äußerst klein und zurückhaltend platziert sind. Die Schilderungen antiker Größe oder vedutistischer Akribie lassen hier der Naturempfindung den Vortritt, in der eine romantische, umfassende Harmonie von Mensch, Natur und Architektur mit den kunstvollen, einer klassizistischen Landschaftsmalerei verpflichteten Mitteln in Szene gesetzt wird. [KT]
Nach einem Aufenthalt in Paris zum Studium der alten flämischen Meister begibt sich Johann Jakob Frey zunächst nach München, bevor ihm die Förderung der Schweizer Malerin und Mäzenin Emilie Linder - freundschaftlich verbunden mit Künstlern, Literaten und Philosophen wie Friedrich Overbeck, Clemens Brentano und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling - 1835 die Weiterreise nach Rom ermöglicht. Sein dortiges Atelier etabliert sich zu einem der Gefragtesten der Landschaftsmalerei, zu seinen Käufern gehören schon bald König Ludwig I. von Bayern sowie König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. In Rom findet er Anschluss an die deutsche Künstlerszene, die in der Landschaftsmalerei durch die Anwesenheit von Koch – der allerdings bereits 1839 verstirbt - , Reinhart und Rohden geprägt wird. Rohden hatte sich sogar in Tivoli niedergelassen und eine Ortsansässige geheiratet. Anders als Rohden, der ebenfalls mit Motiven der Wasserfälle sehr erfolgreich ist (u.a. in der Hamburger Kunsthalle und der Alten Nationalgalerie, Berlin), wählt Frey einen breiter angelegten Ausschnitt, der die Landschaft von dem erhöhten Betrachterstandpunkt aus zum überwältigenden Panorama werden lässt. Trotz des oft gemalten Motives besitzt jeder Künstler seine eigene, unnachahmliche Bildsprache, die auch als Antwort und Weiterentwicklung auf bereits Geschaffenes zu verstehen ist. Zwischen realitätsnaher Vedutenmalerei, Ideallandschaft und romantischem Naturschauspiel ist dies bei Frey vor allem die gekonnte zeichnerische Pinselführung, die sich in den feinen Verästelungen der Olivenbäume im Vordergrund sowie der kleinen zarten Wolkengebilde am Himmel ausdrückt. In Orientierung an den Prinzipien der idealen Landschaft eines Claude Lorrain findet sich ein kompositorisch durchdachter Aufbau in Vordergrund, Mittelgrund und weitem Hintergrund, eine Rahmung des Ausblicks wird durch die Bäume gestaltet, während die Szenerie im sanften rötlichen Licht der Abendsonne gegeben ist. Gekonnt inszeniert Frey die Landschaft in ihrer Modellierung durch Licht- und Schatteneffekte, und unterstreicht so die Dramatik der im Zentrum dunstig in die verschattete Tiefe rauschenden Wasserfälle, bevor der Blick dem Flußlauf des Aniene in die mit transparentem Licht erfüllte Weite folgt. Ein Durchwandern dieser Weite mit dem Auge gehorcht dabei dem gemäßgten Rhythmus der im Vordergrund dahinschreitenden oder ruhend verweilenden Staffagefiguren, die äußerst klein und zurückhaltend platziert sind. Die Schilderungen antiker Größe oder vedutistischer Akribie lassen hier der Naturempfindung den Vortritt, in der eine romantische, umfassende Harmonie von Mensch, Natur und Architektur mit den kunstvollen, einer klassizistischen Landschaftsmalerei verpflichteten Mitteln in Szene gesetzt wird. [KT]
27
Johann Jakob Frey
Die Kaskaden von Tivoli in der Abendsonne, 1861.
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