Auktion: 495 / Kunst nach 1945 / Zeitgenössische Kunst am 07.12.2019 in München Lot 310

 

310
Tim Eitel
Probe, 2016.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 25.000
Ergebnis:
€ 37.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Probe. 2016.
Öl auf Leinwand.
Verso auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt. Verso auf dem Keilrahmen mit zwei typografisch bezeichneten Galerieetiketten der Galerie EIGEN + ART, Berlin. Dort mit der Werknummer "TE/16/001" bezeichnet. 175 x 140 cm (68,8 x 55,1 in).
Bis zum 8. Dezember 2019 sind einige Werke des Künstlers in der Ausstellung "Tim Eitel. Offene Wände" im Museum der bildenden Künste in Leipzig zu sehen. [CH].

"Ich hatte die Buntheit einfach satt, außerdem ermöglichen die Grau- und Dunkelwerte eine stärkere Fokussierung auf die Szene, auf Figuren oder Objekte."
Tim Eitel, zit. nach: www.sammlung-essl.at

Die in seinen Arbeiten enthaltenen Personen und Objekte zeigt Tim Eitel als innerhalb ihrer Umgebung gänzlich isoliert, weshalb den Werken häufig Verbindungen zu der Kunst Edward Hoppers (1882-1967) unterstellt werden. Doch während Hoppers Bilder den Betrachter dazu ermuntern, eine Geschichte zu den gezeigten alltäglichen Szenen zu spinnen, begünstigen Eitels Werke diesen Automatismus nicht. "Zu meinen Bildern gibt es, glaube ich, keine Geschichten zu erzählen." (Tim Eitel, 200, zit. nach: http://www.eigen-art.com/files/matt_interviews2_2008_1.pdf) Meist werden im Grunde unspektakuläre Umgebungen zur Darstellung gebracht, die erst in der Verbindung mit anderen Bildelementen dazu führen, dass die Werke ihre Wirkung in Gänze entfalten können. Keines der gezeigten Bestandteile kann für sich allein stehen, spielt aber innerhalb der Gesamtkomposition eine ganz bestimmte Rolle. Eitel gestaltet sowohl Landschaften als auch Interieurdarstellungen, beispielsweise kühle Museumsräume wie in der hier angebotenen Arbeit, welche sich an der Grenze zur Abstraktion ansiedeln. Das vorliegende Werk steht in direkter Verbindung zu einer handvoll von Bildern aus den Jahren 2015 und 2016, in denen sich Eitel mit jahrhundertealten skulpturalen Kunstwerken in Museen beschäftigt. Der Künstler stützt sich in seinen Arbeiten stets auf eigene Beobachtungen, die er zur Vorbereitung seiner malerischen Arbeiten zunächst auf Fotografien festhält. Diese werden im Anschluss sozusagen visuell entkernt, sodass das fertige Gemälde dann keine störenden Nebensächlichkeiten mehr enthält, die von dem eigentlichen Motiv ablenken könnten. Eitel verzichtet auf alles Überflüssige sowie auf Narration und konkrete Aussagen. [CH]



310
Tim Eitel
Probe, 2016.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 25.000
Ergebnis:
€ 37.500

(inkl. Käuferaufgeld)