Auktion: 490 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 22.11.2019 in München Lot 54

 

54
Carl von Marr
Meeresnymphen in der Brandung, Ca. 1890.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 25.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Meeresnymphen in der Brandung. Ca. 1890er Jahre.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. 74 x 75,5 cm (29,1 x 29,7 in).

PROVENIENZ: Sammlung Richard Bestehorn, Papierfabrikant Aschersleben (vermutlich direkt vom Künstler erworben).
Privatsammlung Niedersachsen (vom Vorgenannten durch Erbgang erhalten).

Mit nur 17 Jahren verlässt der 1858 in Milwaukee geborene Carl von Marr, Sohn deutscher Auswanderer, Amerika, um in Europa seine künstlerische Ausbildung zu beginnen. Nach anfänglichen Studien in Weimar und Berlin, zieht er 1877 nach München und studiert an der Kunstakademie, wo er nach Studienabschluss selbst als Dozent lehrt. In seiner an den Symbolismus angelehnten Formensprache steht er seinem Münchner Kollegen Franz von Stuck nahe. Doch zeichnen sich Carl von Marrs Frauengestalten zumeist durch eine melancholische Grundstimmung aus, wie auch die vorliegenden Nymphen in der Brandung exemplarisch belegen. Nur schemenhaft erkennbar ruhen einige gedankenverloren und selbstvergessen auf einem Felsen. Keine wendet den Blick zum Betrachter. Dies gilt ebenso für die geisterhaften Wesen, die im Hintergrund aus den blauen Fluten gen Himmel aufsteigen. Ein geheimnisvolles Schweigen liegt über der Szenerie, die der Betrachter fast traumartig verfolgt. Seine Bildwelten voller mystischer Melancholie bescheren Carl von Marr bald großes Renommé im München des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Als Direktor der Kunstakademie, Präsident der Künstler-Genossenschaft und langjähriger Leiter der berühmten Glaspalast-Ausstellungen zählt Carl von Marr schließlich zu den wichtigsten Persönlichkeiten der Jahrhundertwende. [EL]



54
Carl von Marr
Meeresnymphen in der Brandung, Ca. 1890.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 25.000

(inkl. Käuferaufgeld)