Rahmenbild
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Max Liebermann
Kind, auf einem Esel reitend, 1901.
Pastell auf Papier, auf Papier aufgelegt und au...
Schätzung:
€ 60.000 Ergebnis:
€ 75.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Kind, auf einem Esel reitend. 1901.
Pastell auf Papier, auf Papier aufgelegt und auf Keilrahmen montiert.
Links unten signiert (partiell verwischt). 60 x 77 cm (23,6 x 30,3 in), blattgroß.
• Besonders großformatiges Pastell von gemäldehafter Wirkung.
• Bereits im Entstehungsjahr Teil der Sommerausstellung bei Bruno & Paul Cassirer.
• Die meisterlichen Darstellungen des heiteren, gesellschaftlichen Lebens in der Natur um 1900 sind die gesuchtesten Papierarbeiten des Künstlers.
• Vergleichbare Pastelle aus derselben Schaffensphase befinden sich heute u. a. in der Bremer Kunsthalle ("Reiterin am Meer") und in der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin ("Reiter am Strand").
Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von Frau Drs. Margreet Nouwen, Berlin, mündlich bestätigt. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Papierarbeiten aufgenommen.
PROVENIENZ: Kunstsalon Bruno & Paul Cassirer, Berlin (1901).
Wohl Sammlung Toni Lessing, Berlin (1914).
Sammlung Werner David, Berlin/Palästina/Los Angeles.
Sammlung Ilse und Hans Ascher, Los Angeles (als Geschenk vom Vorgenannten erhalten).
Sammlung Gabriele (Gaby) Michels, geb. Ascher (durch Erbschaft vom Vorgenannten, danach in Familienbesitz).
Vom jetzigen Eigentümer vom Vorgenannten erworben.
AUSSTELLUNG: Sommerausstellung, Kunstsalon Bruno & Paul Cassirer, Berlin, 3. Jahrgang,
10. Ausstellung, 17.5.-30.9.1901 (verlängert bis 6.10.1901), ohne Kat. (mit dem Titel "Dame in rosa Kleid auf weißem Esel, Pastell").
LITERATUR: Erich Hancke, Max Liebermann. Sein Leben und seine Werke, Berlin 1914, S. 539 (mit dem Titel "Kind, auf einem Esel reitend").
Bernhard Echte und Walter Feilchenfeldt (Hrsg.), Kunstsalon Bruno & Paul Cassirer. Die Ausstellungen 1898-1901, Wädenswil 2011, S. 480.
"Eine Verklärung liegt über diesen Sommerbildern, es ist Sonne und ruhiges Glück [..] darin. [..] Die heiteren Werke, in denen die Wahrheit farbig aufglänzt, [erzeugen] eine Stimmung, die etwas Rauschhaftes hat. Nirgends erscheint das große und strenge Talent Liebermanns liebenswürdiger als in diesem Teil seines bewunderungswürdigen Lebenswerks."
Kunstkritiker Karl Scheffler (1869-1951), anlässlich der 1927 gezeigten Ausstellung der Pastelle Max Liebermanns, zit. nach: Ausst.-Kat. Nichts trügt weniger als der Schein. Max Liebermann, der deutsche Impressionist, Kunsthalle Bremen, 1995, S. 13.
Pastell auf Papier, auf Papier aufgelegt und auf Keilrahmen montiert.
Links unten signiert (partiell verwischt). 60 x 77 cm (23,6 x 30,3 in), blattgroß.
• Besonders großformatiges Pastell von gemäldehafter Wirkung.
• Bereits im Entstehungsjahr Teil der Sommerausstellung bei Bruno & Paul Cassirer.
• Die meisterlichen Darstellungen des heiteren, gesellschaftlichen Lebens in der Natur um 1900 sind die gesuchtesten Papierarbeiten des Künstlers.
• Vergleichbare Pastelle aus derselben Schaffensphase befinden sich heute u. a. in der Bremer Kunsthalle ("Reiterin am Meer") und in der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin ("Reiter am Strand").
Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von Frau Drs. Margreet Nouwen, Berlin, mündlich bestätigt. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Papierarbeiten aufgenommen.
PROVENIENZ: Kunstsalon Bruno & Paul Cassirer, Berlin (1901).
Wohl Sammlung Toni Lessing, Berlin (1914).
Sammlung Werner David, Berlin/Palästina/Los Angeles.
Sammlung Ilse und Hans Ascher, Los Angeles (als Geschenk vom Vorgenannten erhalten).
Sammlung Gabriele (Gaby) Michels, geb. Ascher (durch Erbschaft vom Vorgenannten, danach in Familienbesitz).
Vom jetzigen Eigentümer vom Vorgenannten erworben.
