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201
Renée Sintenis
Große Daphne, 1930.
Bronze mit schwarz-brauner Patina
Schätzung:
€ 80.000 Ergebnis:
€ 462.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Große Daphne. 1930.
Bronze mit schwarz-brauner Patina.
Berger/Ladwig 117. Buhlmann 68. Mit dem Gießerstempel "H.NOACK BERLIN-FRIEDENAU". Einer von mindestens 10 bekannten Güssen. Höhe: 145 cm (57 in). Granit-Sockel: 71,5 x 28 x 28 cm (28,2 x 11 x 11 in).
Lebzeitguss. Gegossen von der Kunstgießerei Hermann Noack, Berlin-Friedenau (mit dem Gießerstempel).
• In der "Daphne" hat Sintenis ihren schönsten Ausdruck weiblicher Anmut und ein Sinnbild moderner Weiblichkeit geschaffen.
• Neben dem Berliner Bären die größte Bronze der Künstlerin.
• Lebzeitguss. Erstes Exemplar auf dem internationalen Auktionsmarkt mit dem "H. Noack Berlin-Friedenau"-Gießerstempel.
• Ein weiterer Guss befindet sich in der Sammlung des Museum of Modern Art, New York.
• Von den zehn bei Buhlmann 1987 als bekannt gelisteten Exemplaren befinden sich heute mindestens fünf in Museumsbesitz.
PROVENIENZ: Sammlung Dr. Ernst Schneider, Düsseldorf (1960).
Dr. Ewald Rathke Kunsthandel, Frankfurt a. M.
Sammlung Deutsche Bank (1972 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: (in Auswahl, für alle Güsse)
Renée Sintenis, Marie Laurencin, Martel Schwichtenberg, Alexandra Exter, Galerie Flechtheim Berlin, Dezember 1930, Kat.-Nr. 8 (mit Abb.).
Künstlerinnen, Galerie Flechtheim, Berlin 1931.
German art of the twentieth century, Museum of Modern Art, New York, 1957, Kat.-Nr. 172.
Symbol und Mythos in der zeitgenössischen Kunst, Akademie der Künste, Berlin, 21.4-19.5.1963, Nr. 82 (unser Guss).
25 Jahre Sammlung Deutsche Bank, Deutsche Guggenheim, Berlin, 30.4.-19.6.2005 (unser Guss).
Dialog Skulptur, Kulturspeicher, Würzburg, 20.5.-20.8.2006 (unser Guss).
Daphne. Mythos und Metamorphose, Gerhard-Marcks-Haus, Bremen, 22.11.2009-21.2.2010.
LITERATUR: (in Auswahl, für alle Güsse)
Hanna Kiel, Renée Sintenis, Berlin 1935, Abb. S. 4, 68 und 69, sowie Berlin 1956, Abb. S. 44 und 45.
Alfred Barr, Painting and Sculpture in the Museum of Modern Art, New York 1948, Abb. S. 248 und 321, sowie Painting and Sculpture in the Museum of Modern Art 1929-1967, New York 1977, Abb. S. 202 und 589.
Hildegard Westhoff-Krummacher, Die Bildwerke seit 1800 im Wallraf-Richartz-Museum und im öffentlichen Besitz der Stadt Köln, Köln 1965, Abb. S. 243.
Zwischen Freiheit und Moderne. Die Bildhauerin Renée Sintenis, Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, 12.10.2019-12.1.2020, S. 88-93.
Ariane Grigoteit, Ein Jahrhundert. One Century. 100 x Kunst, Frankfurt a. M. 2001, S. 66-67, mit ganzs. Abb. (unser Guss).
Man in the Middle, Sammlung Deutsche Bank, Frankfurt a. M. 2002, S. 246, mit ganzs. Abb. (unser Guss).
"Kaum hatte sie solches gebetet, da fällt eine schwere Erlahmung ihr auf die Glieder, die schwellende Brust überzieht sich mit feiner Rinde; es wachsen die Haare zu Blättern, zu Zweigen die Arme; auch die Füße, soeben rasch noch, die hangen in trägen Wurzeln, das Haupt wird Wipfel [..]."
Ovid, Metamorphosen, Buch 1, Vers 545-551
Bronze mit schwarz-brauner Patina.
Berger/Ladwig 117. Buhlmann 68. Mit dem Gießerstempel "H.NOACK BERLIN-FRIEDENAU". Einer von mindestens 10 bekannten Güssen. Höhe: 145 cm (57 in). Granit-Sockel: 71,5 x 28 x 28 cm (28,2 x 11 x 11 in).
Lebzeitguss. Gegossen von der Kunstgießerei Hermann Noack, Berlin-Friedenau (mit dem Gießerstempel).
• In der "Daphne" hat Sintenis ihren schönsten Ausdruck weiblicher Anmut und ein Sinnbild moderner Weiblichkeit geschaffen.
• Neben dem Berliner Bären die größte Bronze der Künstlerin.
