Der berühmte französische Kunstkritiker Théophile Gautier bezeichnet Charles Hoguet aufgrund dessen Vorliebe für die Darstellung der Windmühlen im damaligen Pariser Vorort Montmartre als „Raphael des moulins à vent“. Vor allem mit seinen Stadtansichten hatte sich der 18-jährig nach Paris gekommene Hoguet einen Namen gemacht. Daneben entstehen allerdings auch zahlreiche stimmungsvolle Landschaften und Marinen aus der Normandie, die in ihren Motiven und der Malweise auf die zu der Zeit sehr beliebten Gemälde holländischer und flämischer Meister verweisen. In der bürgerlichen Gesellschaft unter Louis-Philippe I. und Napoleon III. erfreuen sich diese zwischen Landschaft und Genre angesiedelten Motive großer Beliebtheit und finden Eingang in zahlreiche Sammlungen. Zwar kehrt Hoguet bereits 1847 nach Berlin zurück, malt aber weiterhin französisch und holländisch anmutende Landschaften, die er bis in die 1850er Jahre im Pariser Salon und auf den Weltausstellungen präsentiert. Auch sein unter Eugène Isabey und Eugène Cicéri geschultes technisches Können zeigt sich hier in der stimmungsvollen Lichtregie und der natürlich arrangierten Staffage der Landleute in normannischer Tracht, die ihre breiten Lastkähne ausladen, darunter die in seinem Werk öfters präsenten großen Kürbisse. So stellt sich eine gewisse motivische Nähe zu Hoguets Marktszenen in Rouen ein, wodurch sich auch unsere Flusslandschaft in die Region des von Kanälen und Nebenflüssen durchzogenen Seine-Beckens der Normandie verorten lässt. [KT]