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240
Lyonel Feininger
Under Shortened Sail, 1937.
Aquarell und Tuschfederzeichnung
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 68.750 (inkl. Käuferaufgeld)
Under Shortened Sail. 1937.
Aquarell und Tuschfederzeichnung.
Links unten signiert, rechts unten datiert sowie unten mittig betitelt. Auf Bütten. 31 x 48 cm (12,2 x 18,8 in), Blattgröße.
• Entsteht im selben Jahr, als 387 Werke Feiningers in deutschen Museen beschlagnahmt werden und Feininger endgültig nach Amerika ausreist.
• Das Aquarell und dessen Darstellung der Weite des Meeres, konträr zu dem kleinen Segelboot unter deutscher und amerikanischer Flagge, steht sinnbildhaft für seine neue Lebenssituation.
• Feiningers kristalline Seestücke erfreuen sich auf dem internationalen Auktionsmarkt gleichbleibend großer Beliebtheit.
Achim Moeller, Direktor des Lyonel Feininger Project LLC, New York-Berlin, hat die Echtheit dieses Werkes, das im Archiv des Lyonel Feininger Project unter der Nummer 237-09-22-08 registriert ist, bestätigt.
PROVENIENZ: Arthur U. Hooper, Baltimore.
Gimpel Weitzenhoffer, New York (auf der Rahmenabdeckung mit dem Etikett).
Sammlung Helen W. Benjamin, New York.
Sammlung Mary B. Arnstein, USA.
Privatsammlung Deutschland.
AUSSTELLUNG: Meister der klassischen Moderne, Haus Beda, Bitburg, 29.9.-27.10.2013, Nr. 9.
Lyonel Feininger. Ein Meister am Bauhaus, Galerie Schwarzer, Düsseldorf 2010 (Ausst.-Kat. mit Abb.).
"Ich habe die mir adequate Bildform gefunden, um meine innerste Liebe und Sehnsucht auszudrücken und mein Bedürfnis für Klarheit und Raum zu befriedigen […]."
Lyonel Feininger an O. Marcus, 15. September 1941, zit. nach: Haus der Kunst München, Lyonel Feininger 1871-1956, München 1973, S. 14.
Aquarell und Tuschfederzeichnung.
Links unten signiert, rechts unten datiert sowie unten mittig betitelt. Auf Bütten. 31 x 48 cm (12,2 x 18,8 in), Blattgröße.
• Entsteht im selben Jahr, als 387 Werke Feiningers in deutschen Museen beschlagnahmt werden und Feininger endgültig nach Amerika ausreist.
• Das Aquarell und dessen Darstellung der Weite des Meeres, konträr zu dem kleinen Segelboot unter deutscher und amerikanischer Flagge, steht sinnbildhaft für seine neue Lebenssituation.
• Feiningers kristalline Seestücke erfreuen sich auf dem internationalen Auktionsmarkt gleichbleibend großer Beliebtheit.
Achim Moeller, Direktor des Lyonel Feininger Project LLC, New York-Berlin, hat die Echtheit dieses Werkes, das im Archiv des Lyonel Feininger Project unter der Nummer 237-09-22-08 registriert ist, bestätigt.
PROVENIENZ: Arthur U. Hooper, Baltimore.
Gimpel Weitzenhoffer, New York (auf der Rahmenabdeckung mit dem Etikett).
Sammlung Helen W. Benjamin, New York.
Sammlung Mary B. Arnstein, USA.
Privatsammlung Deutschland.
AUSSTELLUNG: Meister der klassischen Moderne, Haus Beda, Bitburg, 29.9.-27.10.2013, Nr. 9.
Lyonel Feininger. Ein Meister am Bauhaus, Galerie Schwarzer, Düsseldorf 2010 (Ausst.-Kat. mit Abb.).
"Ich habe die mir adequate Bildform gefunden, um meine innerste Liebe und Sehnsucht auszudrücken und mein Bedürfnis für Klarheit und Raum zu befriedigen […]."
