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206
Emil Schumacher
Helimba, 1983.
Öl und Sand auf Holz
Schätzung:
€ 100.000 Ergebnis:
€ 150.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Helimba. 1983.
Öl und Sand auf Holz.
Rechts unten signiert und datiert. 170 x 124,5 cm (66,9 x 49 in).
• Faszinierendes Beispiel für Schumachers Action-Painting, aufgrund der tänzerischen Dynamik von Motivik und Malakt.
• Schumacher erklärt die Farben Nordafrikas und die Bewegungsdynamik des afrikanischen Tanzes zu Protagonisten seines dynamisch-leuchtenden Farbklangs.
• Das großformatige Gemälde war bereits 1987 auf der Schumacher-Ausstellung im Osthaus Museum, Hagen, sowie 2007 in der großen Schumacher-Schau im Sprengel Museum, Hannover, vertreten.
Wir danken Herrn Dr. Ulrich Schumacher, Emil Schumacher Stiftung Hagen, für die wissenschaftliche Beratung. Die Arbeit ist im Archiv unter der Nummer "0/320" registriert.
PROVENIENZ: Galerie Hans Strelow, Düsseldorf.
Sammlung Deutsche Bank (beim Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Emil Schumacher. Zeichen und Farbe, Karl Ernst Osthaus Museum, Hagen, 1987, Kat.-Nr. 39, mit ganzs. Abb.
Emil Schumacher. Späte Bilder, Nationalgalerie, Berlin 12.10. -30.12.1988 / Kunstsammlungen Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 13.5. - 25.6.1989, S. 82, mit ganzs. Abb. (verso mit dem Etikett der Kunstsammlungen Nordrhein-Westfalen).
Emil Schumacher, Pinacoteca comunale, Casa Rusca, Locano, 25.9.-11.12.1994 (verso mit dem Etikett).
Emil Schumacher. Der Erde näher als den Sternen. Malerei 1936-1999, Sprengel Museum Hannover / Museum Wiesbaden, 18.2.-30.9.2007, Kat.-Nr. 60, mit ganss. Abb.
LITERATUR: Vgl. Nolde/Schumacher. Verwandte Seelen, Ausst.-Kat. Osthaus Museum, Hagen, 23.10.2010-23.1.2011, S. 96-115.
"Alle Schumacher-Bilder sind Unikate in einem besonderen Sinn. Es gibt keine Skizzen, keine Vorentwürfe. Nichts ist geplant oder gar programmiert. Am Anfang steht immer nur eine allgemeine, nicht festgelegte, offene Bildvorstellung."
Karl Ruhrberg, Emil Schumacher. Zeichen und Farbe, Köln 1987, S. 27.
Öl und Sand auf Holz.
Rechts unten signiert und datiert. 170 x 124,5 cm (66,9 x 49 in).
• Faszinierendes Beispiel für Schumachers Action-Painting, aufgrund der tänzerischen Dynamik von Motivik und Malakt.
• Schumacher erklärt die Farben Nordafrikas und die Bewegungsdynamik des afrikanischen Tanzes zu Protagonisten seines dynamisch-leuchtenden Farbklangs.
• Das großformatige Gemälde war bereits 1987 auf der Schumacher-Ausstellung im Osthaus Museum, Hagen, sowie 2007 in der großen Schumacher-Schau im Sprengel Museum, Hannover, vertreten.
Wir danken Herrn Dr. Ulrich Schumacher, Emil Schumacher Stiftung Hagen, für die wissenschaftliche Beratung. Die Arbeit ist im Archiv unter der Nummer "0/320" registriert.
PROVENIENZ: Galerie Hans Strelow, Düsseldorf.
Sammlung Deutsche Bank (beim Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Emil Schumacher. Zeichen und Farbe, Karl Ernst Osthaus Museum, Hagen, 1987, Kat.-Nr. 39, mit ganzs. Abb.
Emil Schumacher. Späte Bilder, Nationalgalerie, Berlin 12.10. -30.12.1988 / Kunstsammlungen Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 13.5. - 25.6.1989, S. 82, mit ganzs. Abb. (verso mit dem Etikett der Kunstsammlungen Nordrhein-Westfalen).
Emil Schumacher, Pinacoteca comunale, Casa Rusca, Locano, 25.9.-11.12.1994 (verso mit dem Etikett).
Emil Schumacher. Der Erde näher als den Sternen. Malerei 1936-1999, Sprengel Museum Hannover / Museum Wiesbaden, 18.2.-30.9.2007, Kat.-Nr. 60, mit ganss. Abb.
