Auktion: 490 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 22.11.2019 in München Lot 72

 

72
Otto Modersohn
Sommertag bei Worpswede, 1905.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 20.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Sommertag bei Worpswede. 1905.
Öl auf Malpappe.
Links unten monogrammiert, datiert und an seine Schülerin Else Pauls gewidmet. 40,6 x 57,7 cm (15,9 x 22,7 in).

Mit einer Fotoexpertise von Rainer Noeres, Otto Modersohn Museum, Fischerhude, vom 20. Januar 2013.

PROVENIENZ: Sammlung Else Pauls.
Privatsammlung Bremen.
Galerie Dr. Nöth, Ansbach.
Privatsammlung Hessen (vom Vorgenannten erworben).

Das Schaffen von Otto Modersohn ist so eng mit Worpswede verbunden, dass seine Werke als die schlüssigen Interpretationen dieser norddeutschen Moorlandschaft gelten. Ausgehend von Landschaftsimpressionen, die unter dem Einfluss der französischen Freiluftmalerei entstanden sind, hat der Künstler den Topos der Worpsweder Landschaft weiterentwickelt. Seine Stärken sind weite Naturausschnitte, die wie auf unserem Bild dem Blick kaum Hindernisse und dem Geist Freiheit bieten. Ein Feldweg führt in die flache Landschaft hinein, vorbei an Birkenwäldchen und Bauernkaten. Es ist besonders der Himmel mit seinen schnell ziehenden Wolken vor einem intensiven, fast unwirklichen Blau, der den besonderen Reiz dieser Arbeit ausmacht. Die flache Landschaft der norddeutschen Küstenregion überlässt dem Himmel in seiner Farbintensität die Regie in der jeder spektakulären Staffage entbehrenden Szenerie. Dies zu visualisieren war das erste Anliegen von Otto Modersohn. Seine Landschaften sind reale Eindrücke an der Grenze zur Traumlandschaft, in der sich der Betrachter verliert. Das lyrische Element ist unverkennbar und verdeutlicht gerade in Modersohns Werken die Nähe von Malerei und Poesie. [EL]



72
Otto Modersohn
Sommertag bei Worpswede, 1905.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 20.000

(inkl. Käuferaufgeld)