Rahmenbild
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Johann Sperl
Stillleben mit Früchten, Um 1888.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 4.000 Ergebnis:
€ 5.625 (inkl. Käuferaufgeld)
Stillleben mit Früchten. Um 1888.
Öl auf Leinwand.
Diem 49, Moritz 163. Rechts unten signiert. Verso auf dem Keilrahmen mit zahlreichen, teilweise fragmentierten Etiketten, Stempeln sowie handschriftlichen Bezeichnungen und Nummerierungen. 41 x 58 cm (16,1 x 22,8 in).
Wir danken dem "Goudstikker Art Research Project" für die freundliche wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Galerie Fritz Zickel, München (1926, Hugo Helbing, München, 30.11.1926).
Schantung Handels AG, Berlin (frühestens ab Juni 1940, spätestens ab 26.9.1940, Inv.-Nr. S 13).
Alois Miedl / Kunsthandlung v.h. J. Goudstikker N.V., Amsterdam (vom Vorgenannten übernommen, Inv.-Nr. 6129, verso mit dem Etikett).
Deutsche Landvolk-Bank, Berlin (1941 und 28.9.1944–28.11.1945, Sicherheitseinlage der Vorgenannten, Lempertz, 5.2.1941, und Depot Stadtsparkasse Lenggries, Joh. Witzig & Co).
Joh. Witzig & Co., München, Depot Stadtsparkasse Lenggries (19.6.1942–28.11.1945, Sicherheitseinlage der Schantung Handels AG / Alois Miedl / Goudstikker).
Central Collecting Point, München (28.11.1945–18.6.1946, verso mit der Mü-Nr. 15864/12).
Äußere Restitution an die Niederlande (18.6.1946).
Kunstbesitz des Niederländischen Staates (1946–1953, Frederic Muller, Amsterdam, 11.5.1953).
Sammlung Dr. Georg Schäfer, Schweinfurt (bis 2005, Neumeister München, 25.2.2005, verso mit dem Etikett).
Privatsammlung Süddeutschland (seit 2005, Neumeister München, 25.2.2005).
Es bestehen keine Restitutionsansprüche der Goudstikker-Erben.
AUSSTELLUNG: Johann Sperl 1840–1914. Gedächtnisausstellung zum 150. Geburtstag, Städtische Galerie, Rosenheim, 12.10.-25.11.1990, Nr. 51 (mit Abb. S. 54).
LITERATUR: Inventar Goudstikker, Nr. 6129, 1937–1943, S. 82 (Treuhandverwaltung von Kulturgut, BArch Koblenz, B323/74).
Inventar Goudstikker, Nr. 6129 (S 13), 1940 (Archief Goudstikker - RDK, Den Haag, NL-HaRKD-0374).
Schantung Handels AG / Deutsche Landvolk-Bank, Übereignungsvertrag, 28.9.1944 (Goudstikker-Collection - NARA, Washington D.C., M1946, Rolle 129, S. 20).
CCP, München, Karteikarten Nr. 15864/12, 1945/46 (BArch Koblenz, B323/622).
Miedl-Goudstikker Report, Declaration of Property, 31.5.1946 (NARA, Washington D.C., M1947 Rolle 11, S. 58).
Stichting Nederlands Kunstbezit (SNK), Inventarkarte, 1950–1953 (Nationaal Archief, Den Haag, 2.8.42, Nr. 877).
Hugo Helbing, München, Auktion 30.11.1926, Los 240.
Lempertz, Köln, Auktion 5.3.1929, Los 216 (mit Abb.) und Auktion 5.2.1941, Los 162 (mit Abb.).
Frederic Muller, Amsterdam, Auktion 11.5.1953, Los 260.
Neumeister, München, Auktion 25.2.2005, Los 715 (mit Farbabb.).
Öl auf Leinwand.
Diem 49, Moritz 163. Rechts unten signiert. Verso auf dem Keilrahmen mit zahlreichen, teilweise fragmentierten Etiketten, Stempeln sowie handschriftlichen Bezeichnungen und Nummerierungen. 41 x 58 cm (16,1 x 22,8 in).
Wir danken dem "Goudstikker Art Research Project" für die freundliche wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Galerie Fritz Zickel, München (1926, Hugo Helbing, München, 30.11.1926).
