Rahmenbild
443
Jeanne Mammen
Meditation, Um 1930.
Aquarell und Bleistiftzeichnung
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 57.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Meditation. Um 1930.
Aquarell und Bleistiftzeichnung.
Döpping/Klünner A 370. Links unten signiert. Auf Velin. 41 x 30,1 cm (16,1 x 11,8 in), blattgroß.
[CH].
• Jeanne Mammen gilt als Chronistin des bürgerlichen wie auch halbseidenen Großstadtlebens im Berlin der 1920er und 1930er Jahre.
• In der Zeitschrift "Jugend" bereits 1930 erstmals publiziert.
• 2017 Teil der großen Retrospektive "Jeanne Mammen. Die Beobachterin" in der Berlinischen Galerie, Museum für Moderne Kunst.
PROVENIENZ: Sammlung Georg und Wilhelm Denzel, München (verso mit dem Sammlerstempel, nicht bei Lugt).
Sammlung Dr. Friedrich Wilhelm Denzel, München (auf dem Passepartout mit dem handschriftlich bezeichneten Sammlerstempel, nicht bei Lugt).
Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Jeanne Mammen, Die Beobachterin. Retrospektive 1910-1975, Berlinische Galerie, Museum für Moderne Kunst, Berlin, 6.10.2017-15.1.2018, Kat.-Nr. 100 (auf dem Rückdeckel des Ausst.-Kat. sowie mit ganzseitiger Farbabb., S. 62).
Umbruch. Kunsthalle Mannheim, 17.7.-18.10.2020, S. 79 (mit ganzseitiger Farbabb.).
LITERATUR: Jugend, Heft 49, 35. Jg., November 1930, S. 778 (mit S-W-Abb.).
Förderverein der Jeanne-Mammen-Stiftung e. V., Berlin (Hrsg.), Jeanne Mammen. Paris Bruxelles Berlin, München 2016, S. 54 (mit ganzseitiger Farbabb.).
Aquarell und Bleistiftzeichnung.
Döpping/Klünner A 370. Links unten signiert. Auf Velin. 41 x 30,1 cm (16,1 x 11,8 in), blattgroß.
[CH].
• Jeanne Mammen gilt als Chronistin des bürgerlichen wie auch halbseidenen Großstadtlebens im Berlin der 1920er und 1930er Jahre.
• In der Zeitschrift "Jugend" bereits 1930 erstmals publiziert.
• 2017 Teil der großen Retrospektive "Jeanne Mammen. Die Beobachterin" in der Berlinischen Galerie, Museum für Moderne Kunst.
PROVENIENZ: Sammlung Georg und Wilhelm Denzel, München (verso mit dem Sammlerstempel, nicht bei Lugt).
Sammlung Dr. Friedrich Wilhelm Denzel, München (auf dem Passepartout mit dem handschriftlich bezeichneten Sammlerstempel, nicht bei Lugt).
Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Jeanne Mammen, Die Beobachterin. Retrospektive 1910-1975, Berlinische Galerie, Museum für Moderne Kunst, Berlin, 6.10.2017-15.1.2018, Kat.-Nr. 100 (auf dem Rückdeckel des Ausst.-Kat. sowie mit ganzseitiger Farbabb., S. 62).
Umbruch. Kunsthalle Mannheim, 17.7.-18.10.2020, S. 79 (mit ganzseitiger Farbabb.).
LITERATUR: Jugend, Heft 49, 35. Jg., November 1930, S. 778 (mit S-W-Abb.).
Förderverein der Jeanne-Mammen-Stiftung e. V., Berlin (Hrsg.), Jeanne Mammen. Paris Bruxelles Berlin, München 2016, S. 54 (mit ganzseitiger Farbabb.).
