Rahmenbild
237
Karl Hofer
Zwei Männer, Um 1925.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 60.000 Ergebnis:
€ 118.750 (inkl. Käuferaufgeld)
Zwei Männer. Um 1925.
Öl auf Leinwand.
Wohlert 632. Rechts unten monogrammiert (in Ligatur). Verso auf dem Keilrahmen monogrammiert und betitelt "2 Männer". 65,3 x 35 cm (25,7 x 13,7 in).
• Außergewöhnliches Format von großer Seltenheit.
• Besonders farbintensive Arbeit aus Hofers früher Schaffensphase.
• Bereits in den 1920er Jahren mehrfach ausgestellt, darunter mit der Berliner Secession.
PROVENIENZ: Sammlung Dr. Willy Schumann (1884-1957, Rechtsanwalt und Vorstandsvorsitzender der Kunsthütte Chemnitz. Direkt vom Künstler erworben, mindestens bis Dezember 1928).
Privatsammlung Thüringen (seit drei Generationen in Familienbesitz).
AUSSTELLUNG: Deutsche Malerei der Gegenwart, 3. Sommerausstellung, Kunsthütte zu Chemnitz, Juni bis September 1925, Nr. 632.
Ausstellung aus Privatbesitz (anlässlich der Sächsischen Künstlerhilfswoche), Kunsthütte zu Chemnitz/Städtisches Museum, Chemnitz, 4.4.-10.5.1928, Kat.-Nr. 59, S. 15.
Karl Hofer. Das gesammelte Werk, Städtische Kunsthalle, Mannheim, 9.9.-21.10.1928, Kat.-Nr. 73, S. 11.
Kollektivausstellung Karl Hofer, 55. Ausstellung der Berliner Secession (in Gemeinschaft mit der Galerie Flechtheim, Berlin), November bis Dezember 1928, Kat.-Nr. 73, S. 16 (Leihgabe Dr. Willy Schumann).
Öl auf Leinwand.
Wohlert 632. Rechts unten monogrammiert (in Ligatur). Verso auf dem Keilrahmen monogrammiert und betitelt "2 Männer". 65,3 x 35 cm (25,7 x 13,7 in).
• Außergewöhnliches Format von großer Seltenheit.
• Besonders farbintensive Arbeit aus Hofers früher Schaffensphase.
• Bereits in den 1920er Jahren mehrfach ausgestellt, darunter mit der Berliner Secession.
PROVENIENZ: Sammlung Dr. Willy Schumann (1884-1957, Rechtsanwalt und Vorstandsvorsitzender der Kunsthütte Chemnitz. Direkt vom Künstler erworben, mindestens bis Dezember 1928).
Privatsammlung Thüringen (seit drei Generationen in Familienbesitz).
AUSSTELLUNG: Deutsche Malerei der Gegenwart, 3. Sommerausstellung, Kunsthütte zu Chemnitz, Juni bis September 1925, Nr. 632.
Ausstellung aus Privatbesitz (anlässlich der Sächsischen Künstlerhilfswoche), Kunsthütte zu Chemnitz/Städtisches Museum, Chemnitz, 4.4.-10.5.1928, Kat.-Nr. 59, S. 15.
Karl Hofer. Das gesammelte Werk, Städtische Kunsthalle, Mannheim, 9.9.-21.10.1928, Kat.-Nr. 73, S. 11.
Kollektivausstellung Karl Hofer, 55. Ausstellung der Berliner Secession (in Gemeinschaft mit der Galerie Flechtheim, Berlin), November bis Dezember 1928, Kat.-Nr. 73, S. 16 (Leihgabe Dr. Willy Schumann).
Im Entstehungsjahr der hier angebotenen Arbeit hat Karl Hofer in Deutschland bereits wieder Fuß fassen können. Erst im Mai 1919 kehrt er nach einiger Zeit im Gefangenenlager in Carnac Plage in der Bretagne und mehreren Jahren in Zürich sowie im Tessin in sein Heimatland zurück. 1922 wird er an die Berliner Kunsthochschule berufen, 1923 wird er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, es folgen erste Ausstellungen an der Akademie der Künste und in der Galerie Flechtheim in Berlin. 1924 stellt er sogar auf der International Exhibition of Paintings des Carnegie Institute in Pittsburgh aus. Seine Arbeiten unterlaufen in diesen Jahren einer Wandlung. Die impressionistischen Elemente werden zugunsten einer sachlicheren, reiferen Malweise aufgegeben. Der Fokus seines Kunstschaffens liegt auch in diesen Jahren auf dem Menschen, er schreibt: "[..] das Zentralproblem der bildenden Kunst ist und bleibt der Mensch und das Menschliche" (zit. nach: Ausst.-Kat. Karl Hofer. Von Lebensspuk und stiller Schönheit, Hamburg 2012, S. 126.). Hofers Bildsprache der oftmals direkt auf das Zeitgeschehen bezugnehmenden Werke orientiert sich dabei auch an christlichen oder mythologischen Darstellungen, was nicht nur die hier angebotene Arbeit, sondern auch das ebenfalls in dieser Auktion angebotene Werk "Sibylle" eindrucksvoll visualisieren. So erinnert das vorliegende Gemälde bspw. an tradierte Darstellungen von Johannes dem Täufer wie sie etwa im Œuvre Leonardo da Vincis vorkommen (1513, Louvre/Paris). Auf die Textstelle in Markus 1.15 bezugnehmend ("Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!"), zeigt Johannes der Täufer gen Himmel, als wolle er den Betrachter in diesem Moment auffordern, an Gott und das Evangelium zu glauben. Auch der als Zweifler bekannte Apostel Johannes ist in Leonardos berühmtem Abendmahl-Fresko mit ebendiesem Fingerzeig gen Himmel dargestellt (Santa Maria delle Grazie, Mailand). Deutliche motivische Parallelen weist auch das ein Jahr später entstandene Gemälde "Zwei Freunde" im Frankfurter Städel auf, dessen religiöser Bezug durch seinen zweiten, alttestamentarischen Titel "David und Johannes" offenbart wird. Während Hofer mit der Darstellung der zwei Männer im Frankfurter Bild eine deutlich intimere, nahezu homoerotische Beziehung auslotet, interessiert ihn in der hier angebotenen Arbeit eher die kompositorische Verbindung eines zugewandten und eines vom anderen abgewandten Körpers. Die Haltung des rechts Gezeigten erscheint zunächst ablehnend, doch er faltet die Hände dennoch wie zum Gebet. Das Ungleichgewicht aus Nähe und Distanz verleiht dem Bild ein spürbares Irritationsmoment, welches das Werk in Verbindung mit der typischen, skulpturalen Starrheit der Figuren, den harten Konturen und starken Hell-Dunkel-Kontrasten sowie dem Verzicht auf einen bestimmbaren, erzählerischen Umraum als äußerst charakteristisches Figurenbild des Künstlers ausweist. [CH]
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Karl Hofer
Zwei Männer, Um 1925.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 60.000 Ergebnis:
€ 118.750 (inkl. Käuferaufgeld)
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