356
Friedrich Kallmorgen
Niederdeutscher Bauernhof, Ca. 1904.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 3.000 Ergebnis:
€ 6.875 (inkl. Käuferaufgeld)
Niederdeutscher Bauernhof. Ca. 1904.
Öl auf Leinwand.
Eder G 489. Links unten signiert. Verso auf dem Keilrahmen mit verschiedenen Stempeln, Etiketten sowie handschriftlichen Bezeichnungen und Nummerierungen. 59,6 x 83,4 cm (23,4 x 32,8 in).
Wir danken Frau Dr. Irene Lehr, Berlin, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Galerie Commeter, Hamburg (verso mit dem Etikett).
Stiftungssammlung Norddeutschland.
Privatsammlung Norddeutschland.
AUSSTELLUNG: Friedrich Kallmorgen (1856-1924). Malerei zwischen Realismus und Impressionismus, Städtische Galerie, Karlsruhe, 19.3.-26.6.2016 (Farbabb. S. 133).
Öl auf Leinwand.
Eder G 489. Links unten signiert. Verso auf dem Keilrahmen mit verschiedenen Stempeln, Etiketten sowie handschriftlichen Bezeichnungen und Nummerierungen. 59,6 x 83,4 cm (23,4 x 32,8 in).
Wir danken Frau Dr. Irene Lehr, Berlin, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Galerie Commeter, Hamburg (verso mit dem Etikett).
Stiftungssammlung Norddeutschland.
Privatsammlung Norddeutschland.
AUSSTELLUNG: Friedrich Kallmorgen (1856-1924). Malerei zwischen Realismus und Impressionismus, Städtische Galerie, Karlsruhe, 19.3.-26.6.2016 (Farbabb. S. 133).
1889 gründet Kallmorgen eine ländliche Künstlerkolonie in Grötzingen, aus der 1896 der "Karlsruher Künstlerbund" (Sezession) hervorgeht, dessen Vorsitz er bis 1898 führt. Hatte Kallmorgen bis 1889 fast ausschließlich Detailstudien vor der Natur gemalt, welche ihm als Grundlage für seine Atelierbilder dienten, so befasst er sich unter dem Einfluss dieser Malerkolonie zunehmend mit reinen Landschaftsschilderungen. Dabei vollzieht er eine Entwicklung vom Anekdotischen hin zu einer unter impressionistischem Einfluss stehenden, breit und pastos gemalten Malerei. Diese künstlerische Wendung bringt ihm 1901 eine Berufung als Lehrer der Landschaftsklasse an der Berliner Kunstakademie ein.
Mit seinen Schülern an der Berliner Akademie unternimmt Kallmorgen zahlreiche Studienreisen, darunter auch Lauenburg an der Elbe, woher wohl unser Motiv stammt. Nach Lauenburg reist Kallmorgen mit seinen Schülern erstmals im Oktober 1903 und kehrt bereits im darauffolgenden Frühjahr abermals zurück. Unser Gemälde zeigt einen von hohen Laubbäumen umgebenen Hof mit reetgedeckten Gebäuden und einem Pferdegespann im Hintergrund. Das Motiv nimmt Kallmorgen wohl in Hohnsdorf bei Lauenburg auf. Die rötliche Färbung der Blätter legt nahe, dass das Motiv während des ersten Aufenthalts im Herbst gemalt wurde. Kontrastvoll setzt sich die bräunlich-rote Färbung der Bäume und Wirtschaftsgebäude von dem hell aufblitzenden Blau des Himmels ab, während sich das Licht der Abendsonne effektvoll durch das Laub der Bäume bricht. Ein weiteres bei Eder verzeichnetes Gemälde zeigt wohl denselben Hof von der gegenüberliegenden Seite aus gesehen (vgl. Eder 489-1).
Neben den Aufenthalten in seiner Heimat Schleswig-Holstein unternimmt Kallmorgen zahlreiche Studienreisen auch nach England, Italien und Frankreich, bis 1916 auch alljährlich nach Holland. In späteren Jahren ist es jedoch vor allem Hamburg, dem seine künstlerische Aufmerksamkeit gilt. Hier malt er unermüdlich das Großstadtleben und macht als einer der ersten den Hamburger Hafen in der Darstellung des Atmosphärischen zu einem neuen Sujet der impressionistischen deutschen Malerei. Seine vermehrte Produktion von Hafenbildern, die zum einen die große Nachfrage des Publikums deckt, zum anderen auch seinem Lebensunterhalt dient, lässt jedoch seine gleichbleibende Freude am Malen erkennen. Als Friedrich Kallmorgen 1924 stirbt, hinterlässt er ein bemerkenswertes Lebenswerk von Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafik. Dabei verdienen vor allem seine stimmungsvollen Landschaftsgemälde und seine Städtebilder aus Deutschland, England, Italien und Holland besondere Erwähnung. [FS]
Mit seinen Schülern an der Berliner Akademie unternimmt Kallmorgen zahlreiche Studienreisen, darunter auch Lauenburg an der Elbe, woher wohl unser Motiv stammt. Nach Lauenburg reist Kallmorgen mit seinen Schülern erstmals im Oktober 1903 und kehrt bereits im darauffolgenden Frühjahr abermals zurück. Unser Gemälde zeigt einen von hohen Laubbäumen umgebenen Hof mit reetgedeckten Gebäuden und einem Pferdegespann im Hintergrund. Das Motiv nimmt Kallmorgen wohl in Hohnsdorf bei Lauenburg auf. Die rötliche Färbung der Blätter legt nahe, dass das Motiv während des ersten Aufenthalts im Herbst gemalt wurde. Kontrastvoll setzt sich die bräunlich-rote Färbung der Bäume und Wirtschaftsgebäude von dem hell aufblitzenden Blau des Himmels ab, während sich das Licht der Abendsonne effektvoll durch das Laub der Bäume bricht. Ein weiteres bei Eder verzeichnetes Gemälde zeigt wohl denselben Hof von der gegenüberliegenden Seite aus gesehen (vgl. Eder 489-1).
Neben den Aufenthalten in seiner Heimat Schleswig-Holstein unternimmt Kallmorgen zahlreiche Studienreisen auch nach England, Italien und Frankreich, bis 1916 auch alljährlich nach Holland. In späteren Jahren ist es jedoch vor allem Hamburg, dem seine künstlerische Aufmerksamkeit gilt. Hier malt er unermüdlich das Großstadtleben und macht als einer der ersten den Hamburger Hafen in der Darstellung des Atmosphärischen zu einem neuen Sujet der impressionistischen deutschen Malerei. Seine vermehrte Produktion von Hafenbildern, die zum einen die große Nachfrage des Publikums deckt, zum anderen auch seinem Lebensunterhalt dient, lässt jedoch seine gleichbleibende Freude am Malen erkennen. Als Friedrich Kallmorgen 1924 stirbt, hinterlässt er ein bemerkenswertes Lebenswerk von Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafik. Dabei verdienen vor allem seine stimmungsvollen Landschaftsgemälde und seine Städtebilder aus Deutschland, England, Italien und Holland besondere Erwähnung. [FS]
356
Friedrich Kallmorgen
Niederdeutscher Bauernhof, Ca. 1904.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
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€ 6.875 (inkl. Käuferaufgeld)
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