222
Otto Dix
Dame mit Pelzmantel, 1923.
Aquarell, Gouache und Tuschfeder über Bleistift
Schätzung:
€ 80.000 Ergebnis:
€ 106.250 (inkl. Käuferaufgeld)
Dame mit Pelzmantel. 1923.
Aquarell, Gouache und Tuschfeder über Bleistift.
Pfäffle A/G 1923/ 5. Rechts unten signiert und datiert sowie mit der Werknummer bezeichnet.
Verso handschriftlich betitelt. Auf Velin. 77,5 x 55,5 cm (30,5 x 21,8 in), blattgroß.
Verso eine Skizze einer Frauenfigur in Kreide.
• Charakteristische, großformatige Arbeit aus den gefragten 1920er Jahren.
• In Düsseldorf entsteht in den Jahren 1922/23 das Herzstück seines Oeuvres der Aquarelltechnik.
• Dix entwirft in seinem Bildpersonal soziale Typologien von der Halbwelt bis zum Bürgertum.
PROVENIENZ: Galerie Gerd Rosen, Berlin.
Sammlung Walter Stein, Manhasset, New York.
Sammlung Robert G. Barry, New York.
Privatsammlung Norddeutschland.
Privatsammlung Europa (seit 2006).
AUSSTELLUNG: Otto Dix. Zeichnungen, Aquarelle, Grafiken, Kartons, Kunstverein Hamburg, 1977.
Neue Sachlichkeit and German Realism of the Twenties, London, Arts Council of Britain, Hayward Gallery, 11.11.1978-14.1.1979, Kat.-Nr. 83.
Gegenlicht: German Art from the George Economou Collection, The State Hermitage Museum, St. Petersburg, 24.5.2013-19.1.2014, Kat.-Nr. 6.
LITERATUR: Hauswedell & Nolte, Hamburg, 2.-4.6.1976, 214. Auktion, Los 343.
Villa Grisebach, Berlin, 26.5.2006, Los 59.
„Ich habe niemals Bekenntnisse schriftlich von mir gegeben, da ja, wie der Augenschein Sie lehren wird, meine Bilder Bekenntnisse aufrichtigster Art sind, wie Sie sie selten in dieser Zeit finden werden.. Auch bin ich nicht gewillt, dem staunenden Bürger und Zeitgenossen, die Tiefen oder Untiefen meiner Seele zu offenbaren. Wer Augen hat zu sehen, der sehe!"
Otto Dix an Hans Kinkel, 1948, zit. nach: Dix in Düsseldorf, Ausst.-Kat Galerie Remmert und Barth, Düsseldorf, 2011, S. 120
Aquarell, Gouache und Tuschfeder über Bleistift.
Pfäffle A/G 1923/ 5. Rechts unten signiert und datiert sowie mit der Werknummer bezeichnet.
Verso handschriftlich betitelt. Auf Velin. 77,5 x 55,5 cm (30,5 x 21,8 in), blattgroß.
Verso eine Skizze einer Frauenfigur in Kreide.
• Charakteristische, großformatige Arbeit aus den gefragten 1920er Jahren.
• In Düsseldorf entsteht in den Jahren 1922/23 das Herzstück seines Oeuvres der Aquarelltechnik.
• Dix entwirft in seinem Bildpersonal soziale Typologien von der Halbwelt bis zum Bürgertum.
PROVENIENZ: Galerie Gerd Rosen, Berlin.
Sammlung Walter Stein, Manhasset, New York.
Sammlung Robert G. Barry, New York.
Privatsammlung Norddeutschland.
Privatsammlung Europa (seit 2006).
AUSSTELLUNG: Otto Dix. Zeichnungen, Aquarelle, Grafiken, Kartons, Kunstverein Hamburg, 1977.
Neue Sachlichkeit and German Realism of the Twenties, London, Arts Council of Britain, Hayward Gallery, 11.11.1978-14.1.1979, Kat.-Nr. 83.
Gegenlicht: German Art from the George Economou Collection, The State Hermitage Museum, St. Petersburg, 24.5.2013-19.1.2014, Kat.-Nr. 6.
LITERATUR: Hauswedell & Nolte, Hamburg, 2.-4.6.1976, 214. Auktion, Los 343.
Villa Grisebach, Berlin, 26.5.2006, Los 59.
„Ich habe niemals Bekenntnisse schriftlich von mir gegeben, da ja, wie der Augenschein Sie lehren wird, meine Bilder Bekenntnisse aufrichtigster Art sind, wie Sie sie selten in dieser Zeit finden werden.. Auch bin ich nicht gewillt, dem staunenden Bürger und Zeitgenossen, die Tiefen oder Untiefen meiner Seele zu offenbaren. Wer Augen hat zu sehen, der sehe!"
Otto Dix an Hans Kinkel, 1948, zit. nach: Dix in Düsseldorf, Ausst.-Kat Galerie Remmert und Barth, Düsseldorf, 2011, S. 120
Die sozialen Verwerfungen, die der Erste Weltkrieg nach seinem Ende mit sich brachte, liefern den Stoff für eine desillusionierte Nachkriegsgeneration von Künstlern, die sich mit dem Zustand einer sich auflösenden Gesellschaftsordnung auseinandersetzt. Die Außenseiter der Gesellschaft, besonders die Prostituierten, hatten schon das Interesse der Expressionisten vor dem Ersten Weltkrieg geweckt, denkt man nur an die berühmten Straßenszenen von E. L. Kirchner aus den Jahren 1910/11. Dix entdeckt diese Welt nach traumatischen Erfahrungen des Krieges. Im Gegensatz zu den Expressionisten der Vorkriegszeit sieht er das individuelle Schicksal der Entwurzelten, die verzweifelt nach einem kleinbürgerlichen Glück suchen, das ihnen die Gesellschaft nicht mehr bieten kann. In den Jahren 1922/23 entsteht eine dichte Reihe von Aquarellen, die als bevorzugtes Motiv Frauen zeigen. Dix wählt jedoch nicht den Typus der schönen oder idealisierten Frau, sondern sucht sich seine Modelle in der Bohème und der Halbwelt. Die Sinnesreize der Großstadt Düsseldorf wirken auf den Künstler besonders stark. Hier ist Dix auf Einladung der Kunsthändlerin Johanna Ey ab 1923 ansässig und hier entsteht auch das Herzstück seines Oeuvres in der Aquarelltechnik. Mit seinem typischen, scharfen Blick fängt er "Die Dame mit Pelzmantel" ein. Ihre Gesichtzüge sind nur schemenhaft zu erkennen, verborgen hinter einem Schleier, der 1923 öfter in verschiedenen Frauenbildnissen auftaucht. Zum einen gibt er den Frauen etwas Mysteriöses, doch versteckt er auch die Wahrheit von Verfall und Verwahrlosung. Der freie Farbauftrag und schnelle Pinselstrich zeugen von einer unmittelbaren Umsetzung des Erlebten. Dix porträtiert hier keine individuelle Person, sondern lässt das Modell primär als soziale Existenz fungieren. Er entwirft eine soziale Typologie, in der von der Halbwelt bis zum Bürgertum alle Gesellschaftsschichten vertreten sind. [SM]
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Otto Dix
Dame mit Pelzmantel, 1923.
Aquarell, Gouache und Tuschfeder über Bleistift
Schätzung:
€ 80.000 Ergebnis:
€ 106.250 (inkl. Käuferaufgeld)
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