Noch heute prägen die Werke Jeanne Mammens unsere Vorstellung vom Großstadtleben, von der Gesellschaft, von der Mode und insbesondere von der modernen Frau in der Weimarer Republik. Oftmals bringt die Künstlerin auch das Leben der von der Gesellschaft Vergessenen zur Darstellung. So porträtiert sie auch die sozial Schwachen, zeigt nicht nur die mondäne Vergnügungswelt der 1920er Jahre, sondern auch das Leben hinter den Kulissen von Varietés, Kabaretts, Ballsälen, Bars und Bordellen - und lenkt den Blick auf die Schattenseiten und das Abseitige des sie umgebenden Berliner Großstadtlebens. Ihre Arbeiten schlagen dabei niemals einen wertenden oder gar abwertenden Ton an, vielmehr verpackt Mammen ihre Beobachtungen subtil und mit kritischer Anteilnahme in zunächst nicht ungewöhnlich erscheinende Darstellungen, die ganz ohne reißerische Dramatik auskommen. Auch in der hier vorliegenden, intimen Szene einer auf einem schmalen Bett sitzenden, rauchenden und scheinbar in Gedanken versunkenen Frau mögen sich Andeutungen verbergen, die dem zunächst unspektakulären Geschehen dann doch noch den für Mammens Arbeiten so typischen gesellschaftskritischen Unterton verleihen. Das Bett, der bedrohlich schwarze, schemenhafte Hintergrund und die scheinbar nervös verkrampften Finger der völlig in sich selbst versunkenen, sehr respektabel und fast schon spießig gekleideten Dargestellten mögen darauf hindeuten, dass sie sich angesichts der damals zunehmenden Verschlechterung der politischen, sozialen und ökonomischen Lage und der steigenden Arbeitslosenzahlen womöglich eine ganz neue Beschäftigung hat suchen müssen, um das Leben weiterhin finanzieren zu können. Ihr Gesicht wirkt fast maskenhaft, emotionslos, fast gequält und die Tulpen auf dem an der Wand angebrachten Bild beginnen bereits, ihre Blütenblätter zu verlieren ..
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten findet Mammens Karriere zunächst ein abruptes und frühzeitiges Ende. Im Bewusstsein um die heutigen Debatten zur Gleichberechtigung und zur Rolle der Frau in der Gesellschaft zeigt sich die zeitlose Relevanz der Werke Jeanne Mammens. Ihre starken, selbstbewussten Protagonistinnen ebenso wie die stilleren, zweifelnden und in Gedanken versunkenen Dargestellten, wie in der hier angebotenen Arbeit, thematisieren eine wichtige Debatte, die auch in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts noch nicht endgültig geklärt werden konnte. Womöglich auch deshalb wird der Künstlerin gerade in den letzten Jahren wieder größere Aufmerksamkeit zuteil. Im Zuge der umfassenden Neubewertung des kunsthistorischen Beitrags weiblicher Künstlerinnen rückt das Werk der Berlinerin Jeanne Mammen in den Fokus von Museen, Institutionen und des Kunsthandels. So widmet man ihr bspw. 2008 eine Einzelausstellung im Paula-Modersohn-Becker-Museum in Bremen. 2017 folgt eine große Retrospektive in der Berlinischen Galerie in Berlin, in der auch die hier vorliegende Arbeit prominent ausgestellt ist. [CH]
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten findet Mammens Karriere zunächst ein abruptes und frühzeitiges Ende. Im Bewusstsein um die heutigen Debatten zur Gleichberechtigung und zur Rolle der Frau in der Gesellschaft zeigt sich die zeitlose Relevanz der Werke Jeanne Mammens. Ihre starken, selbstbewussten Protagonistinnen ebenso wie die stilleren, zweifelnden und in Gedanken versunkenen Dargestellten, wie in der hier angebotenen Arbeit, thematisieren eine wichtige Debatte, die auch in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts noch nicht endgültig geklärt werden konnte. Womöglich auch deshalb wird der Künstlerin gerade in den letzten Jahren wieder größere Aufmerksamkeit zuteil. Im Zuge der umfassenden Neubewertung des kunsthistorischen Beitrags weiblicher Künstlerinnen rückt das Werk der Berlinerin Jeanne Mammen in den Fokus von Museen, Institutionen und des Kunsthandels. So widmet man ihr bspw. 2008 eine Einzelausstellung im Paula-Modersohn-Becker-Museum in Bremen. 2017 folgt eine große Retrospektive in der Berlinischen Galerie in Berlin, in der auch die hier vorliegende Arbeit prominent ausgestellt ist. [CH]
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