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Andy Warhol
Doda Voridis, 1977.
Unikat. Synthetische Polymer- und Siebdruckfarb...
Schätzung:
€ 90.000 Ergebnis:
€ 156.250 (inkl. Käuferaufgeld)
Doda Voridis. 1977.
Unikat. Synthetische Polymer- und Siebdruckfarben auf Leinwand.
Verso auf der umgeschlagenen Leinwand signiert und datiert. Dort mit der zweifachen handschriftlichen Nummerierung "PO50.658", dem zweifachen Nachlassstempel und dem zweifachen Stempel der Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc., sowie der handschriftlichen Bezeichnung "VF". Auch auf dem Keilrahmen mit der handschriftlichen Nummerierung "PO 50.658". 66,5 x 66 cm (26,1 x 25,9 in).
• Eines der früheren Frauenporträts aus den 1970er Jahren.
• Die Porträts der 1970er sind durch Schattierungen und größere Farbenvielfalt noch deutlich detaillierter gearbeitet als Warhols spätere Arbeiten der 1980er Jahre.
• Im selben Jahr porträtiert Warhol u. a. die berühmten Sportler O. J. Simpson, Muhammad Ali und Pelé.
PROVENIENZ: The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, New York.
Privatsammlung USA.
Privatsammlung Deutschland.
Firmensammlung Deutschland.
"Pop Art is for everyone."
Andy Warhol in einem Interview mit Gretchen Berg im Mai 1967, zit. nach: Ausst.-Kat. Andy Warhol: A Factory, Wien 1999, o. S.
Unikat. Synthetische Polymer- und Siebdruckfarben auf Leinwand.
Verso auf der umgeschlagenen Leinwand signiert und datiert. Dort mit der zweifachen handschriftlichen Nummerierung "PO50.658", dem zweifachen Nachlassstempel und dem zweifachen Stempel der Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc., sowie der handschriftlichen Bezeichnung "VF". Auch auf dem Keilrahmen mit der handschriftlichen Nummerierung "PO 50.658". 66,5 x 66 cm (26,1 x 25,9 in).
• Eines der früheren Frauenporträts aus den 1970er Jahren.
• Die Porträts der 1970er sind durch Schattierungen und größere Farbenvielfalt noch deutlich detaillierter gearbeitet als Warhols spätere Arbeiten der 1980er Jahre.
• Im selben Jahr porträtiert Warhol u. a. die berühmten Sportler O. J. Simpson, Muhammad Ali und Pelé.
PROVENIENZ: The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, New York.
Privatsammlung USA.
Privatsammlung Deutschland.
Firmensammlung Deutschland.
"Pop Art is for everyone."
Andy Warhol in einem Interview mit Gretchen Berg im Mai 1967, zit. nach: Ausst.-Kat. Andy Warhol: A Factory, Wien 1999, o. S.
Mit seinen oftmals quadratisch angelegten Porträts berühmter Persönlichkeiten und wohlhabender Mitglieder der amerikanischen High Society schafft Andy Warhol aus heutiger Sicht absolut ikonische Werke. Sie entsprechen nicht nur dem damaligen kulturellen Zeitgeist, sondern prägen mit ihren leuchtend bunten Farbkombinationen und auf das Wesentliche reduzierten Gesichtszügen die Ästhetik der amerikanischen Pop-Art. Heute werden sie aufgrund ihres ungewöhnlich hohen Wiedererkennungswerts fast stellvertretend und geradezu als Synonym für Andy Warhols gesamtes Œuvre gesehen. Ihre motivischen, formalen und kompositorischen Ähnlichkeiten sind dabei voll und ganz auf die gestalterischen Prinzipien des Künstlers selbst zurückzuführen: "You see, I think every painting should be the same size and the same color so [..] nobody thinks they have a better painting or a worse painting." (Andy Warhol, The Philosophy of Andy Warhol (From A to B and Back Again), New York 1977, S. 149).