Lyonel Feininger an O. Marcus, 15. September 1941, zit. nach: Haus der Kunst München, Lyonel Feininger 1871-1956, München 1973, S. 14.
Im Juni 1937 verlässt Feininger mit seiner Frau Julia Deutschland. Lange hatten sie gezögert, doch wurden die Anfeindungen der Nazis so stark, dass sie sich wie viele andere zu diesem Schritt gezwungen sehen. Im Juli desselben Jahres startet die Austellung "Entartete Kunst", in der auch Werke von Lyonel Feininger diffamiert werden, zuvor werden 378 seiner Werke aus deutschen Museen beschlagnahmt. Trotz der immer brenzliger werdenden politischen Situation in Deutschland, die nur eine Konsequenz zulässt, fällt Feininger der Neustart in Amerika schwer. Mit 16 Jahren hatte er sein Geburtsland verlassen und sein junges Erwachsenenleben in Europa verbracht. Hier wird er am Bauhaus zu einer der tragenden Künstlerpersönlichkeiten der modernen Kunst. Zum einen ist Feininger erleichtert, in einem Land leben zu können, in dem er künstlerisch frei arbeiten kann. Jedoch bedeutet dies auch einen Neuanfang bei fast null. In einem Brief an Galka Scheyer schreibt er einige Monate nach seiner Ankunft: "In Deutschland ist alles vorbei für uns, und hier hat noch nichts richtig begonnnen." (zit nach: Peter Selz, Lyonel Feiningers Rückkehr nach Amerika, in: Lyonel Feininger. Von Gelmeroda nach Manhatten, Ausst.-Kat. Staatliche Museen zu Berlin/Haus der Kunst München, 1998, S. 348). Es entstehen zunächst auffallend viele Bilder mit Schiffsmotiven, in Öl malt Feininger erst 1939 wieder verstärkt. Im November 1937 entsteht das Aquarell mit der für Feininger so typischen Tuschezeichnung mit dem Titel "Under Shortened Sail". Diese Schiffe in allen Variationen sind charakteristisch für sein künstlerisches Werk. Sie verbinden auf besondere Weise die Hauptstränge im bildnerischen Denken Feiningers: das Romantische und das Technisch-Konstruktive. Auch in seinem amerikanischen Spätwerk sind die nautischen Motive fest verankert. Doch vollzieht sich in dieser Phase noch einmal ein entscheidender Stilwandel: Das Kubisch-Räumliche ist dem Flächenhaften gewichen, das Malerische wird vom Grafischen abgelöst. So wird der Spätstil Feiningers entsprechend auch als "grafische Periode" bezeichnet. Die vorliegende Arbeit verdeutlicht präzise die Merkmale der späten Schaffensphase. Die Klarheit der Formen und das Fehlen von Figurenstaffage sind ebenso kennzeichnend wie der sparsame Einsatz von Farben zur Unterstützung der linearen Komposition. Dabei beherrscht es Feininger meisterhaft, die geradlinig-strengen Formen mit Leichtigkeit und Bewegung zu füllen. Es trägt die melancholische Stimmung dieser Zeit, an einem trüben grauen Tag schippert das Schiff mit gedrosselter Kraft voran. Bereits seit Caspar David Friedrichs Werk "Lebensstufen" steht das Segelschiff sinnbildlich für die Reise des Leben, diese romantische Interpretation kann sicherlich auch für "Under Shortened Sail" gelten. In seinem letzten Lebensabschnitt ist Feininger noch einmal gezwungen, sich in einer neuen Welt zu behaupten. Dies geht er an, wenn auch nicht mehr mit der ungestümen Kraft eines jungen Künstlers. Er greift auf bereits gefundene Stilmittel und alte Motive zurück, er arbeitet mit unverminderter Kreativität weiter und erschafft ein beeindruckendes vielgestaltiges Spätwerk. [SM]
240
Lyonel Feininger
Under Shortened Sail, 1937.
Aquarell und Tuschfederzeichnung
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 68.750 (inkl. Käuferaufgeld)
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