Das ungewöhnliche, lang gezogene Querformat verweist auf Claus Bergens Beschäftigung mit der Gattung des Panoramas. Als eine Art „entrahmtes Bild“ dienen diese zylindrisch angeordneten Rundblicke vor allem seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zur Unterhaltung, die mit ihrer extremen Erweiterung des Blickfeldes ein Eintauchen in die Szenerie ermöglichen und ein filmisches Erleben vorwegnehmen. So stellt auch Bergen dem Betrachter in extremer Vogelschau einen lang gestreckten Ausblick zur Verfügung. Der Blick wandert das Bild entlang und erfordert langes Schauen wie in der Seh-Erfahrung von einem Aussichtspunkt. Topografisch genau wird die Landschaft bis auf einzelne Häuser, Straßenzüge und einzelne kleinste Baum- oder Strauchgruppen in fast fotografischer Tiefenschärfe, die sich bis zu den österreichisch-schweizerischen Voralpen erstreckt, wiedergegeben. So wird Bergens Landschaft in ihrer kartografischen Genauigkeit zum Dokument landschaftlicher Veränderungen, indem sie den Eindruck eines vergangenen Zustands im Medium der Malerei bewahrt. [KT]