Auktion: 498 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 18.07.2020 in München Lot 539

 

539
Andreas Achenbach
Fischerboot auf stürmischer See, 1895.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 2.000
Ergebnis:
€ 4.375

(inkl. Käuferaufgeld)
Fischerboot auf stürmischer See. 1895.
Öl auf Holz.
Links unten signiert und datiert. 37 x 46 cm (14,5 x 18,1 in).

Wir danken der Galerie Paffrath, Düsseldorf, für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Sammlung Claas, o.O.
Rudolph Lepke Berlin, Oelgemälde, Pastelle und Aquarelle erster Meister unserer Zeit (…), 30.10.1900, Kat.-Nr. 64 (mit Abb., aus vorgenannter Sammlung, wohl ohne Zuschlag).
„H. H. Berlin“ (wohl Hugo Helbing, Zweigniederlassung Berlin).
Hugo Helbing München, Ölgemälde, Aquarelle und Handzeichnungen moderner Meister aus ausländischem und deutschem Besitz, 7.9.1926, Kat.-Nr. 1 (mit Abb.).
Sammlung Richard Lohe, Elberfeld (Erwerb vom Vorgenannten).
Privatbesitz Nordrhein-Westfalen.
Privatbesitz Nordrhein-Westfalen (1986 aus Familienbesitz erhalten).

Bereits als 14-Jähriger wird Andreas Achenbach in die Vorbereitungsklasse der Düsseldorfer Kunstakademie aufgenommen, wo er anschließend unter Johann Wilhelm Schirmer studiert. Gegen die vorherrschende Orientierung der Nazarener nach Italien wendet er sich der holländischen Malerei zu, wobei ihm die wildbewegten Landschaften Jacob van Ruisdaels ein Vorbild sind. An der Seite seines Vaters unternimmt er 1832/33 eine Studienreise entlang der Nord- und Ostseeküste über Rotterdam, Scheveningen, Amsterdam und Hamburg nach Riga, 1835 reist er nach Norwegen auf der Suche nach interessanten Motiven. Schon während der ersten Hollandreise setzt sich Achenbach mit der realistischen Landschaftsauffassung der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts auseinander, besonders die Marinemalerei wird für sein weiteres Schaffen prägend. Seine weniger idealisierte als vielmehr stimmungshafte Landschaftsauffassung lässt ihn neben seinem Bruder Oswald zu einem der erfolgreichsten Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule werden. Größere Berühmtheit erlangt Andreas Achenbach mit seinem Gemälde "Seesturm" aus dem Jahr 1836, welches sich heute in der Neuen Pinakothek in München befindet. Die von Wind und Wetter gepeitschte Natur, deren Kraft der Mensch wenig entgegenzusetzen weiß, wird auch in dem hier gegen Sturm und Wellen ankämpfenden kleinen Fischerboot thematisiert. Die Unwägbarkeiten der Seefahrt mit dem drohenden Schiffbruch, stets auch als Metapher des Lebens zu verstehen, können so vom Betrachter mit wohligem Erschauern aus sicherer Distanz ästhetisch gewürdigt werden. [KT]



539
Andreas Achenbach
Fischerboot auf stürmischer See, 1895.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 2.000
Ergebnis:
€ 4.375

(inkl. Käuferaufgeld)