Auktion: 500 / Evening Sale am 17.07.2020 in München Lot 277

 

277
Günther Förg
Ohne Titel, 2001.
Acryl auf Blei auf Holz. 4-teilig
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 52.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel. 2001.
Acryl auf Blei auf Holz. 4-teilig.
Verso signiert, datiert und nummeriert sowie der Abfolge entsprechend nummeriert. Aus einer Auflage von 36 Exemplaren. Durch den manuellen Farbauftrag jeweils Unikat. Jeweils 30 x 20 cm (11,8 x 7,8 in).
[SM].

• Durch den manuellen Farbauftrag jedes ein Unikat.
• Charakteristische Malerei auf Blei.
• Monumentale Kompositionen im kleinen Format.
• Mehrteiligkeit macht das serielle Arbeiten und Denken in Förgs Werk erfahrbar.
• Meisterhafte Variation, deren besondere Stärke in der maximalen farblichen und formalen Reduktion liegt.
• Zitiert auf radikale Art Barnett Newmans strenge Farbfeldmalerei
.

Wir danken Herrn Michael Neff vom Estate Günther Förg für die freundliche Bestätigung der Authentizität dieser Arbeit. Das Werk ist unter der Nummer WVF.01.B.0661 im Archiv registriert.

PROVENIENZ: Galerie Fahnemann, Berlin.
Privatsammlung Hessen (seit 2001, direkt vom Vorgenannten erworben).

Förgs Œuvre ist bei all seiner Vielschichtigkeit und Varianz immer eine absolute Hingabe an die Farbe. Nicht pastos, sondern lasierend und den bei genauer Betrachtung gut sichtbaren künstlerischen Duktus betonend, arbeitet der Künstler ihren Charakter heraus. Förgs malerisches Schaffen gliedert sich in Werkgruppen, in denen er in Serien und Reihen immer wieder das Nebeneinander ähnlicher Prinzipien thematisiert. Besonders aber in den seriellen Bleibildern, die Günther Förg international bekannt gemacht haben, gelingt es dem Künstler, das Eigenleben der Farbe in besonderer Weise vor dem metallenen Grund sichtbar zu machen. Anders als bei Leinwandarbeiten gehen Farbe und Bildgrund hier keine wirkliche Verbindung ein, sondern die lasierend aufgetragene Farbfläche scheint vor dem Bildgrund zu schweben. Durch die Konfrontation der glatten Metalloberfläche mit der Farbe gelingt es Förg trotz der radikalen formalen Strenge und Reduktion seiner Kompositionen, den Fokus des Betrachters ganz auf den feinen Pinselduktus zu legen, mit dem er die Farbe aufgebracht hat. Günther Förg hat immer wieder Neues versucht, seine Malerei reicht vom Gestisch-Impulsiven und Offenen bis zu streng linearen Kompositionen, aber nirgends lässt er die dynamisch ausgreifende Gestik des deutschen Informel deutlicher hinter sich als in seinen berühmten Bleibildern, die den Fokus ganz auf eine maximal reduzierte malerische Handschrift legen. Förgs meist seriell angelegte Gemälde sind heute Teil zahlreicher bedeutender öffentlicher Sammlungen zeitgenössischer Kunst, wie etwa der Sammlung Brandhorst und der Sammlung Stoffel in der Pinakothek der Moderne, München. Nach der umfassenden Werkschau im Museum Brandhorst, München, im Jahr 2014 war Förgs umfangreiches künstlerisches Schaffen zuletzt 2018 im Stedelijk Museum, Amsterdam, in der Ausstellung "Günther Förg - A Fragile Beauty" zu sehen. [JS]



277
Günther Förg
Ohne Titel, 2001.
Acryl auf Blei auf Holz. 4-teilig
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 52.500

(inkl. Käuferaufgeld)