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Yves Klein
Monochrome bleu sans titre, 1958/59.
Reines Pigment und Kunstharz auf Malpappe
Schätzung:
€ 200.000 Ergebnis:
€ 300.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Monochrome bleu sans titre. 1958/59.
Reines Pigment und Kunstharz auf Malpappe.
Wember IKB 142. Verso mit dem Künstlerstempel. 16 x 41,3 cm (6,2 x 16,2 in). [CH].
• Trägt durch den deutlich sichtbaren Farbauftrag die persönliche Handschrift des Künstlers.
• Entsteht wohl nach der bahnbrechenden Ausstellung "Le Vide" (Die Leere) in der Galerie Iris Clert in Paris.
• Weitere "IKB"-Werke aus den Jahren 1958/59 befinden sich unter anderem in der Londoner Tate Modern, in der Fondazione Prada in Mailand, im San Francisco Museum of Modern Art (SFMOMA), im Moderna Museet in Stockholm und im Sezon Museum of Modern Art in Karuizawa-machi/Japan.
• Ungewöhnliches Querformat mit großer Anziehungskraft.
PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (direkt vom Künstler erhalten).
LITERATUR: Paul Wember, Yves Klein, Köln 1969, S. 74.
"The monochromes were more difficult for audiences to get into; certainly no one at the time had seen anything like them before. And they were certainly considered a provocation by the post-war art establishment in Paris [..]. Even now they are not easy to 'understand', because they require an investment on the part of the viewer. You have only the color - there's no action. There's no story."
Daniel Moquay, Leiter Yves Klein Archive, Paris, zit. nach: Yves Klein: "He had no limit", www.christies.com/features/What-inspired-Yves-Klein-9153-3.aspx.
Reines Pigment und Kunstharz auf Malpappe.
Wember IKB 142. Verso mit dem Künstlerstempel. 16 x 41,3 cm (6,2 x 16,2 in). [CH].
• Trägt durch den deutlich sichtbaren Farbauftrag die persönliche Handschrift des Künstlers.
• Entsteht wohl nach der bahnbrechenden Ausstellung "Le Vide" (Die Leere) in der Galerie Iris Clert in Paris.
• Weitere "IKB"-Werke aus den Jahren 1958/59 befinden sich unter anderem in der Londoner Tate Modern, in der Fondazione Prada in Mailand, im San Francisco Museum of Modern Art (SFMOMA), im Moderna Museet in Stockholm und im Sezon Museum of Modern Art in Karuizawa-machi/Japan.
• Ungewöhnliches Querformat mit großer Anziehungskraft.
PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (direkt vom Künstler erhalten).
LITERATUR: Paul Wember, Yves Klein, Köln 1969, S. 74.
"The monochromes were more difficult for audiences to get into; certainly no one at the time had seen anything like them before. And they were certainly considered a provocation by the post-war art establishment in Paris [..]. Even now they are not easy to 'understand', because they require an investment on the part of the viewer. You have only the color - there's no action. There's no story."
Daniel Moquay, Leiter Yves Klein Archive, Paris, zit. nach: Yves Klein: "He had no limit", www.christies.com/features/What-inspired-Yves-Klein-9153-3.aspx.
Yves Klein gilt heute aufgrund seiner völlig neuartigen Farbexperimente und Umdeutung des klassischen Malereibegriffs in den 1950er Jahren als einer der innovativsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Schon in jungen Jahren experimentiert er mit der Wirkung von einzelnen Farben, verwendet unter anderem reines Orange, Rot, Gelb oder Blau und unterscheidet dabei zwischen freudigen, traurigen, zarten, heftigen, vulgären oder majestätischen Farben. Seine darauffolgende radikale Hinwendung zur reinen Monochromie stößt damals jedoch nicht nur auf Begeisterung, sondern auch auf große Ablehnung. Die Sehgewohnheiten der zeitgenössischen Betrachter empfinden die einfarbigen Werke als Provokation, weil sie die bis dahin allgemeingültige Kunstauffassung hinterfragen. Doch Yves Klein verschreibt sich unbeirrt und ganz und gar der monochromen, reinen Farbe und nennt sich fortan "Yves Le Monochrome".
Bereits 1954 bringt Yves Klein das Künstlerbuch "Yves Peintures" heraus, in dem er - im Grunde als Parodie eines Werkverzeichnisses - eine Fülle rein monochromer Bilder abbildet und damit den Grundstein für seine künstlerische Karriere legt. 1957 zeigt er in der wichtigen Einzelausstellung "Proposte monochrome, epoca blu" (Monochromer Vorschlag, blaue Epoche) in der Mailänder Galleria Apollinaire erstmals sein tiefes, heute berühmtes Ultramarinblau, das sich bald zu seinem Markenzeichen entwickelt und das er sich 1960 als I.K.B. - International Klein Blue - sogar patentieren lässt. 1958 zeigt die Pariser Galerie Iris Clert dann die bedeutende, richtungsweisende Einzelausstellung "Le Vide" (Die Leere), die einen weiteren Höhepunkt innerhalb seiner nur sieben Jahre andauernden künstlerischen Karriere zur Folge hat. Für die Ausstellung werden jegliche Gegenstände bis auf die leeren Vitrinen aus der kleinen Ausstellungsfläche der Pariser Galerie entfernt. Klein streicht die Wände weiß, er lässt einen voluminösen blauen Vorhang vor den Eingang der Galerie drapieren, Einladungen mit vom Künstler kreierten monochrom-blauen Briefmarken versenden (die noch heute auf dem Auktionsmarkt gehandelt werden) und am Abend der Vernissage einen blau gefärbten Cocktail servieren. Die Zusammenarbeit Yves Kleins und Iris Clerts wird im selben Jahr in einem groß angelegten Auftrag noch einmal wiederholt. Mit Iris Clert, dem Architekten Werner Ruhnau und anderen Künstlern entwickelt Yves Klein mehrere monochrom-blaue Wandreliefs zur künstlerischen Ausgestaltung des neuen Musiktheaters im Revier in Gelsenkirchen - die wohl monumentalsten Beispiele seiner monochromen Kunst.
