Rahmenbild
431
Lovis Corinth
Selbstbildnis, Um 1920.
Aquarell und Deckfarbe
Schätzung:
€ 20.000 Ergebnis:
€ 25.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Selbstbildnis. Um 1920.
Aquarell und Deckfarbe.
Verso mit einer Kohle-Studie nach dem oberen Teil eines Kopfes. Auf Bütten. 31,4 x 25 cm (12,3 x 9,8 in), blattgroß.
[SL].
• Besonders ausdrucksstarkes Selbstbildnis des Künstlers.
• Im Jahr der Entstehung wird Corinth Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
• 2004 widmet die Hamburger Kunsthalle den Selbstbildnissen von Lovis Corinth eine Ausstellung.
PROVENIENZ: Wohl Sammlung Heinrich Müller, Hamburg-Blankenese (1958).
Sammlung Dr. Hans Hülsberg, Hagen (1960er Jahre).
Privatbesitz Hamburg.
Galerie Thomas, München.
Galerie Schwarzer, Düsseldorf.
Sammlung Deutsche Bank (1993 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Lovis Corinth - Zur Feier seines hundertsten Geburtstages, Städtische Galerie im Lenbachhaus, Staatliche Graphische Sammlung, Galerie Wolfgang Gurlitt, München, 1958, Kat.-Nr. 75.
Wohl: Lovis Corinth, Gedächtnisausstellung. Zur Feier des 100. Geburtsjahres, 4. Mai bis 15. Juni 1958, Stadthalle Wolfsburg, Kat.-Nr. 262.
Werke der Klassischen Moderne und des Deutschen Expressionismus, Galerie Thomas, München, 1977, Nr. 12 (mit Abb.).
Expressionismus und Klassische Moderne, Galerie Thomas, München, 1985, Kat.-Nr. 9 (mit Farbabb.).
Expressionismus und Klassische Moderne, Galerie Thomas, München, 1986, Kat.-Nr. 5 (mit Farbabb.).
Auf Papier. Kunst des 20. Jahrhunderts aus der Deutschen Bank, Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main, 3.3.-30.4.1995, Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Photographie und Architektur, Berlin, 18.5.-2.7.1995, Museum der bildenden Künste, Leipzig, 10.8.-24.9.1995.
Man in the Middle, Museum Moderner Kunst Wörlen, Passau, 08.12.2001-03.02.2002; Staatliche Eremitage, St. Petersburg, 15.09.2002-15.01.2003; Stadtgalerie, Kiel, 18.10.-17.11.2002; Kunsthalle, Tübingen, 13.09.-02.11.2003; Galerii Miedzynarodowego Centrum Kultury, Krakau, 04.06.-19.09.2003.
Aus Deutscher Sicht. Meisterwerke aus der Sammlung Deutsche Bank, Staatliches Puschkin-Museum für Bildende Künste, Moskau, 17.11.2004-16.01.2005.
Lovis Corinth, Seelenlandschaften: Walchenseebilder und Selbstbildnisse, Franz-Marc-Museum, Kochel am See, 08.02.-19.04.2009.
Aquarell und Deckfarbe.
Verso mit einer Kohle-Studie nach dem oberen Teil eines Kopfes. Auf Bütten. 31,4 x 25 cm (12,3 x 9,8 in), blattgroß.
[SL].
• Besonders ausdrucksstarkes Selbstbildnis des Künstlers.
• Im Jahr der Entstehung wird Corinth Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
• 2004 widmet die Hamburger Kunsthalle den Selbstbildnissen von Lovis Corinth eine Ausstellung.
PROVENIENZ: Wohl Sammlung Heinrich Müller, Hamburg-Blankenese (1958).
Sammlung Dr. Hans Hülsberg, Hagen (1960er Jahre).
Privatbesitz Hamburg.
Galerie Thomas, München.
Galerie Schwarzer, Düsseldorf.
Sammlung Deutsche Bank (1993 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Lovis Corinth - Zur Feier seines hundertsten Geburtstages, Städtische Galerie im Lenbachhaus, Staatliche Graphische Sammlung, Galerie Wolfgang Gurlitt, München, 1958, Kat.-Nr. 75.
Wohl: Lovis Corinth, Gedächtnisausstellung. Zur Feier des 100. Geburtsjahres, 4. Mai bis 15. Juni 1958, Stadthalle Wolfsburg, Kat.-Nr. 262.
Werke der Klassischen Moderne und des Deutschen Expressionismus, Galerie Thomas, München, 1977, Nr. 12 (mit Abb.).
Expressionismus und Klassische Moderne, Galerie Thomas, München, 1985, Kat.-Nr. 9 (mit Farbabb.).
Expressionismus und Klassische Moderne, Galerie Thomas, München, 1986, Kat.-Nr. 5 (mit Farbabb.).
Auf Papier. Kunst des 20. Jahrhunderts aus der Deutschen Bank, Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main, 3.3.-30.4.1995, Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Photographie und Architektur, Berlin, 18.5.-2.7.1995, Museum der bildenden Künste, Leipzig, 10.8.-24.9.1995.
Man in the Middle, Museum Moderner Kunst Wörlen, Passau, 08.12.2001-03.02.2002; Staatliche Eremitage, St. Petersburg, 15.09.2002-15.01.2003; Stadtgalerie, Kiel, 18.10.-17.11.2002; Kunsthalle, Tübingen, 13.09.-02.11.2003; Galerii Miedzynarodowego Centrum Kultury, Krakau, 04.06.-19.09.2003.
Aus Deutscher Sicht. Meisterwerke aus der Sammlung Deutsche Bank, Staatliches Puschkin-Museum für Bildende Künste, Moskau, 17.11.2004-16.01.2005.
