Eine Anordnung vertikaler Streifen, ein scheinbar starres Gefüge, und doch ist nichts so spannungsvoll, bewegt und kontrastreich wie die Bilder Bridget Rileys. In einem Wechselspiel zwischen kalt und warm, stabil und dynamisch, schwer und leicht erzeugt sie eine visuelle Erfahrung, die den Betrachter direkt und völlig unvermittelt in Bann zieht. Die Mittel, mit denen sie diese Wirkung erreicht sind subtil, kompakt und im wahrsten Sinne des Wortes klarlinig. Die Studie zu „Fête“ bezieht sich auf eine große, unbenannte Gruppe von Gemälden auf Leinwand der britischen Malerin, die in den 1980er und 1990er Jahren entsteht. Die Arbeiten zeichnen sich durch eine breite Palette gleichmäßiger, unmodulierter Farben aus, wobei in ihrer Anordnung kein Muster erkennbar ist. Farbebenen rücken abwechselnd vor und zurück, wodurch Farbkontraste, Farbton, Dichte und Richtung entstehen. Um ihre Kompositionen auszuarbeiten verwendet sie Zeichnungen in Gouache, die einen Einblick in den Arbeitsprozess geben. Wie unser vorliegendes Blatt zeichnen sich diese durch eine beeindruckende Genauigkeit aus, der Pinselstrich wirkt wie gedruckt. Die handschriftliche Beschreibung der Farbwahl unterhalb der Darstellung gibt uns einmal mehr Aufschluss über die Hervorbringung der Komposition. [CE]