Auktion: 498 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 18.07.2020 in München button next Lot 548

 

548
Wilhelm Hasemann
In der Dorfgasse, 1889.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 5.000

(inkl. Käuferaufgeld)
In der Dorfgasse. 1889.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen mit Stempel nummeriert sowie mit dem Etikett der Galerie Bühler, München. 64,5 x 51 cm (25,3 x 20 in).

Wir danken Herrn Jean-Philippe Naudet, Kunstmuseum Hasemann-Liebich, Gutach, für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Sammlung Storer, Cincinnati.
Galerie Dr. Hans Peter Bühler, München.
Privatsammlung Niedersachsen (seit ca. 1982).

1880 kommt Wilhelm Hasemann erstmals in den Schwarzwald nach Gutach auf der Suche nach Motiven zur Illustrierung eines Dorfromans von Berthold Auerbach. Mit Hauskauf und Heirat lässt er sich schließlich 1896 endgültig dort nieder. Zuvor hat er unter anderem in Weimar an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule studiert, an der auch Max Liebermann Anfang der 1870er Jahre eingeschrieben war. Dort hatte man sich von der akademisch-neoklassizistischen Landschaftsmalerei gelöst und Ideen der französischen Maler aus Barbizon in die Lehre integriert, die ihre Motive in der Region suchten und unter freiem Himmel ohne Idealisierung zu malen begonnen hatten. Auch bei Hasemann wächst die Vorliebe für die Darstellung ländlicher Motive in dunklen Tönen, eingefangen in lockerem Duktus. Besonders die Schwarzwaldgehöfte in ihrer dunklen Schwere und charakteristischen Architektur üben eine nachhaltige Faszination auf ihn aus. So steht auch hier die erdgebundene Wuchtigkeit unter dem schutzbietenden tiefgezogenen Walmdach im Zentrum. An dem moosbewachsenen Strohdach lässt sich das Alter des Hauses ablesen, das vermutlich schon viele Generationen kommen und gehen hat sehen. Das Motiv der Dorfgasse wird von Hasemann fünf mal gemalt, mit jeweils kleinen Veränderungen in der Staffage - die vorliegende Version ist die erste, die sogleich nach Amerika zur kunstbewanderten Familie Storer aus Cincinnati geht. Dargestellt ist der Anfang des heutigen Ramsbachweges in Gutach. Hasemann interessiert sich ebenso für die folkloristischen Bollenhüte und Trachten der Region, die den dunklen, erdigen Tönen seiner Schwarzwaldbilder oftmals durch rote und weiße Farbakzente einen frischen Ton verleihen, wie in diesem Bild in der roten Decke und den weißen Gänsen. Im ausgehenden 19. Jahrhundert sind für viele Maler neben der sich wandelnden Stadt ebenso ursprüngliche Regionen interessant und sogar regelrecht „exotisch“ aufgrund der Bräuche und Traditionen der dort lebenden Menschen. So bildet sich nicht nur in Gutach um Hasemann eine Malerkolonie auf der Suche nach außergewöhnlichen Motiven. [KT]



548
Wilhelm Hasemann
In der Dorfgasse, 1889.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 5.000

(inkl. Käuferaufgeld)

 


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