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210
Daniel Richter
The Decorative Immigrant, 2015.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 120.000 Ergebnis:
€ 168.750 (inkl. Käuferaufgeld)
The Decorative Immigrant. 2015.
Öl auf Leinwand.
Verso auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt. 141,5 x 200 cm (55,7 x 78,7 in).
• Laute, malerische Reaktion auf das weitreichende politische Zeitgeschehen und die quälende politische Situation im Jahr 2015.
• Aufgrund des Formats und der außergewöhnlichen Farbigkeit von beeindruckender räumlicher Präsenz.
• Zusammenspiel von Fläche und Detail, von Gegenständlichkeit und Abstraktion, von kitschiger Schönheit und politischem Kommentar.
• Daniel Richter - Superstar der zeitgenössischen Kunstszene.
PROVENIENZ: Galleri Bo Bjerggaard, Kopenhagen (verso auf dem Keilrahmen mit dem mit Künstlernamen, Datierung sowie Maß- und Technikangaben typografisch bezeichneten Galerieetikett).
Privatsammlung (vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Daniel Richter. New Works, Galleri Bo Bjerggaard, Kopenhagen, 19.8.-24.10.2015 (mit Farbabb.).
Wundersame Welten, Galerie Michael Haas, Berlin, 1.3.-20.4.2019.
"Ich bin Künstler, weil ich allen gegenüber skeptisch sein kann."
Daniel Richter, 2017
Öl auf Leinwand.
Verso auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt. 141,5 x 200 cm (55,7 x 78,7 in).
• Laute, malerische Reaktion auf das weitreichende politische Zeitgeschehen und die quälende politische Situation im Jahr 2015.
• Aufgrund des Formats und der außergewöhnlichen Farbigkeit von beeindruckender räumlicher Präsenz.
• Zusammenspiel von Fläche und Detail, von Gegenständlichkeit und Abstraktion, von kitschiger Schönheit und politischem Kommentar.
• Daniel Richter - Superstar der zeitgenössischen Kunstszene.
PROVENIENZ: Galleri Bo Bjerggaard, Kopenhagen (verso auf dem Keilrahmen mit dem mit Künstlernamen, Datierung sowie Maß- und Technikangaben typografisch bezeichneten Galerieetikett).
Privatsammlung (vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Daniel Richter. New Works, Galleri Bo Bjerggaard, Kopenhagen, 19.8.-24.10.2015 (mit Farbabb.).
Wundersame Welten, Galerie Michael Haas, Berlin, 1.3.-20.4.2019.
"Ich bin Künstler, weil ich allen gegenüber skeptisch sein kann."
Daniel Richter, 2017
In seinen beeindruckend vielseitigen, sowohl Abstraktion als auch Figuration umfassenden, farbig überdrehten Arbeiten verarbeitet Daniel Richter oftmals Referenzen zu Popkultur und Historie, bezieht sich auf das aktuelle Zeitgeschehen und setzt sich so mit politischen und gesellschaftlichen Themen auseinander. Er gilt heute als einer der erfolgreichsten Maler der Gegenwart (SZ Magazin) und wird zuweilen auch als einer der "Superstars der neueren deutschen Malerei" (FAZ) betitelt. Obwohl er sich weigert, seine Kunst in einen allzu politischen Kontext zu setzen - "Kunst ist Kunst, Politik ist Politik" -, wird Daniel Richter oftmals als "Polit-Künstler" und "Punk-Maler" bezeichnet (zit. nach www.taz.de), denn von Zeit zu Zeit äußert er sich in Wort und Tat recht deutlich zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen. 2017 entwirft der Künstler ein Plakat für die Kampagne #freedeniz, das zur Unterstützung des damals inhaftierten WELT-Korrespondenten Deniz Yücel anschließend auf der Frankfurter Buchmesse versteigert wird. In jungen Jahren, vor seinem Studium bei Werner Büttner an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und seiner späteren Tätigkeit als Assistent von Albert Oehlen, ist Richter in der linksautonomen Szene Hamburgs aktiv. Schon damals gestaltet er Plattencover und Bühnenbilder, heute gehört ihm zudem das Hamburger Plattenlabel "Buback".
Auch wenn er die verändernde, umwälzende Kraft der Kunst relativiert - "Jemand, der ein Saatgutprojekt in Indien betreibt, tut mehr als jemand, der sich in seiner Kunst mit dem Postkolonialismus beschäftigt" - und betont, dass die künstlerische Stellungnahme zu Politik und Gesellschaft nicht unbedingt gute Kunst hervorbringt, hält sich das Image des linken, gesellschaftskritischen Polit-Künstlers (zit. nach: Zeit Online, 2011). Es ist jedoch nicht nur biografisch, sondern auch künstlerisch nachvollziehbar. Bereits kurz nach der Jahrtausendwende finden sich in seinem Œuvre großformatige Ölgemälde mit politischen Motiven wie bspw. das Gemälde "Tarifa" (2001), in dem Richter den Betrachter mit den verängstigten Blicken mehrerer zusammengekauerter Figuren in einem scheinbar überfüllten Gummiboot in den Bann zieht. 2015, auf dem Höhepunkt der europäischen Flüchtlings- und Migrationsdebatten, findet der Künstler zurück zu diesen Inhalten, es entstehen weitere Arbeiten wie "The Migrant Musician" oder "Migrant Woman" sowie das hier angebotene Gemälde, in dem Richter mit zynischem Unterton und in wie gewohnt kitschig-bunter Farbpalette eine gänzlich surreale, jedoch zugleich realitätsbezogene Szene mit einnehmend-verstörender Stimmung baut, der man ihre sonderbare Schönheit nicht abzusprechen vermag.
