30
Christian Friedrich Gille
Felsen im Rabenauer Grund, 1860.
Öl auf leichtem Karton
Schätzung:
€ 2.500 Ergebnis:
€ 4.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Felsen im Rabenauer Grund. 1860.
Öl auf leichtem Karton.
Verso betitelt und datiert "September 1860". 24 x 17 cm (9,4 x 6,6 in).
Mit einem schriftlichen Gutachten von Herrn Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, vom 18.4.2021. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.
Öl auf leichtem Karton.
Verso betitelt und datiert "September 1860". 24 x 17 cm (9,4 x 6,6 in).
Mit einem schriftlichen Gutachten von Herrn Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, vom 18.4.2021. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.
Das Verdienst von Christian Friedrich Gille liegt vor allem in seinen Naturstudien, die von ihm im Rahmen der Vorbereitung seiner Landschaftsgemälde angefertigt werden, jedoch in der Wahl der Ausschnitte und Motive sowie der malerischen Vielseitigkeit faszinierende malerische Autonomie beanspruchen. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts treten die druckgrafischen Arbeiten des als Landschaftskupferstecher ausgebildeten Gille in den Hintergrund, es entstehen vor allem Ölgemälde der Landschaften um Dresden. Sein Blick richtet sich in den Studien auf Unterholz, wild wuchernde Natur, Gesteinsformationen, das Blattwerk unterschiedlicher Bäume, aber auch auf detailliert ausgeführte einzelne Zweige, Gräser und Blumen. Viele der Studien entstehen vor Ort auf Papier, vor allem im Dresdner Umland in Moritzburg und Wahnsdorf, da Gille aufgrund finanzieller Probleme keine größeren Reisen möglich sind. Dabei erweist er sich als unsentimentaler Naturbetrachter, der von einer romantischen Naturauffassung wie noch während des Studiums bei Johann Christian Clausen Dahl abrückt. Seine topografisch oft genau fassbaren Werke entstehen wie das vorliegende u. a. im Rabenauer Grund, einem engen Kerbtal im Osterzgebirge. Anders als die romantischen Maler wie Adrian Ludwig Richter, der hier u. a. die Vorlage zu seiner „Genoveva in der Waldeinsamkeit“ fand, faszinieren ihn nicht die bizarren Felsformationen und magischen Wegmarken wie Einsiedlerfelsen und Nixenteiche mit ihrer Verbindung zum erzählerischen Gehalt von Rittersagen und Märchen. In der Beobachtung des Unscheinbaren wird von Gille allen Dingen malerisches Interesse und gleiche Relevanz beigemessen. Es bedarf keinerlei idealisierenden Eingreifens des Künstlers, da die Natur als Motiv genügt. Der unmittelbare Natureindruck in der Freiheit der Studie erlaubt dabei ungewöhnliche Ausschnitte ohne erzählerische Staffage, die zwar akademischen Kompositionsprinzipien zuwiderlaufen, aber einen neuen, objektiven Landschaftsrealismus vorbereiten, in dem sogar der einfache Stein zum Motiv wird. Zu Lebzeiten kann sich Gille nur schwer etablieren, seine Arbeiten erhalten erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts die verdiente Anerkennung. Die heute bedeutendsten Bestände an Arbeiten Gilles in öffentlichen Sammlungen befinden sich in den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden sowie in der Kunsthalle in Bremen, dem Geburtsort des Privatsammlers und Kunstliebhabers Johann Friedrich Lahmann (1858–1937). Dieser erwirbt einen Großteil der Ölstudien und Zeichnungen Gilles, wobei die umfassende Sammlung nach seinem Tod zum Großteil versteigert wird bzw. als Schenkung an die Museen übergeht. [KT]
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Christian Friedrich Gille
Felsen im Rabenauer Grund, 1860.
Öl auf leichtem Karton
Schätzung:
€ 2.500 Ergebnis:
€ 4.500 (inkl. Käuferaufgeld)
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