Schantung Handels AG, Berlin (frühestens ab Juni 1940, spätestens ab 26.9.1940, Inv.-Nr. S 13).
Alois Miedl / Kunsthandlung v.h. J. Goudstikker N.V., Amsterdam (vom Vorgenannten übernommen, Inv.-Nr. 6129, verso mit dem Etikett).
Deutsche Landvolk-Bank, Berlin (1941 und 28.9.1944–28.11.1945, Sicherheitseinlage der Vorgenannten, Lempertz, 5.2.1941, und Depot Stadtsparkasse Lenggries, Joh. Witzig & Co).
Joh. Witzig & Co., München, Depot Stadtsparkasse Lenggries (19.6.1942–28.11.1945, Sicherheitseinlage der Schantung Handels AG / Alois Miedl / Goudstikker).
Central Collecting Point, München (28.11.1945–18.6.1946, verso mit der Mü-Nr. 15864/12).
Äußere Restitution an die Niederlande (18.6.1946).
Kunstbesitz des Niederländischen Staates (1946–1953, Frederic Muller, Amsterdam, 11.5.1953).
Sammlung Dr. Georg Schäfer, Schweinfurt (bis 2005, Neumeister München, 25.2.2005, verso mit dem Etikett).
Privatsammlung Süddeutschland (seit 2005, Neumeister München, 25.2.2005).
Es bestehen keine Restitutionsansprüche der Goudstikker-Erben.
AUSSTELLUNG: Johann Sperl 1840–1914. Gedächtnisausstellung zum 150. Geburtstag, Städtische Galerie, Rosenheim, 12.10.-25.11.1990, Nr. 51 (mit Abb. S. 54).
LITERATUR: Inventar Goudstikker, Nr. 6129, 1937–1943, S. 82 (Treuhandverwaltung von Kulturgut, BArch Koblenz, B323/74).
Inventar Goudstikker, Nr. 6129 (S 13), 1940 (Archief Goudstikker - RDK, Den Haag, NL-HaRKD-0374).
Schantung Handels AG / Deutsche Landvolk-Bank, Übereignungsvertrag, 28.9.1944 (Goudstikker-Collection - NARA, Washington D.C., M1946, Rolle 129, S. 20).
CCP, München, Karteikarten Nr. 15864/12, 1945/46 (BArch Koblenz, B323/622).
Miedl-Goudstikker Report, Declaration of Property, 31.5.1946 (NARA, Washington D.C., M1947 Rolle 11, S. 58).
Stichting Nederlands Kunstbezit (SNK), Inventarkarte, 1950–1953 (Nationaal Archief, Den Haag, 2.8.42, Nr. 877).
Hugo Helbing, München, Auktion 30.11.1926, Los 240.
Lempertz, Köln, Auktion 5.3.1929, Los 216 (mit Abb.) und Auktion 5.2.1941, Los 162 (mit Abb.).
Frederic Muller, Amsterdam, Auktion 11.5.1953, Los 260.
Neumeister, München, Auktion 25.2.2005, Los 715 (mit Farbabb.).
1865 tritt Johann Sperl in die Akademie in München ein, wo er seine Studien in der Meisterklasse des renommierten Historienmalers Karl Theodor von Piloty abschließt. Er widmet sich anschließend vor allem ländlichen Darstellungen des Volkslebens, bis mit der Bekanntschaft Wilhelm Leibls und Max Liebermanns die Landschaft in sein Interesse rückt. Mit Leibl hält er sich wiederholte Male im bayerischen Oberland auf, wobei in engster Zusammenarbeit während des Sommers in Bad Aibling 1888 sogar gemeinschaftliche Werke entstehen. Sperl ist ein versierter Maler, dessen Stillleben ebenfalls die Bewunderung Leibls hervorrufen und die er – dem in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Freund unter die Arme greifend – wiederholte Male anpreist: „Ich habe einen sehr guten Freund, der malt Stillleben, Blumen, Wildpret, Gemüse mit einer Duftigkeit und Meisterschaft wie kein zweiter heutzutage. […] Bring ihn in Mode.“ (Wilhelm Leibl an seinen Freund, den Architekten Carl Gangolf Kayser, 1891, zit. nach Werner Moritz, Johann Sperl, Rosenheim 1990, S. 33).
