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Wilhelm von Kobell
2 Bll.: Begegnung auf der Landstraße, Jeweils 1798.
Zwei Aquarelle
Schätzung:
€ 14.000 Ergebnis:
€ 60.000 (inkl. Käuferaufgeld)
2 Bll.: Begegnung auf der Landstraße. Jeweils 1798.
Zwei Aquarelle.
Ein Blatt links unten, das andere rechts unten signiert und datiert. Auf Velin (mit dem Wasserzeichen J. Whatman 1794). Jeweils: 36,7 x 48 cm (14,4 x 18,8 in), blattgroß.
[EL].
Großformatige Aquarelle, als Pendants sehr selten auf dem Auktionsmarkt angeboten.
Wir danken Frau Dr. Claudia Valter für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Privatbesitz Frankreich.
Zwei Aquarelle.
Ein Blatt links unten, das andere rechts unten signiert und datiert. Auf Velin (mit dem Wasserzeichen J. Whatman 1794). Jeweils: 36,7 x 48 cm (14,4 x 18,8 in), blattgroß.
[EL].
Großformatige Aquarelle, als Pendants sehr selten auf dem Auktionsmarkt angeboten.
Wir danken Frau Dr. Claudia Valter für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Privatbesitz Frankreich.
Die beiden Aquarelle von Wilhelm von Kobell entstehen im Jahr 1798, als der Maler seine Aquarelltechnik verfeinert, indem er alleine auf die Tonwerte setzt, um die kühle Atmosphäre der oberbayrischen Landschaft einzufangen. Er beginnt die Konturen, die er in der Regel mit schwarzer Feder vorzeichnet, zu reduzieren oder wegzulassen, um das Bild aus der Farbe heraus aufzubauen. Prägnant offenbart sich dieser Wandel in den ersten Darstellungen von Weilheim, die um 1798 entstehen. (Vgl. Wichmann 1970, S. 56, 257, WVZ 483-485)
Das eine Blatt ist im Zusammenhang mit diesen Arbeiten zu sehen: Vor der blasser werdenden Landschaft mit der Silhouette von Weilheim präsentiert Kobell uns eine Bäuerin mit ihren Söhnen, die in der ortstypschen Tracht einem Bauern mit seinen drei Pferden auf der Landstraße begegnet. In voller Größe zeigt sich der Haflinger von der Seite, während die beiden braunen Pferde teils verdeckt hinter ihm stehen. Um 1800 beschäftigt sich Kobell verstärkt mit Arbeitspferden und ihrem Geschirr. Es entstehen viele Skizzen, von denen sich einige als die Vorstufen dieser Pferde erkennen lassen. (Vgl. Wichmann 1970, S. 272-285, WVZ 561-628) Durch seine zahlreichen Studien entwickelt sich Wilhelm von Kobell zu einem der besten Tier- und Landschaftsmaler seiner Zeit.
Das andere Blatt zeigt eine ähnliche Begegnung auf der Landstraße: Diesmal sehen wir jedoch die Bäuerin mit ihren Kindern von hinten, während wir den Bauern auf seinem Pferd von vorne betrachten können. Sie sind in Arbeitstrachten gekleidet, wie sie in ganz Oberbayern um 1800 üblich waren. Ähnliche Darstellungen des reitenden Bauern und der einfachen Bauersfrau finden sich in Werken um 1797. (Vgl. Wichmann 1970, S. 237f., WVZ 398) Interessanterweise zeigt uns Kobell hier drei unterschiedliche Pferderassen im Gefolge des Bauern. Wie auf dem vorgenannten Blatt begleitet ein Hund das Geschehen. Bei der oberbayrischen Landschaft im Hintergrund könnte es sich um den Tegernsee handeln und bei dem Ort um Rottach-Egern. Der Tegern-, Starnberger- und Ammersee als auch die Umgebung von München sind immer wiederkehrende Motive, die Wilhelm von Kobell aus verschiedenen Himmelsrichtungen zeichnet und aquarelliert. Eine schöne Liebeserklärung an seine Wahlheimat.
