66
Ernst Wilhelm Nay
Eurydike, 1947.
Gouache
Schätzung:
€ 20.000 Ergebnis:
€ 45.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Eurydike. 1947.
Gouache.
Claesges 47-040. Rechts unten signiert und datiert. Verso bezeichnet von Elisabeth Nay-Scheibler: "E.W.Nay / Gouache zu 'Eurydike' 1947". Auf Aquarellbütten. 48 x 30 cm (18,8 x 11,8 in), blattgroß.
[KT].
• In der Verflechtung abstrakter und figurativer Elemente schafft Nay eine poetische Interpretation des antiken Mythos der von der Schlange gebissenen Eurydike
• Aus der spannungsreichen "Hekate-Periode" (1945-48), in der Nay in häufig mythologischen Themen die Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit reflektiert
• Nach den Jahren der Diffamierung erfolgen 1946/47 wichtige Einzelausstellungen und Bekanntschaften mit bedeutenden Sammlern, sowie mit Elisabeth Kerschbaumer, seiner späteren Frau.
PROVENIENZ: Lempertz, Köln, Auktion 7.6.1989, Los 1009 (mit Abb.).
Privatsammlung Deutschland.
Gouache.
Claesges 47-040. Rechts unten signiert und datiert. Verso bezeichnet von Elisabeth Nay-Scheibler: "E.W.Nay / Gouache zu 'Eurydike' 1947". Auf Aquarellbütten. 48 x 30 cm (18,8 x 11,8 in), blattgroß.
[KT].
• In der Verflechtung abstrakter und figurativer Elemente schafft Nay eine poetische Interpretation des antiken Mythos der von der Schlange gebissenen Eurydike
• Aus der spannungsreichen "Hekate-Periode" (1945-48), in der Nay in häufig mythologischen Themen die Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit reflektiert
• Nach den Jahren der Diffamierung erfolgen 1946/47 wichtige Einzelausstellungen und Bekanntschaften mit bedeutenden Sammlern, sowie mit Elisabeth Kerschbaumer, seiner späteren Frau.
PROVENIENZ: Lempertz, Köln, Auktion 7.6.1989, Los 1009 (mit Abb.).
Privatsammlung Deutschland.
Die künstlerische Verarbeitung der Kriegs- und Nachkriegszeit vollzieht sich 1945-1948 in den "Hekate-Bildern", in denen Motive aus Mythos, Legende und Dichtung anklingen. Nay gibt seinen Werken erst nach ihrer Entstehung Namen, so sind die "Hekate-Bilder" nicht als Illustrationen mythischer Legenden zu verstehen, weisen aber auf ihren tieferen Ursprung hin. Eurydike verweist auf den griechischen Mythos des Poeten und Sängers Orpheus, der seine Geliebte, von einer Schlange gebissen und für ihn verloren im Hades, vergeblich zurückzuholen versucht. Angedeutete figurative Elemente wie der Kopf der Schlange oder die zwei augenähnlichen Kreisformen links unten kombiniert Nay hier mit abstrakten Farbfeldern, Andeutungen geometrischer Muster und Formen, die jedoch malerische und farbliche Autonomie besitzen. Die sich überlagernden, die Bildfläche strukturierenden Flächen und Muster mit den dominierenden Blaunuancen geben dabei einen lyrischen, melodisch komponierten Eindruck wieder. Eine Wanderung durch die Unterwelt müssen auch die Kriegsjahre und die künstlerische Diffamierung dieser Zeit für Nay gewesen sein. Nach seiner Rückkehr aus Frankreich, wo er gegen Kriegsende in Gefangenschaft geriet, lässt er sich in Hofheim im Taunus nieder. Die "Hekate-Bilder" zeigen dabei auch, wie sehr sich Nay mit der künstlerischen Suche zwischen Figuration und Abstraktion auseinandersetzt: "Die abstrakte Kunst schaltet das menschliche Drama aus und bleibt isoliert gegen die Außenwelt [..]. Erst die Spanne von der Idee, die aus dem Leben kommt, bis zur Form, greift ins Leben. [..] Die einen wollen es leichter haben, indem sie optische Naturähnlichkeit, die anderen, indem sie reine Abstraktion verlangen. Erst aber diese Spanne stellt den wahren Wert des Kunstwerkes heraus." (Ernst Wilhelm Nay, Rede vom 5.6.1946 anlässlich der Eröffnung seiner ersten Nachkriegsausstellung bei Günter Franke, zit. nach Claesges, Werkverzeichnis Ernst Wilhelm Nay, Bd. I, S. 11). [KT]
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Ernst Wilhelm Nay
Eurydike, 1947.
Gouache
Schätzung:
€ 20.000 Ergebnis:
€ 45.000 (inkl. Käuferaufgeld)
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