• Lebzeitguss. Erstes Exemplar auf dem internationalen Auktionsmarkt mit dem "H. Noack Berlin-Friedenau"-Gießerstempel.
• Ein weiterer Guss befindet sich in der Sammlung des Museum of Modern Art, New York.
• Von den zehn bei Buhlmann 1987 als bekannt gelisteten Exemplaren befinden sich heute mindestens fünf in Museumsbesitz.
PROVENIENZ: Sammlung Dr. Ernst Schneider, Düsseldorf (1960).
Dr. Ewald Rathke Kunsthandel, Frankfurt a. M.
Sammlung Deutsche Bank (1972 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: (in Auswahl, für alle Güsse)
Renée Sintenis, Marie Laurencin, Martel Schwichtenberg, Alexandra Exter, Galerie Flechtheim Berlin, Dezember 1930, Kat.-Nr. 8 (mit Abb.).
Künstlerinnen, Galerie Flechtheim, Berlin 1931.
German art of the twentieth century, Museum of Modern Art, New York, 1957, Kat.-Nr. 172.
Symbol und Mythos in der zeitgenössischen Kunst, Akademie der Künste, Berlin, 21.4-19.5.1963, Nr. 82 (unser Guss).
25 Jahre Sammlung Deutsche Bank, Deutsche Guggenheim, Berlin, 30.4.-19.6.2005 (unser Guss).
Dialog Skulptur, Kulturspeicher, Würzburg, 20.5.-20.8.2006 (unser Guss).
Daphne. Mythos und Metamorphose, Gerhard-Marcks-Haus, Bremen, 22.11.2009-21.2.2010.
LITERATUR: (in Auswahl, für alle Güsse)
Hanna Kiel, Renée Sintenis, Berlin 1935, Abb. S. 4, 68 und 69, sowie Berlin 1956, Abb. S. 44 und 45.
Alfred Barr, Painting and Sculpture in the Museum of Modern Art, New York 1948, Abb. S. 248 und 321, sowie Painting and Sculpture in the Museum of Modern Art 1929-1967, New York 1977, Abb. S. 202 und 589.
Hildegard Westhoff-Krummacher, Die Bildwerke seit 1800 im Wallraf-Richartz-Museum und im öffentlichen Besitz der Stadt Köln, Köln 1965, Abb. S. 243.
Zwischen Freiheit und Moderne. Die Bildhauerin Renée Sintenis, Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, 12.10.2019-12.1.2020, S. 88-93.
Ariane Grigoteit, Ein Jahrhundert. One Century. 100 x Kunst, Frankfurt a. M. 2001, S. 66-67, mit ganzs. Abb. (unser Guss).
Man in the Middle, Sammlung Deutsche Bank, Frankfurt a. M. 2002, S. 246, mit ganzs. Abb. (unser Guss).
"Kaum hatte sie solches gebetet, da fällt eine schwere Erlahmung ihr auf die Glieder, die schwellende Brust überzieht sich mit feiner Rinde; es wachsen die Haare zu Blättern, zu Zweigen die Arme; auch die Füße, soeben rasch noch, die hangen in trägen Wurzeln, das Haupt wird Wipfel [..]."
Ovid, Metamorphosen, Buch 1, Vers 545-551
Sintenis - Eine weibliche Ausnahmeerscheinung in der Berliner Kunstwelt
Renée Sintenis, die gegen den Willen ihrer Eltern Künstlerin wird und ihre Werke bereits 1915 in der Berlin Secession zeigt, ist im Berlin der 1920er und 1930er Jahre eine echte Ausnahmeerscheinung. 1931, ein Jahr nachdem Sintenis die "Große Daphne" geschaffen hat, wird sie als einzige der wenigen Künstlerinnen ihrer Zeit an die Preußische Akademie der Künste berufen, wo sie bis zu ihrem von den Nationalsozialisten erzwungenen Austritt im Jahr 1934 lehrt. In der "Daphne" hat Renée Sintenis wohl den schönsten Ausdruck weiblicher Anmut geformt.
Renée Sintenis und das Motiv der "Daphne"
Bereits 1917/18 hat sie sich dem Sujet der klassischen Mythologie zugewendet und eine erste, kleine Statuette der "Daphne" geschaffen. In den Metamorphosen des Ovid ist die spontane Verwandlung der Nymphe Daphne überliefert, die sich auf der Flucht vor dem liebestollen Gott Apoll auf ihr Gebet hin plötzlich in einen Lorbeerbaum verwandelt. Neben Sintenis’ Schöpfung gehört sicherlich die berühmte Marmorstatue Gian Lorenzo Berninis (1622-1625, Rom, Villa Borghese) zu den bekanntesten bildhauerischen Darstellungen dieser Motivik. Während Berninis Statue Apoll und Daphne zeigt, hat Sintenis' sich allein auf Daphne und den Moment ihrer beginnenden Verwandlung fokussiert. Die unaufhaltsam bevorstehende Transformation zeigt sie nur leicht angedeutet mit den eben aus den Fesseln, dem Haar und den Achseln herauswachsenden Blättern. Sintenis Konzentration liegt stärker auf der fragilen Körperlichkeit, welche in der extremen Streckung der Gliedmaßen die Metamorphose bereits vorwegnimmt.