Denn Wilhelm von Kobell wächst in Mannheim auf, wo er von seinem Vater Ferdinand Kobell neben der Mannheimer Zeichenakademie unterrichtet wird. Für seine Genre- und Landschaftsszenen orientiert er sich zunächst an den niederländischen Meistern des 17. und 18. Jahrhunderts, ehe er durch seine Naturstudien zu einer individuellen und wirklichkeitsnahen Darstellungsweise gelangt. 1792 wird er Hofmaler von Kurfürst Carl Theodor von Pfalz-Bayern und zieht nach München. Durch den Landsitz seines Schwiegervaters in Emming am Ammersee erkundet Kobell ab 1797 in den Sommermonaten die oberbayrische Landschaft und Bevölkerung, die seitdem zu seinem Hauptthema werden. Vereinzelt reist Kobell nach Salzburg, Wien und Paris, doch meist bleibt er in Bayern. Aufgrund seines Erfolges wird er 1814 zum Professor der Landschaftmalerei an der Münchener Akademie ernannt. Drei Jahre später erhält er den Adelstitel. [HO]
Das eine Blatt ist im Zusammenhang mit diesen Arbeiten zu sehen: Vor der blasser werdenden Landschaft mit der Silhouette von Weilheim präsentiert Kobell uns eine Bäuerin mit ihren Söhnen, die in der ortstypschen Tracht einem Bauern mit seinen drei Pferden auf der Landstraße begegnet. In voller Größe zeigt sich der Haflinger von der Seite, während die beiden braunen Pferde teils verdeckt hinter ihm stehen. Um 1800 beschäftigt sich Kobell verstärkt mit Arbeitspferden und ihrem Geschirr. Es entstehen viele Skizzen, von denen sich einige als die Vorstufen dieser Pferde erkennen lassen. (Vgl. Wichmann 1970, S. 272-285, WVZ 561-628) Durch seine zahlreichen Studien entwickelt sich Wilhelm von Kobell zu einem der besten Tier- und Landschaftsmaler seiner Zeit.
Das andere Blatt zeigt eine ähnliche Begegnung auf der Landstraße: Diesmal sehen wir jedoch die Bäuerin mit ihren Kindern von hinten, während wir den Bauern auf seinem Pferd von vorne betrachten können. Sie sind in Arbeitstrachten gekleidet, wie sie in ganz Oberbayern um 1800 üblich waren. Ähnliche Darstellungen des reitenden Bauern und der einfachen Bauersfrau finden sich in Werken um 1797. (Vgl. Wichmann 1970, S. 237f., WVZ 398) Interessanterweise zeigt uns Kobell hier drei unterschiedliche Pferderassen im Gefolge des Bauern. Wie auf dem vorgenannten Blatt begleitet ein Hund das Geschehen. Bei der oberbayrischen Landschaft im Hintergrund könnte es sich um den Tegernsee handeln und bei dem Ort um Rottach-Egern. Der Tegern-, Starnberger- und Ammersee als auch die Umgebung von München sind immer wiederkehrende Motive, die Wilhelm von Kobell aus verschiedenen Himmelsrichtungen zeichnet und aquarelliert. Eine schöne Liebeserklärung an seine Wahlheimat.
Denn Wilhelm von Kobell wächst in Mannheim auf, wo er von seinem Vater Ferdinand Kobell neben der Mannheimer Zeichenakademie unterrichtet wird. Für seine Genre- und Landschaftsszenen orientiert er sich zunächst an den niederländischen Meistern des 17. und 18. Jahrhunderts, ehe er durch seine Naturstudien zu einer individuellen und wirklichkeitsnahen Darstellungsweise gelangt. 1792 wird er Hofmaler von Kurfürst Carl Theodor von Pfalz-Bayern und zieht nach München. Durch den Landsitz seines Schwiegervaters in Emming am Ammersee erkundet Kobell ab 1797 in den Sommermonaten die oberbayrische Landschaft und Bevölkerung, die seitdem zu seinem Hauptthema werden. Vereinzelt reist Kobell nach Salzburg, Wien und Paris, doch meist bleibt er in Bayern. Aufgrund seines Erfolges wird er 1814 zum Professor der Landschaftmalerei an der Münchener Akademie ernannt. Drei Jahre später erhält er den Adelstitel. [HO]
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Wilhelm von Kobell
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