Yves Klein erklärt: "Für mich besteht die Kunst des Malens darin, Freiheit zu schaffen. [..] Die Seele empfinden ohne zu erklären.. das ist es, was mich zur Monochromie geführt hat." (zit. nach: Paul Wember, Yves Klein, Köln 1969, S. 11). Statt um die Aussagekraft von Malerei oder ihre Fähigkeit des Geschichtenerzählens geht es dem Künstler immer um das Hervorrufen eines - eventuell auch spirituellen - Gefühls. Der Bildträger wird gänzlich entmaterialisiert, der Betrachter muss sich nicht mit einer Entzifferung befassen, sondern taucht ein in ein tiefes Blau, begibt sich in einen fast meditativen Zustand. In der hier vorliegenden Arbeit erlaubt Klein seiner Bild gewordenen Monochromie des "Yves Klein Blue", die malerische Handschrift des Künstlers zur Schau zu stellen. Ganz bewusst und mit sehr viel Farbe nebeneinander und untereinander gesetzte Pinselstriche bleiben sichtbar. In ihrer von oben nach unten koordinierten Anordnung entwickeln sie eine einnehmende Rhythmik, gar ein Bewegungsmoment. Ganz im Sinne seines schon zu Beginn der 1950er Jahre gesetzten Ziels gelingt es Klein auch in den kleinformatigen "Momochromes bleus" wie der hier angebotenen Arbeit, Bilder von großer malerischer Sensibilität und spürbarer poetischer Energie zu schaffen. [CH]
Bereits 1954 bringt Yves Klein das Künstlerbuch "Yves Peintures" heraus, in dem er - im Grunde als Parodie eines Werkverzeichnisses - eine Fülle rein monochromer Bilder abbildet und damit den Grundstein für seine künstlerische Karriere legt. 1957 zeigt er in der wichtigen Einzelausstellung "Proposte monochrome, epoca blu" (Monochromer Vorschlag, blaue Epoche) in der Mailänder Galleria Apollinaire erstmals sein tiefes, heute berühmtes Ultramarinblau, das sich bald zu seinem Markenzeichen entwickelt und das er sich 1960 als I.K.B. - International Klein Blue - sogar patentieren lässt. 1958 zeigt die Pariser Galerie Iris Clert dann die bedeutende, richtungsweisende Einzelausstellung "Le Vide" (Die Leere), die einen weiteren Höhepunkt innerhalb seiner nur sieben Jahre andauernden künstlerischen Karriere zur Folge hat. Für die Ausstellung werden jegliche Gegenstände bis auf die leeren Vitrinen aus der kleinen Ausstellungsfläche der Pariser Galerie entfernt. Klein streicht die Wände weiß, er lässt einen voluminösen blauen Vorhang vor den Eingang der Galerie drapieren, Einladungen mit vom Künstler kreierten monochrom-blauen Briefmarken versenden (die noch heute auf dem Auktionsmarkt gehandelt werden) und am Abend der Vernissage einen blau gefärbten Cocktail servieren. Die Zusammenarbeit Yves Kleins und Iris Clerts wird im selben Jahr in einem groß angelegten Auftrag noch einmal wiederholt. Mit Iris Clert, dem Architekten Werner Ruhnau und anderen Künstlern entwickelt Yves Klein mehrere monochrom-blaue Wandreliefs zur künstlerischen Ausgestaltung des neuen Musiktheaters im Revier in Gelsenkirchen - die wohl monumentalsten Beispiele seiner monochromen Kunst.
Yves Klein erklärt: "Für mich besteht die Kunst des Malens darin, Freiheit zu schaffen. [..] Die Seele empfinden ohne zu erklären.. das ist es, was mich zur Monochromie geführt hat." (zit. nach: Paul Wember, Yves Klein, Köln 1969, S. 11). Statt um die Aussagekraft von Malerei oder ihre Fähigkeit des Geschichtenerzählens geht es dem Künstler immer um das Hervorrufen eines - eventuell auch spirituellen - Gefühls. Der Bildträger wird gänzlich entmaterialisiert, der Betrachter muss sich nicht mit einer Entzifferung befassen, sondern taucht ein in ein tiefes Blau, begibt sich in einen fast meditativen Zustand. In der hier vorliegenden Arbeit erlaubt Klein seiner Bild gewordenen Monochromie des "Yves Klein Blue", die malerische Handschrift des Künstlers zur Schau zu stellen. Ganz bewusst und mit sehr viel Farbe nebeneinander und untereinander gesetzte Pinselstriche bleiben sichtbar. In ihrer von oben nach unten koordinierten Anordnung entwickeln sie eine einnehmende Rhythmik, gar ein Bewegungsmoment. Ganz im Sinne seines schon zu Beginn der 1950er Jahre gesetzten Ziels gelingt es Klein auch in den kleinformatigen "Momochromes bleus" wie der hier angebotenen Arbeit, Bilder von großer malerischer Sensibilität und spürbarer poetischer Energie zu schaffen. [CH]
255
Yves Klein
Monochrome bleu sans titre, 1958/59.
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