Lovis Corinth, Seelenlandschaften: Walchenseebilder und Selbstbildnisse, Franz-Marc-Museum, Kochel am See, 08.02.-19.04.2009.
„In den Selbstporträts sind die tausenderlei Nuancen des Seelischen, all die vielen Möglichkeiten seines psychischen Reagierens und seines Verhaltens zu sich selber fixiert – die ganze Biographie seiner Seele liegt da ausgebreitet vor uns. […] Das waren sehr ernste und kritische Begegnungen mit dem eigenen Ich.“ (Zit. nach: Charlotte Berend-Corinth, Lovis, München, 1958, S. 81).
Das 1919 entstandene Selbstbildnis von Lovis Corinth gehört der umfangreichen Werkgruppe der Selbstporträts an, die sich als Bildgattung ab Ende der 1890er Jahre im Œuvre des Künstlers finden lassen, wobei das "Selbstbildnis mit Skelett" (1896, Öl auf Leinwand) für viele als Beginn gilt. Als 40-Jähriger beschließt Corinth, alljährlich zu seinem Geburtstag ein Selbstbildnis zu malen. Mitte August 1925, kurz nach dem Tod Corinths, erwähnt die Witwe in ihrem Tagebuch ein "Selbstbildnis vor Spiegel" (1925), das ihr Mann noch im Mai 1925 angefertigt hat. Tatsächlich entstehen bis zu seinem Tod am 17. Juli 1925 42 Selbstporträts in Öl, dazu kommen etliche Zeichnungen, Grafiken und Aquarelle.
Die Selbstbildnisse sind wichtige Dokumente des Corinth’schen Stils und dokumentieren den „Stand der eigenen Malerei und deren Weiterentwicklung […].“ (zit. nach: Ich, Lovis Corinth. Die Selbstbildnisse, hrsg. von Hamburger Kunsthalle, Hamburg, 2004, S. 7). Das vorliegende Aquarell erscheint in seiner Malweise flüchtig; Corinth arbeitet ohne Vorzeichnung und bringt die Farbe mit expressiven und losen Pinselstrichen auf das Papier auf. Lichtreflexe auf der rechten Gesichtshälfte und entlang des Halses sowie der Einsatz von punktuellen Farbakzenten unterstützen die atmosphärische Wirkung des Blattes. Es entsteht eine intime Momentaufnahme, wobei Corinth dem Betrachter einen Einblick in sein Seelenbefinden gewährt. Die Selbstporträts des Künstlers zeigen eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Person, seiner Wahrnehmung als Künstler und seiner Rolle in der Gesellschaft. Corinth knüpft hierbei an eine lange Bildtradition in der Kunstgeschichte an, denn bereits Künstler wie Albrecht Dürer (1471-1528) oder Rembrandt (1606-1669) malten etliche Selbstdarstellungen. Es ist der Drang nach dem Sich-verstehen-Wollen und dabei den eigenen körperlichen und geistigen Zustand zu dokumentieren, der viele Künstler dazu verleitet das eigene Bildnis festzuhalten. [SL].
Das 1919 entstandene Selbstbildnis von Lovis Corinth gehört der umfangreichen Werkgruppe der Selbstporträts an, die sich als Bildgattung ab Ende der 1890er Jahre im Œuvre des Künstlers finden lassen, wobei das "Selbstbildnis mit Skelett" (1896, Öl auf Leinwand) für viele als Beginn gilt. Als 40-Jähriger beschließt Corinth, alljährlich zu seinem Geburtstag ein Selbstbildnis zu malen. Mitte August 1925, kurz nach dem Tod Corinths, erwähnt die Witwe in ihrem Tagebuch ein "Selbstbildnis vor Spiegel" (1925), das ihr Mann noch im Mai 1925 angefertigt hat. Tatsächlich entstehen bis zu seinem Tod am 17. Juli 1925 42 Selbstporträts in Öl, dazu kommen etliche Zeichnungen, Grafiken und Aquarelle.
Die Selbstbildnisse sind wichtige Dokumente des Corinth’schen Stils und dokumentieren den „Stand der eigenen Malerei und deren Weiterentwicklung […].“ (zit. nach: Ich, Lovis Corinth. Die Selbstbildnisse, hrsg. von Hamburger Kunsthalle, Hamburg, 2004, S. 7). Das vorliegende Aquarell erscheint in seiner Malweise flüchtig; Corinth arbeitet ohne Vorzeichnung und bringt die Farbe mit expressiven und losen Pinselstrichen auf das Papier auf. Lichtreflexe auf der rechten Gesichtshälfte und entlang des Halses sowie der Einsatz von punktuellen Farbakzenten unterstützen die atmosphärische Wirkung des Blattes. Es entsteht eine intime Momentaufnahme, wobei Corinth dem Betrachter einen Einblick in sein Seelenbefinden gewährt. Die Selbstporträts des Künstlers zeigen eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Person, seiner Wahrnehmung als Künstler und seiner Rolle in der Gesellschaft. Corinth knüpft hierbei an eine lange Bildtradition in der Kunstgeschichte an, denn bereits Künstler wie Albrecht Dürer (1471-1528) oder Rembrandt (1606-1669) malten etliche Selbstdarstellungen. Es ist der Drang nach dem Sich-verstehen-Wollen und dabei den eigenen körperlichen und geistigen Zustand zu dokumentieren, der viele Künstler dazu verleitet das eigene Bildnis festzuhalten. [SL].
431
Lovis Corinth
Selbstbildnis, Um 1920.
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