AUSSTELLUNG: Sommerausstellung, Kunstsalon Bruno & Paul Cassirer, Berlin, 3. Jahrgang,
10. Ausstellung, 17.5.-30.9.1901 (verlängert bis 6.10.1901), ohne Kat. (mit dem Titel "Dame in rosa Kleid auf weißem Esel, Pastell").
LITERATUR: Erich Hancke, Max Liebermann. Sein Leben und seine Werke, Berlin 1914, S. 539 (mit dem Titel "Kind, auf einem Esel reitend").
Bernhard Echte und Walter Feilchenfeldt (Hrsg.), Kunstsalon Bruno & Paul Cassirer. Die Ausstellungen 1898-1901, Wädenswil 2011, S. 480.
"Eine Verklärung liegt über diesen Sommerbildern, es ist Sonne und ruhiges Glück [..] darin. [..] Die heiteren Werke, in denen die Wahrheit farbig aufglänzt, [erzeugen] eine Stimmung, die etwas Rauschhaftes hat. Nirgends erscheint das große und strenge Talent Liebermanns liebenswürdiger als in diesem Teil seines bewunderungswürdigen Lebenswerks."
Kunstkritiker Karl Scheffler (1869-1951), anlässlich der 1927 gezeigten Ausstellung der Pastelle Max Liebermanns, zit. nach: Ausst.-Kat. Nichts trügt weniger als der Schein. Max Liebermann, der deutsche Impressionist, Kunsthalle Bremen, 1995, S. 13.
Max Liebermanns um 1900 in den holländischen Seebädern Scheveningen, Noordwijk und Zandvoort entstandenen Werke von Reitern, Tennisspielern und badenden Jungen am Strand gehören zu den bekanntesten Arbeiten seines Œuvres. Auch die hier angebotene Darstellung eines sommerlich gekleideten, auf einem Esel reitenden Mädchens mit einem sie begleitenden Jungen entsteht zu ebendieser Zeit, um 1901. Zum Malen begibt sich Liebermann meist mitten ins Geschehen und baut seine Staffelei inmitten der fröhlichen Badegäste auf. Auch hier zeigt der Künstler die ganz typische, fröhlich-sommerliche Szene in unmittelbarer Nahsicht, als habe er direkt am Wasser gesessen und dem heiteren Treiben beigewohnt. Solch Reitesel werden an den holländischen Stränden zu jener Zeit häufig für Spazierritte an die Badegäste vermietet.
Der Künstler befindet sich damals auf dem Höhepunkt seiner langen, erfolgreichen Karriere. Ab 1899 ist er Präsident der ein Jahr zuvor gegründeten Berliner Secession und residiert und malt in seinem gerade bezogenen neuen Atelier im repräsentativen elterlichen Haus am Pariser Platz. In den Sommer- und Herbstmonaten zieht es ihn jedoch häufig an die holländischen Nordseestrände. In Scheveningen malt er 1900 erstmals Pferde und Reiter in Bewegung, 1901 entstehen die Ölstudien der berühmten "Tennisspieler am Meer" und in Amsterdam arbeitet er im selben Jahr an ersten Studien für seine wunderbare "Papageienallee".
Auch die Technik der Pastellmalerei hat in Liebermanns Schaffen und für die Entwicklung seiner impressionistischen Kunstprinzipien in diesen Jahren eine besonders wichtige Bedeutung. Als Darstellungsmittel für die stimmungsvollen, bewegten, sommerlichen Szenen im Freien eignet sich das zügige Arbeiten mit der mit flinken Strichen aufs Papier gebrachten Pastellkreide viel eher als die deutlich aufwendigere, traditionelle Malerei in Öl. Die Leichtigkeit und Heiterkeit dieser Werke entspricht dem Wesen und dem Streben der Freilichtmalerei und des Impressionismus, dem sich Liebermann insbesondere nach seiner Parisreise 1896 verschreibt, in ganz besonderer Weise. In Paris hatte er zusammen mit dem damaligen Direktor der Berliner Nationalgalerie die Impressionisten-Ausstellung in der Galerie Durand-Ruel besucht und sich insbesondere für die feinen farblichen Nuancen der Werke Edouard Manets begeistert. Mit der Wende zum 20. Jahrhundert vollzieht sich auch eine Wende in Liebermanns Schaffen: von den früher durchkomponierten, ernsten und nüchternen Darstellungen aus dem Arbeitsleben der Bauern und Fischer hin zu der Darstellung sportlicher Betätigung im Freien, von Tennisspielern, Reitern, Spaziergängern und Badenden. Von der altmeisterlichen, bräunlich-dunkeltonigen Farbskala hin zur Leichtigkeit der Freilichtmalerei mit ihrem hellen, pastelligen Kolorit, den lichten Nuancen und weichen Farbübergängen. Vom ausführlich geplanten und durchkomponierten Atelierbild im Sinne der akademischen Tradition hin zur spontanen Naturaufnahme vor dem Motiv. Erst jetzt vollzieht sich Liebermanns erstaunliche Wandlung vom "Realisten" des 19. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten "deutschen Impressionisten" nach der Jahrhundertwende.