LITERATUR: Vgl. Nolde/Schumacher. Verwandte Seelen, Ausst.-Kat. Osthaus Museum, Hagen, 23.10.2010-23.1.2011, S. 96-115.
"Alle Schumacher-Bilder sind Unikate in einem besonderen Sinn. Es gibt keine Skizzen, keine Vorentwürfe. Nichts ist geplant oder gar programmiert. Am Anfang steht immer nur eine allgemeine, nicht festgelegte, offene Bildvorstellung."
Karl Ruhrberg, Emil Schumacher. Zeichen und Farbe, Köln 1987, S. 27.
Schumacher, der bereits in den frühen 1950er Jahren beginnt, gestisch abstrakt zu malen, und darüber bald zu seinem unverwechselbaren Stil findet, gehört bald zu den bedeutenden Protagonisten der deutschen abstrakten Nachkriegsmalerei. Impulsiv und farbgewaltig sind seine Schöpfungen, die bis heute durch die enorme Plastizität der Farbe begeistern. Farbe als Materie steht im Zentrum von Schumachers Aktionsmalerei, der es in faszinierender Weise gelingt, die haptische Präsenz auf der Leinwand erfahrbar zu machen: "Für den Aktionsmaler ist Unruhe die erste Künstlerpflicht. [..] Informelle Malerei hatte immer die Tendenz, in die dritte Dimension vorzustoßen [..] Schumacher sah den latenten Objektcharakter seiner Bilder und machte konsequenterweise den Versuch, ihre Innenform nach außen zu holen. [..] Schumacher wollte sich, wie er sagt, auf das Bildzentrum konzentrieren, das 'Unwesentliche der Hintergründe' einfach weglassen, rigoroser als vorher das Material zum Motiv der Bildkonzeption machen und die taktilen Reize der Buckel und Höhlungen, Netze und Krater hervorheben." (Karl Ruhrberg, Emil Schumacher. Zeichen und Farbe, Köln 1987, S. 22). Bereits 1958 wird Schumacher für sein Werk mit dem Guggenheim Award ausgezeichnet und ist auf der Biennale von Venedig vertreten. Ein Jahr später zeigt er mehrere Arbeiten auf der documenta II. Schumacher reist 1962 erstmals nach Libyen und Tunesien und 1969 auf die Insel Djerba. Die dort gewonnenen orientalischen Eindrücke geben seinem bis dahin vorrangig in gedeckten Farben gehaltenen Werk fortan neue Impulse. Auch der Entstehung unserer großformatigen Komposition, die von dem impulsiven, schwarzen Liniengefüge auf gestisch gesetztem Weiß über leuchtendem Blau getragen wird, gehen zwei Nordafrikareisen des Künstlers unmittelbar voraus. Es sind die Farben des Orients, die Schumacher zu Protagonisten unserer dynamischen Komposition erklärt. Das klare Blau des Himmels, das Ocker des Sandes und das extreme Leuchten des Weiß im Sonnenlicht hat Schumacher in "Helimba" in einem großformatigen Action-Painting auf die Malfläche gebannt. Auch das im weitesten Sinne an eine Figur erinnernde dunkle Liniengefüge, das mit einem geradezu tanzenden Bewegungsmoment in den Bildraum ausgreift, wird in den neu gewonnenen Eindrücken Nordafrikas seinen gedanklichen Ausgangspunkt haben. Die enorme Freiheit und Exzentrik des afrikanischen Tanzes muss mehr noch als für die Expressionisten, wie u. a. Emil Nolde, für den Aktionsmaler Schumacher in besonderer Weise inspirierend gewesen sein. Und so sind in "Helimba" die tänzerisch-dynamische Motivik und der ebenso tänzerisch-dynamische Malakt zu einer eindrucksvollen Einheit verschmolzen. Schumacher, einer der bedeutendsten Vertreter des europäischen Informel, ist ein Aktionskünstler, der mit exzentrischen Gesten vor oder über der am Boden liegenden Leinwand agiert. Zuletzt hat deshalb die Ausstellung "Le Grand Geste! Informel und Abstrakter Expressionismus 1946-1964" (2010) im Museum Kunst Palast, Düsseldorf, Schumachers Werk im Kontext des amerikanischen Action-Paintings gewürdigt. [JS]
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Emil Schumacher
Helimba, 1983.
Öl und Sand auf Holz
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