Bevor das Antlitz der jeweiligen Person mit Polymer- und Siebdruckfarben auf Leinwand gebannt wird, entstehen bei einem Fotoshooting in Warhols New Yorker Atelier-Werkstatt "The Factory" zunächst einige, im Falle der hier Dargestellten Maria "Doda" Voridis-Goulandris etwa ein Dutzend, vom Künstler selbst geschossene und noch größtenteils erhaltene Polaroid-Fotografien (Sammlung des Berkeley Art Museum and Pacific Film Archive, UC Berkeley). Anschließend wählt der Künstler dann auf Basis bestimmter Kriterien, darunter der Pose, Farbigkeit und Bildwirkung, ein oder zwei Aufnahmen aus, die er mithilfe eines Projektors vergrößert, auf transparenter Folie nachzeichnet und mit Farbe auffüllt, wobei Warhol - gleich einem zweidimensional arbeitenden Schönheitschirurgen auch Veränderungen an der Optik der Dargestellten vornimmt. Nasen werden verkürzt, Falten geglättet, der Teint vereinheitlicht, der Kragen verändert und das Alter verborgen. In einem aufwendigen Prozess wird die nachgezeichnete Fotografie dann zu einer Druckvorlage umgearbeitet und schließlich in ein geradezu perfektes Gemälde verwandelt. Zu einer Zeit, in der die Porträtmalerei in der zeitgenössischen Kunst eher als aussterbende Gattung angesehen wird, schafft Warhol mit großem kommerziellen Geschick so innovative und neuartige Porträts berühmter wie weniger berühmter Zeigenossen, die den Kunsthistoriker Robert Rosenblum dazu veranlassen, Warhol den Titel "Hofmaler der 1970er Jahre" zu verleihen.
Im Falle der hier dargestellten ersten Ehefrau des griechischstämmigen New Yorker Reeders und Kunstsammlers George A. Embiricos, Maria "Doda" Voridis-Goulandris, verwirklicht Warhol nachweislich sogar mindestens drei unterschiedliche Polaroid-Posen als farbenprächtige Leinwand-Arbeiten. Eine dieser Arbeiten befand sich bspw. in der Sammlung ihres Bruders Basil Goulandris (gest. 1994). Den Quellen nach zu urteilen scheint Mrs. Voridis eine schillernde Persönlichkeit gewesen zu sein. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie unter anderem in Athen, London und Gstaad. Zeit ihres Lebens unterstützt sie zahlreiche internationale wie auch regionale kulturelle und wohltätige Organisationen. Nach ihrem Tod im Jahr 2015 lassen ihre Söhne einige ihrer schönsten Kleidungsstücke (namentlich von Oscar de la Renta, Yves Saint Laurent, Carolina Herrera u. a.) zugunsten der griechischen Hilfsorganisation "Hellenic Society for Disabled Children (ELEPAP)" versteigern. Ein damals veröffentlichtes Foto zeigt Mrs. Voridis mit pelzgesäumter Stola in einem blumig-barock angehauchten Wohnzimmer neben einer kleinen Anrichte mit mehreren Fabergé-Eiern. Zu Lebzeiten gehört das wohlhabende Ehepaar Voridis zu den bekannten Gesichtern der New Yorker High Society, sie sind häufig und gern gesehene Gäste. Aufgrund ihrer Bekanntheit hätte Doda Voridis Andy Warhol demnach sicherlich zugestimmt, als dieser einmal erläutert: "Einen Grund gibt es, da lohnt sich das Berühmtsein; wenn man nämlich die Geschichten in den großen Zeitschriften liest, da kennt man jeden. Seite für Seite ist da nur von Leuten die Rede, die man schon mal irgendwo kennengelernt hat. Ich liebe diese Art Lektüre sehr, und das ist wirklich der beste Grund für das Berühmtsein." (Andy Warhol, zit. nach: Ausst.-Kat. Andy Warhol. Bilder 1961 bis 1981, Kestner-Gesellschaft, Hannover 1981, S. 33). [CH]