Ab den 1890er Jahren entstehen nicht nur Pastellstudien, sondern – wie auch die hier angebotene Arbeit – motivisch konzipierte, gemäldehafte Pastelle größeren Formats, die zur Umerziehung der Sehgewohnheiten ihrer Betrachter:innen führen. Nicht nur vom Künstler selbst, sondern auch von seinem Publikum werden sie bald als selbständige künstlerische Ausführungen angesehen. Auch unser bezauberndes Pastell entsteht als durchdachte Komposition, zeugt in der technischen Ausführung und fein abgestimmten Farbigkeit jedoch gleichzeitig von der Leichtigkeit einer Skizze und vermag Liebermanns damalige künstlerische Entwicklung somit eindrucksvoll zu visualisieren. [CH]
Der Künstler befindet sich damals auf dem Höhepunkt seiner langen, erfolgreichen Karriere. Ab 1899 ist er Präsident der ein Jahr zuvor gegründeten Berliner Secession und residiert und malt in seinem gerade bezogenen neuen Atelier im repräsentativen elterlichen Haus am Pariser Platz. In den Sommer- und Herbstmonaten zieht es ihn jedoch häufig an die holländischen Nordseestrände. In Scheveningen malt er 1900 erstmals Pferde und Reiter in Bewegung, 1901 entstehen die Ölstudien der berühmten "Tennisspieler am Meer" und in Amsterdam arbeitet er im selben Jahr an ersten Studien für seine wunderbare "Papageienallee".
Auch die Technik der Pastellmalerei hat in Liebermanns Schaffen und für die Entwicklung seiner impressionistischen Kunstprinzipien in diesen Jahren eine besonders wichtige Bedeutung. Als Darstellungsmittel für die stimmungsvollen, bewegten, sommerlichen Szenen im Freien eignet sich das zügige Arbeiten mit der mit flinken Strichen aufs Papier gebrachten Pastellkreide viel eher als die deutlich aufwendigere, traditionelle Malerei in Öl. Die Leichtigkeit und Heiterkeit dieser Werke entspricht dem Wesen und dem Streben der Freilichtmalerei und des Impressionismus, dem sich Liebermann insbesondere nach seiner Parisreise 1896 verschreibt, in ganz besonderer Weise. In Paris hatte er zusammen mit dem damaligen Direktor der Berliner Nationalgalerie die Impressionisten-Ausstellung in der Galerie Durand-Ruel besucht und sich insbesondere für die feinen farblichen Nuancen der Werke Edouard Manets begeistert. Mit der Wende zum 20. Jahrhundert vollzieht sich auch eine Wende in Liebermanns Schaffen: von den früher durchkomponierten, ernsten und nüchternen Darstellungen aus dem Arbeitsleben der Bauern und Fischer hin zu der Darstellung sportlicher Betätigung im Freien, von Tennisspielern, Reitern, Spaziergängern und Badenden. Von der altmeisterlichen, bräunlich-dunkeltonigen Farbskala hin zur Leichtigkeit der Freilichtmalerei mit ihrem hellen, pastelligen Kolorit, den lichten Nuancen und weichen Farbübergängen. Vom ausführlich geplanten und durchkomponierten Atelierbild im Sinne der akademischen Tradition hin zur spontanen Naturaufnahme vor dem Motiv. Erst jetzt vollzieht sich Liebermanns erstaunliche Wandlung vom "Realisten" des 19. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten "deutschen Impressionisten" nach der Jahrhundertwende.
Ab den 1890er Jahren entstehen nicht nur Pastellstudien, sondern – wie auch die hier angebotene Arbeit – motivisch konzipierte, gemäldehafte Pastelle größeren Formats, die zur Umerziehung der Sehgewohnheiten ihrer Betrachter:innen führen. Nicht nur vom Künstler selbst, sondern auch von seinem Publikum werden sie bald als selbständige künstlerische Ausführungen angesehen. Auch unser bezauberndes Pastell entsteht als durchdachte Komposition, zeugt in der technischen Ausführung und fein abgestimmten Farbigkeit jedoch gleichzeitig von der Leichtigkeit einer Skizze und vermag Liebermanns damalige künstlerische Entwicklung somit eindrucksvoll zu visualisieren. [CH]
112
Max Liebermann
Kind, auf einem Esel reitend, 1901.
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