Richters Lehrmeister Büttner und Oehlen gehören zu jener Generation Malern, die sich in den 1980er Jahren von der Konzeptkunst abwenden und zur expressiven Malerei zurückkehren, und so beginnt Daniel Richter in den 1990er Jahren zunächst in der abstrakt geprägten, gestischen Malerei mit sorgfältig angelegten Gitterstrukturen, ornamental-verschlungenen Figurationen und getropften Farbspritzern. Um die Jahrtausendwende vollzieht sich in seinem Schaffen ein radikaler Wandel, der ihn mit ersten, figurativen Darstellungen mit erzählerischem Unterton in eine zweite Werkphase führt, zu der auch die hier angebotene Arbeit zu zählen ist. Vor wenigen Jahren findet dann eine weitere Veränderung in seinem Schaffen statt, eine Neuorientierung, mit der er sich von der Narration und Figuration entfernt und zu einer flächigeren, schematischeren Malerei gelangt. Sein Œuvre zeugt von Vielschichtigkeit, ständiger Veränderung, Weiterentwicklung und auch Ambivalenz. Seine Bilder schwanken zwischen Fläche und Detail, zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, zwischen Schönheit und Widerwärtigkeit, zwischen Coolness und Kitsch.
Gerade in den letzten Jahren wird Daniel Richters Schaffen mit bedeutenden internationalen Ausstellungen geehrt. 2015, im Entstehungsjahr der hier angebotenen Arbeit, widmet die Frankfurter Schirn seiner neuen Werkphase die Einzelausstellung "Hello, I Love You". 2016/2017 sind seine Arbeiten in der umfassenden Retrospektive "Lonely Old Slogans" im Louisiana Museum im dänischen Humlebæk, im Wiener 21er Haus (heute Belvedere 21) und schließlich im Camden Arts Centre in London zu sehen. Richters Arbeiten sind zudem in zahlreichen internationalen, öffentlichen Sammlungen vertreten, bspw. in der Hamburger Kunsthalle, im Städel Museum in Frankfurt, im Centre Pompidou in Paris oder im Museum of Modern Art in New York. [CH]
Auch wenn er die verändernde, umwälzende Kraft der Kunst relativiert - "Jemand, der ein Saatgutprojekt in Indien betreibt, tut mehr als jemand, der sich in seiner Kunst mit dem Postkolonialismus beschäftigt" - und betont, dass die künstlerische Stellungnahme zu Politik und Gesellschaft nicht unbedingt gute Kunst hervorbringt, hält sich das Image des linken, gesellschaftskritischen Polit-Künstlers (zit. nach: Zeit Online, 2011). Es ist jedoch nicht nur biografisch, sondern auch künstlerisch nachvollziehbar. Bereits kurz nach der Jahrtausendwende finden sich in seinem Œuvre großformatige Ölgemälde mit politischen Motiven wie bspw. das Gemälde "Tarifa" (2001), in dem Richter den Betrachter mit den verängstigten Blicken mehrerer zusammengekauerter Figuren in einem scheinbar überfüllten Gummiboot in den Bann zieht. 2015, auf dem Höhepunkt der europäischen Flüchtlings- und Migrationsdebatten, findet der Künstler zurück zu diesen Inhalten, es entstehen weitere Arbeiten wie "The Migrant Musician" oder "Migrant Woman" sowie das hier angebotene Gemälde, in dem Richter mit zynischem Unterton und in wie gewohnt kitschig-bunter Farbpalette eine gänzlich surreale, jedoch zugleich realitätsbezogene Szene mit einnehmend-verstörender Stimmung baut, der man ihre sonderbare Schönheit nicht abzusprechen vermag.
Richters Lehrmeister Büttner und Oehlen gehören zu jener Generation Malern, die sich in den 1980er Jahren von der Konzeptkunst abwenden und zur expressiven Malerei zurückkehren, und so beginnt Daniel Richter in den 1990er Jahren zunächst in der abstrakt geprägten, gestischen Malerei mit sorgfältig angelegten Gitterstrukturen, ornamental-verschlungenen Figurationen und getropften Farbspritzern. Um die Jahrtausendwende vollzieht sich in seinem Schaffen ein radikaler Wandel, der ihn mit ersten, figurativen Darstellungen mit erzählerischem Unterton in eine zweite Werkphase führt, zu der auch die hier angebotene Arbeit zu zählen ist. Vor wenigen Jahren findet dann eine weitere Veränderung in seinem Schaffen statt, eine Neuorientierung, mit der er sich von der Narration und Figuration entfernt und zu einer flächigeren, schematischeren Malerei gelangt. Sein Œuvre zeugt von Vielschichtigkeit, ständiger Veränderung, Weiterentwicklung und auch Ambivalenz. Seine Bilder schwanken zwischen Fläche und Detail, zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, zwischen Schönheit und Widerwärtigkeit, zwischen Coolness und Kitsch.
Gerade in den letzten Jahren wird Daniel Richters Schaffen mit bedeutenden internationalen Ausstellungen geehrt. 2015, im Entstehungsjahr der hier angebotenen Arbeit, widmet die Frankfurter Schirn seiner neuen Werkphase die Einzelausstellung "Hello, I Love You". 2016/2017 sind seine Arbeiten in der umfassenden Retrospektive "Lonely Old Slogans" im Louisiana Museum im dänischen Humlebæk, im Wiener 21er Haus (heute Belvedere 21) und schließlich im Camden Arts Centre in London zu sehen. Richters Arbeiten sind zudem in zahlreichen internationalen, öffentlichen Sammlungen vertreten, bspw. in der Hamburger Kunsthalle, im Städel Museum in Frankfurt, im Centre Pompidou in Paris oder im Museum of Modern Art in New York. [CH]
210
Daniel Richter
The Decorative Immigrant, 2015.
Öl auf Leinwand
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