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381
Anita Rée
Assa, 1931.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 37.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Assa. 1931.
Öl auf Leinwand.
Bruhns G 158. Links unten monogrammiert. 54,5 x 45 cm (21,4 x 17,7 in).
• Charaktervoll einfühlsames Frauenporträt.
• Eindringliche Frauendarstellung in Anlehnung an die italienische Frührenaissance.
PROVENIENZ: Galerie Max G. Bollag, Zürich.
Privatsammlung Schweiz (um 1975 vom Vorgenannten erworben).
LITERATUR: M. Bruhns, Anita Rée, Hamburg 1986, S.269 / G 116.
Öl auf Leinwand.
Bruhns G 158. Links unten monogrammiert. 54,5 x 45 cm (21,4 x 17,7 in).
• Charaktervoll einfühlsames Frauenporträt.
• Eindringliche Frauendarstellung in Anlehnung an die italienische Frührenaissance.
PROVENIENZ: Galerie Max G. Bollag, Zürich.
Privatsammlung Schweiz (um 1975 vom Vorgenannten erworben).
LITERATUR: M. Bruhns, Anita Rée, Hamburg 1986, S.269 / G 116.
Geboren 1885 in Hamburg, wächst Anita Clara Rée in der kultivierten Atmosphäre großbürgerlichen, liberalen Judentums auf. Sie wird jedoch protestantisch erzogen und genießt eine gute Ausbildung. 1903 entsteht ein Skizzenbuch mit 46, hauptsächlich figürlichen Studien, bei denen ein deutlicher Einfluss von Munch und Liebermann ersichtlich ist. 1905 wird sie Schülerin bei Arthur Siebelist, einem Autodidakten des Kreises der Hamburger Freilichtmaler, und arbeitet weiter an der Entwicklung ihres individuellen Stils. Im Januar 1906 trifft sich Rée mit Liebermann in Berlin; es gelingt ihrem großen Vorbild, ihre Selbstzweifel und Sorgen über ihr künstlerisches Talent zu zerstreuen. Sie will mehr als eine dilettierende höhere Tochter werden, sie will eine professionelle Ausbildung und gerät zeit- und milieubedingt immer wieder in Konflikt mit ihrer Umwelt. Rée bemüht sich um Privatunterricht bei Wilhelm Trübner, Karlsruhe, und Leo von König, Berlin, schließt sich dann aber Franz Nölken an, mit dem sie sich 1910 und 1911 ein Atelier in Hamburg teilt. Im Winter 1912/13 hält sich Anita Rée in Paris auf und nimmt Unterricht bei Fernand Léger. 1913 nimmt sie an einer Ausstellung bei der Galerie Commeter in Hamburg teil und gehört von da an der Hamburger Avantgarde an. Anita Rée verkehrt in den besten Hamburger Kreisen und erlangt in den folgenden Jahren immer mehr Anerkennung durch ihre Porträts. 1919 ist Rée Gründungsmitglied der Hamburgischen Sezession, gehört zur Leitung und Jury der ersten Ausstellung im Dezember 1919 und nimmt auch an weiteren Ausstellungen teil. Die Kritiken an Rées Werken sind durchweg positiv.
1922 bis 1925 lebt Anita Rée in Positano und unternimmt von dort aus verschiedentlich Reisen in den Süden Italiens. Frauenbildnisse werden in dieser Zeit zu einem Hauptthema für sie. Es sind die einfachen Frauen des Ortes, die ihr Modell sitzen. In mehreren Zeichnungen bereitet Anita Rée auch unser Portät vor. Zwei Bleistiftstudien sind hierzu bekannt (Z 224, Z 225), eine davon verso namentlich betitelt "ASSA". Stilistisch verweist die bewegungslose Versunkenheit der Dargestellten auf die Auseinandersetzung mit Werken der italienischen Frührenaissance. Aber Anita Rée findet einen ganz eigenen Weg, der die Frauendarstellungen in ihrem Œuvre herausragend macht. Nicht zuletzt die Hände der Dargestellten spielen in den Porträts der Künstlerin eine ganz besondere Rolle: Liebevoll und fürsorglich umschließen sie Wange und Kinn, und zeigen doch auch kraftvolle Stärke. Mit ihnen unterstreicht sie die wesentlichen Charaktereigenschaften der Assa.
Ab 1926 lebt Rée wieder in Hamburg, es folgt eine rege Ausstellungsbeteiligung, aber auch schlechtere Kritiken und die Zurückweisung eines Gemäldes zur Ausstellung "Hamburger Kunst" im August 1927. Anita Rée sondert sich immer mehr von den Künstlern der Sezession ab. 1933 wird sie von der Hamburgischen Künstlerschaft als "artfremdes Mitglied" diffamiert und ausgeschlossen. Die Künstlerin wählt vereinsamt und schockiert über die herrschenden politischen Verhältnisse am 12. Dezember 1933 den Freitod. [EH]
1922 bis 1925 lebt Anita Rée in Positano und unternimmt von dort aus verschiedentlich Reisen in den Süden Italiens. Frauenbildnisse werden in dieser Zeit zu einem Hauptthema für sie. Es sind die einfachen Frauen des Ortes, die ihr Modell sitzen. In mehreren Zeichnungen bereitet Anita Rée auch unser Portät vor. Zwei Bleistiftstudien sind hierzu bekannt (Z 224, Z 225), eine davon verso namentlich betitelt "ASSA". Stilistisch verweist die bewegungslose Versunkenheit der Dargestellten auf die Auseinandersetzung mit Werken der italienischen Frührenaissance. Aber Anita Rée findet einen ganz eigenen Weg, der die Frauendarstellungen in ihrem Œuvre herausragend macht. Nicht zuletzt die Hände der Dargestellten spielen in den Porträts der Künstlerin eine ganz besondere Rolle: Liebevoll und fürsorglich umschließen sie Wange und Kinn, und zeigen doch auch kraftvolle Stärke. Mit ihnen unterstreicht sie die wesentlichen Charaktereigenschaften der Assa.
Ab 1926 lebt Rée wieder in Hamburg, es folgt eine rege Ausstellungsbeteiligung, aber auch schlechtere Kritiken und die Zurückweisung eines Gemäldes zur Ausstellung "Hamburger Kunst" im August 1927. Anita Rée sondert sich immer mehr von den Künstlern der Sezession ab. 1933 wird sie von der Hamburgischen Künstlerschaft als "artfremdes Mitglied" diffamiert und ausgeschlossen. Die Künstlerin wählt vereinsamt und schockiert über die herrschenden politischen Verhältnisse am 12. Dezember 1933 den Freitod. [EH]
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