Rahmenbild
506
Ludwig Lange
Blick auf den Parnass mit den Ruinen von Krissa, Nach 1835.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 3.500 Ergebnis:
€ 10.625 (inkl. Käuferaufgeld)
Blick auf den Parnass mit den Ruinen von Krissa. Nach 1835.
Öl auf Leinwand.
Verso auf dem Keilrahmen mit handschriftlich in Tusche bezeichnetem Etikett. 22 x 32,5 cm (8,6 x 12,7 in).
Vermutlich der Entwurf zum Gemälde "Bucht von Krissa", 1866 im Kunstverein München ausgestellt, vgl. Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Dresden 1891-1901 (Nachdruck 1969), Bd. I.2, S. 841, Nr. 2.
• Beeindruckende Tiefe in der Farbigkeit.
Wir danken Herrn Dr. Matthias Lehmann, Konz-Könen, für die freundliche Auskunft und wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Öl auf Leinwand.
Verso auf dem Keilrahmen mit handschriftlich in Tusche bezeichnetem Etikett. 22 x 32,5 cm (8,6 x 12,7 in).
Vermutlich der Entwurf zum Gemälde "Bucht von Krissa", 1866 im Kunstverein München ausgestellt, vgl. Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Dresden 1891-1901 (Nachdruck 1969), Bd. I.2, S. 841, Nr. 2.
• Beeindruckende Tiefe in der Farbigkeit.
Wir danken Herrn Dr. Matthias Lehmann, Konz-Könen, für die freundliche Auskunft und wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Über die Weite des Meeres im Golf von Korinth hinweg eröffnet sich der Blick auf die Küste des griechischen Festlands. In der Ferne erscheinen in sanften Grau- und Blautönen die Wolken, deren Schatten über die Bergketten dahinziehen, auf der rechten Seite die steile Südseite des Parnass, des dem Gott Apollo und den Musen geweihten Berges. An dessen Fuß befindet sich auch das Orakel von Delphi, zu dem Lange ebenfalls eine Reise unternahm. Das intensive blaue Meer dominiert die Hälfte der Bildfläche, mit einzelnen kleinen Weißhöhungen wird im Vordergrund die Gischt der sanften Bewegung der Wellen wiedergegeben. Der Eindruck von ruhiger Klarheit wird durch nichts gestört, menschliche Präsenz verraten nur die zwei kleinen, still dahingleitenden Segelboote in Küstennähe. Die verwitterten Ruinen auf dem steil aufragenden Felsvorsprung verweisen auf die bedeutende antike Stadt Krissa (das heutige Chryso), die jedoch von Lange in künstlerischer Freiheit hier direkt an die Küste verlagert wird. Diese „Symbiose von Architekturfantasie und Gebirgswirklichkeit“ (Lehmann) vereint den überzeitlichen Charakter der griechischen Landschaft mit der Vergänglichkeit menschlicher Zivilisation und antiker Größe. Ursprünglich als Architekt ausgebildet, macht sich Ludwig Lange auch mit der Herausgabe von Grafiken zu Stadtansichten und Baudenkmälern einen Namen. Ab 1830 ist er Schüler bei Carl Rottmann, mit dem er 1834 eine ausgedehnte Studienreise durch Griechenland unternimmt, anschließend bleibt er bis 1838 in Athen. Anlässlich der Vorbereitung des großen, von Ludwig I. in Auftrag gegebenen Bilderzyklus zu den Landschaften Griechenlands (Neue Pinakothek, München) nach der Krönung seines Sohnes Otto zum griechischen König, begleitet er Rottmann als Berater für Architekturzeichnung. Beide fertigen vor Ort umfassende Studien an (bspw. Staatliche Graphische Sammlung, München), die später im Atelier - dem klassizistischen Ideal akademischer Landschaftsmalerei entsprechend - zu Gemälden ausgearbeitet werden. Man begab sich dabei an landschaftlich, historisch oder kulturell wichtige Stätten wie Delphi, Korinth, Sparta und Olympia, die vor allem in antiker Zeit von besonderer Bedeutung waren. Lange vereint in dieser Landschaftsfantasie den Sitz der Musen mit den Ruinen der von Homer erstmals erwähnten Stadt. Anders als in Architekturdarstellungen eines Leo von Klenze findet bei Lange jedoch keine idealisierende Rekonstruktion statt. Die menschenleere Landschaft macht den Kontrast zwischen der vergangenen Größe und gegenwärtiger verlassener Weite deutlich. So kommentiert Lange 1854 das Rottmannsche Gemälde von Korinth, einst blühende Stadt: „Der Wechsel der Verhältnisse, die Vergänglichkeit menschlichen Treibens, spricht sich lebhaft genug aus, wenn man bei dem jetzigen Bilde von Corinth sich den Eindruck der berühmtesten Handelstadt Griechenlands zu vergegenwärtigen sucht: wo sonst im regen Verkehr der geschäftige Grieche die Straße durcheilte, da schleppt sich jetzt auf dürrer Steppe das Kameel, seine Nahrung suchend, fort.“ (zit. nach: Die Griechischen Landschaftsgemälde von Karl Rottmann in der neuen königlichen Pinakothek zu München, beschrieben von Ludwig Lange, München 1854, S. 16f.). Gerade dadurch wird jedoch die „stille Größe“ und die alles Menschliche überdauernde Erhabenheit der Landschaft betont. [KT]
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Ludwig Lange
Blick auf den Parnass mit den Ruinen von Krissa, Nach 1835.
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