336
Carl Schuch
Schilffeld mit Kahn (Ferch am Schwielowsee), 1881.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 5.000 Ergebnis:
€ 30.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Schilffeld mit Kahn (Ferch am Schwielowsee). 1881.
Öl auf Leinwand.
Verso auf der Leinwand mit Signaturfaksimile sowie bezeichnet "Nachlass 153" und "Ferch 1881 / K. Schuch pinx. / quod testat / K. Hagemeister". Verso auf dem Keilrahmen handschriftlich nummeriert und bezeichnet. 43 x 68 cm (16,9 x 26,7 in).
PROVENIENZ: Nachlass Carl Schuch.
Kunsthandlung Eduard Schulte, Berlin (verso mit dem Stempel auf der Leinwand).
Galerie Paffrath, Düsseldorf.
Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Galerie Eduard Schulte, Berlin, 28.9.-31.10.1912, Nr. 23 ("Schilflandschaft").
Orangerie ’83. Deutscher Kunsthandel im Schloss Charlottenburg, Berlin, 15.9.-25.9.1983, S. 183, Nr. 67/1 (mit Farbabb.).
Carl Schuch 1846-1903, Ausst.-Kat. hrsg. von Gottfried Boehm, Roland Dorn und Franz A. Morat, Städtische Kunsthalle, Mannheim, 8.3.-19.5.1986 und Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, 11.6.-11.8.1986, S. 234f., Nr. 64 (mit Farbabb.).
Öl auf Leinwand.
Verso auf der Leinwand mit Signaturfaksimile sowie bezeichnet "Nachlass 153" und "Ferch 1881 / K. Schuch pinx. / quod testat / K. Hagemeister". Verso auf dem Keilrahmen handschriftlich nummeriert und bezeichnet. 43 x 68 cm (16,9 x 26,7 in).
PROVENIENZ: Nachlass Carl Schuch.
Kunsthandlung Eduard Schulte, Berlin (verso mit dem Stempel auf der Leinwand).
Galerie Paffrath, Düsseldorf.
Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Galerie Eduard Schulte, Berlin, 28.9.-31.10.1912, Nr. 23 ("Schilflandschaft").
Orangerie ’83. Deutscher Kunsthandel im Schloss Charlottenburg, Berlin, 15.9.-25.9.1983, S. 183, Nr. 67/1 (mit Farbabb.).
Carl Schuch 1846-1903, Ausst.-Kat. hrsg. von Gottfried Boehm, Roland Dorn und Franz A. Morat, Städtische Kunsthalle, Mannheim, 8.3.-19.5.1986 und Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, 11.6.-11.8.1986, S. 234f., Nr. 64 (mit Farbabb.).
Carl Schuch verbringt erstmals 1878 den Sommer in Ferch am Schwielowsee. Nachdem ihm Karl Hagemeister im Winter des Vorjahres einige Zeichnungen seiner Heimatstadt Werder geschickt hatte, begibt sich der, rastlos auf der Suche nach neuer landschaftlicher Inspiration, ins märkische Seenland, wo er eines Tages unerwartet bei Hagemeister eintrifft. Seit 1876 hält sich Schuch in Venedig auf, wobei er für die Sommermonate immer auf der Suche nach einem Studienplatz ist. Hagemeister, der den vielgereisten und umtriebigen Künstler zwar durchaus als „Mann von Welt“ wahrnimmt, organisiert für die beiden ein Sommerquartier in dem kleinen abgeschiedenen Dörfchen Ferch. Dort will er sich mit Schuch der Intimität und dem lyrischen Naturempfinden in der Nachfolge der französischen Schule von Barbizon sowie dem kraftvollen Ausdruck Gustave Courbets, die sie beide bewundern, malerisch widmen. Vor allem Schuch ist zu dieser Zeit interessiert an einem auf die malerische Essenz reduzierten, idealen – jedoch nicht idealisierten – Landschaftsausdruck: „Möglichst einfache Natur, die nichts enthält als das Problem. Das ist freilich weit entfernt von den hübschen Bildchen, die die Philister verlangen, und bleiben noch dazu auch größtenteils Versuche und Studien“ (zit. nach: Karl Hagemeister, Karl Schuch, Berlin 1913, S. 95). Die beiden arbeiten die nächsten Jahre bis in den Spätherbst hinein zusammen, wobei Hagemeister die Zeit zwischen 1879-1882 insgesamt als die arbeitsreichste Schuchs nennt. Bis 1882 besucht Schuch Hagemeister regelmäßig. Es entstehen zahlreiche gemeinsame Motive und Ausblicke, darunter bspw. der von Ferch nach Werder führende Steg über einen Kanal, an dessen Einmündung in den Schwielowsee wohl eine Bootslände liegt. Den Steg am schilfüberwucherten Ufer nimmt Schuch während seiner drei Aufenthalte in Ferch wieder und wieder zum Anlass für kompositorische und farbliche Studien, die seine intensive malerische Reflexion über die Gattung der Landschaftsmalerei zeigen. Architektur und menschliches Eingreifen in die Natur dienen ihm dabei als Elemente der Bildkonstruktion: „ein anderes Mal nimmt Schuch einen großen Havelkahn, mit Deckgrünbude auf dem Hinterteil, als stabile Sache zum Ausgang für die übrige Landschaft. Dieses Stück, nur Skizze (Schulte) ist wundervoll in seiner tonigen Breite und Weichheit.“ (Hagemeister, Schuch, S. 100). Die Einfachheit des Motivs gibt Schuch die Möglichkeit, sich nur mit dem malerischen Problem des bildlichen Arrangements in Form, Farbe und Duktus zu beschäftigen. Weitere Studien derselben Ansicht befinden sich im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg, sowie in der Österreichischen Galerie Belvedere, Wien. Im Vergleich der Versionen wird der faszinierend experimentelle Charakter der Ansichten deutlich. Nur wenige zeitgleiche Maler setzen sich so reflektiert und analytisch sowohl in Theorie als auch in der Praxis mit der Moderne und deren Bildproblematiken auseinander wie Schuch; so verwundert es nicht, dass das Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund ihn in der Ausstellung „Cézanne – Manet – Schuch. Drei Wege zur autonomen Kunst“ von 2000 mit diesen beiden Wegbereitern der Moderne zusammenführt. [KT]
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Carl Schuch
Schilffeld mit Kahn (Ferch am Schwielowsee), 1881.
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