Die "Große Daphne" als Sinnbild der modernen Frau
Gerade das starke emanzipatorische Moment, das dieser berühmten Episode der antiken Mythologie innewohnt, das die Ambivalenz aus gelebter Weiblichkeit und dem emanzipatorischen Entzug derselben auf die Spitze treibt, muss Sintenis persönlich besonders angesprochen haben. Sie verkörpert sowohl durch ihre androgyne Erscheinung, ihre große, schlanke Gestalt und das kurze Haar als auch durch ihre emanzipierte Lebensweise auf hervorragende Art und Weise den Typus der neuen, selbstbewussten Frau der "Wilden Zwanziger". Und so überrascht es nicht, dass Sintenis nach dem überraschenden Tod ihres Ehemannes Emil Rudolph Weiß im Jahr 1945 den damals außerordentlich mutigen Schritt wagte, mit ihrer Lebenspartnerin Magdalena Goldmann zusammenzuziehen. Sintenis hat sich in ihrer "Großen Daphne" einer traditionellen mythologischen Motivik bedient und durch die Isolation der sich verwandelnden Daphne ein äußerst anmutiges Sinnbild der modernen Frau, des Aufbruchs in ein modernes, selbstbestimmtes Leben geschaffen. [JS]
Renée Sintenis, die gegen den Willen ihrer Eltern Künstlerin wird und ihre Werke bereits 1915 in der Berlin Secession zeigt, ist im Berlin der 1920er und 1930er Jahre eine echte Ausnahmeerscheinung. 1931, ein Jahr nachdem Sintenis die "Große Daphne" geschaffen hat, wird sie als einzige der wenigen Künstlerinnen ihrer Zeit an die Preußische Akademie der Künste berufen, wo sie bis zu ihrem von den Nationalsozialisten erzwungenen Austritt im Jahr 1934 lehrt. In der "Daphne" hat Renée Sintenis wohl den schönsten Ausdruck weiblicher Anmut geformt.
Renée Sintenis und das Motiv der "Daphne"
Bereits 1917/18 hat sie sich dem Sujet der klassischen Mythologie zugewendet und eine erste, kleine Statuette der "Daphne" geschaffen. In den Metamorphosen des Ovid ist die spontane Verwandlung der Nymphe Daphne überliefert, die sich auf der Flucht vor dem liebestollen Gott Apoll auf ihr Gebet hin plötzlich in einen Lorbeerbaum verwandelt. Neben Sintenis’ Schöpfung gehört sicherlich die berühmte Marmorstatue Gian Lorenzo Berninis (1622-1625, Rom, Villa Borghese) zu den bekanntesten bildhauerischen Darstellungen dieser Motivik. Während Berninis Statue Apoll und Daphne zeigt, hat Sintenis' sich allein auf Daphne und den Moment ihrer beginnenden Verwandlung fokussiert. Die unaufhaltsam bevorstehende Transformation zeigt sie nur leicht angedeutet mit den eben aus den Fesseln, dem Haar und den Achseln herauswachsenden Blättern. Sintenis Konzentration liegt stärker auf der fragilen Körperlichkeit, welche in der extremen Streckung der Gliedmaßen die Metamorphose bereits vorwegnimmt.
Die "Große Daphne" als Sinnbild der modernen Frau
Gerade das starke emanzipatorische Moment, das dieser berühmten Episode der antiken Mythologie innewohnt, das die Ambivalenz aus gelebter Weiblichkeit und dem emanzipatorischen Entzug derselben auf die Spitze treibt, muss Sintenis persönlich besonders angesprochen haben. Sie verkörpert sowohl durch ihre androgyne Erscheinung, ihre große, schlanke Gestalt und das kurze Haar als auch durch ihre emanzipierte Lebensweise auf hervorragende Art und Weise den Typus der neuen, selbstbewussten Frau der "Wilden Zwanziger". Und so überrascht es nicht, dass Sintenis nach dem überraschenden Tod ihres Ehemannes Emil Rudolph Weiß im Jahr 1945 den damals außerordentlich mutigen Schritt wagte, mit ihrer Lebenspartnerin Magdalena Goldmann zusammenzuziehen. Sintenis hat sich in ihrer "Großen Daphne" einer traditionellen mythologischen Motivik bedient und durch die Isolation der sich verwandelnden Daphne ein äußerst anmutiges Sinnbild der modernen Frau, des Aufbruchs in ein modernes, selbstbestimmtes Leben geschaffen. [JS]
201
Renée Sintenis
Große Daphne, 1930.
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