Bevor das Antlitz der jeweiligen Person mit Polymer- und Siebdruckfarben auf Leinwand gebannt wird, entstehen bei einem Fotoshooting in Warhols New Yorker Atelier-Werkstatt "The Factory" zunächst einige, im Falle der hier Dargestellten Maria "Doda" Voridis-Goulandris etwa ein Dutzend, vom Künstler selbst geschossene und noch größtenteils erhaltene Polaroid-Fotografien (Sammlung des Berkeley Art Museum and Pacific Film Archive, UC Berkeley). Anschließend wählt der Künstler dann auf Basis bestimmter Kriterien, darunter der Pose, Farbigkeit und Bildwirkung, ein oder zwei Aufnahmen aus, die er mithilfe eines Projektors vergrößert, auf transparenter Folie nachzeichnet und mit Farbe auffüllt, wobei Warhol - gleich einem zweidimensional arbeitenden Schönheitschirurgen auch Veränderungen an der Optik der Dargestellten vornimmt. Nasen werden verkürzt, Falten geglättet, der Teint vereinheitlicht, der Kragen verändert und das Alter verborgen. In einem aufwendigen Prozess wird die nachgezeichnete Fotografie dann zu einer Druckvorlage umgearbeitet und schließlich in ein geradezu perfektes Gemälde verwandelt. Zu einer Zeit, in der die Porträtmalerei in der zeitgenössischen Kunst eher als aussterbende Gattung angesehen wird, schafft Warhol mit großem kommerziellen Geschick so innovative und neuartige Porträts berühmter wie weniger berühmter Zeigenossen, die den Kunsthistoriker Robert Rosenblum dazu veranlassen, Warhol den Titel "Hofmaler der 1970er Jahre" zu verleihen.
Im Falle der hier dargestellten ersten Ehefrau des griechischstämmigen New Yorker Reeders und Kunstsammlers George A. Embiricos, Maria "Doda" Voridis-Goulandris, verwirklicht Warhol nachweislich sogar mindestens drei unterschiedliche Polaroid-Posen als farbenprächtige Leinwand-Arbeiten. Eine dieser Arbeiten befand sich bspw. in der Sammlung ihres Bruders Basil Goulandris (gest. 1994). Den Quellen nach zu urteilen scheint Mrs. Voridis eine schillernde Persönlichkeit gewesen zu sein. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie unter anderem in Athen, London und Gstaad. Zeit ihres Lebens unterstützt sie zahlreiche internationale wie auch regionale kulturelle und wohltätige Organisationen. Nach ihrem Tod im Jahr 2015 lassen ihre Söhne einige ihrer schönsten Kleidungsstücke (namentlich von Oscar de la Renta, Yves Saint Laurent, Carolina Herrera u. a.) zugunsten der griechischen Hilfsorganisation "Hellenic Society for Disabled Children (ELEPAP)" versteigern. Ein damals veröffentlichtes Foto zeigt Mrs. Voridis mit pelzgesäumter Stola in einem blumig-barock angehauchten Wohnzimmer neben einer kleinen Anrichte mit mehreren Fabergé-Eiern. Zu Lebzeiten gehört das wohlhabende Ehepaar Voridis zu den bekannten Gesichtern der New Yorker High Society, sie sind häufig und gern gesehene Gäste. Aufgrund ihrer Bekanntheit hätte Doda Voridis Andy Warhol demnach sicherlich zugestimmt, als dieser einmal erläutert: "Einen Grund gibt es, da lohnt sich das Berühmtsein; wenn man nämlich die Geschichten in den großen Zeitschriften liest, da kennt man jeden. Seite für Seite ist da nur von Leuten die Rede, die man schon mal irgendwo kennengelernt hat. Ich liebe diese Art Lektüre sehr, und das ist wirklich der beste Grund für das Berühmtsein." (Andy Warhol, zit. nach: Ausst.-Kat. Andy Warhol. Bilder 1961 bis 1981, Kestner-Gesellschaft, Hannover 1981, S. 33). [CH]
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Andy Warhol
Doda Voridis, 1977.
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