Die einzigartige Geschichte des „Stilllebens mit Früchten“ beginnt mit einem Etikett der Kunsthandlung J. Goudstikker N.V. Frei von Restitutionsansprüchen der Goudstikker-Erben, offenbart sich hier die herausragende Bedeutung dieser Provenienz. Denn aus diesem kleinen, an die Keilrahmenrückseite gehefteten Stückchen Papier lässt sich eine überraschende Werkbiografie rekonstruieren: Alois Miedl, im Finanzwesen gut vernetzter Kunsthändler und späterer „Ariseur“ der renommierten jüdischen Kunsthandlung von Jacques Goudstikker in Amsterdam, erwarb das Gemälde frühestens im Juni 1940 (Goudstikker war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben) mit Geldern seiner Schantung Handels AG. In der Folge nutzte er das Früchtestillleben als Kreditsicherheit bei verschiedenen deutschen Banken. Das Etikett der Kunsthandlung Goudstikker brachte also nicht etwa Jacques Goudstikker, sondern vielmehr Alois Miedl auf dem Stillleben an. Mit dem in der Kunstwelt hochberühmten Namen Goudstikker konnte er schließlich eine wertsteigernde Provenienz erzeugen.
Nach dem Krieg beschlagnahmten die Alliierten das Gemälde in einem Depot der Bank Joh. Witzig & Co. Aufgrund des Goudstikker-Etiketts hielten sie es irrtümlich für NS-Raubkunst. Also wurde das Bild als „äußere Restitution“ 1946 dem niederländischen Staat übergeben. Dieser händigte es jedoch nicht den Goudstikker-Erben aus (was gleichwohl ebenfalls ein Irrtum gewesen wäre), sondern veräußerte es 1953 über eine Auktion bei Frederic Muller in Amsterdam. Nach diesen bewegten Jahren gelangte das “Früchtestillleben“ in die renommierte Sammlung von Georg Schäfer in Schweinfurt – ein faszinierendes Gemälde mit schillernder Biografie. [KT/SvdL]
Die einzigartige Geschichte des „Stilllebens mit Früchten“ beginnt mit einem Etikett der Kunsthandlung J. Goudstikker N.V. Frei von Restitutionsansprüchen der Goudstikker-Erben, offenbart sich hier die herausragende Bedeutung dieser Provenienz. Denn aus diesem kleinen, an die Keilrahmenrückseite gehefteten Stückchen Papier lässt sich eine überraschende Werkbiografie rekonstruieren: Alois Miedl, im Finanzwesen gut vernetzter Kunsthändler und späterer „Ariseur“ der renommierten jüdischen Kunsthandlung von Jacques Goudstikker in Amsterdam, erwarb das Gemälde frühestens im Juni 1940 (Goudstikker war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben) mit Geldern seiner Schantung Handels AG. In der Folge nutzte er das Früchtestillleben als Kreditsicherheit bei verschiedenen deutschen Banken. Das Etikett der Kunsthandlung Goudstikker brachte also nicht etwa Jacques Goudstikker, sondern vielmehr Alois Miedl auf dem Stillleben an. Mit dem in der Kunstwelt hochberühmten Namen Goudstikker konnte er schließlich eine wertsteigernde Provenienz erzeugen.
Nach dem Krieg beschlagnahmten die Alliierten das Gemälde in einem Depot der Bank Joh. Witzig & Co. Aufgrund des Goudstikker-Etiketts hielten sie es irrtümlich für NS-Raubkunst. Also wurde das Bild als „äußere Restitution“ 1946 dem niederländischen Staat übergeben. Dieser händigte es jedoch nicht den Goudstikker-Erben aus (was gleichwohl ebenfalls ein Irrtum gewesen wäre), sondern veräußerte es 1953 über eine Auktion bei Frederic Muller in Amsterdam. Nach diesen bewegten Jahren gelangte das “Früchtestillleben“ in die renommierte Sammlung von Georg Schäfer in Schweinfurt – ein faszinierendes Gemälde mit schillernder Biografie. [KT/SvdL]
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