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183
Peter Dreher
Ohne Titel, 1974.
Öl auf Malpappe. 48-teilig
Schätzung:
€ 80.000 Ergebnis:
€ 87.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel. 1974.
Öl auf Malpappe. 48-teilig.
Verso jeweils signiert, datiert und zweifach nummeriert. Jeweils 21,9 x 15,9 cm (8,6 x 6,2 in). Gesamtmaß, ungerahmt: 88 x 192 cm (34,7 x 75,6 in).
48 Arbeiten, davon jeweils 12 in einer Reihe angeordnet. [CH].
• Das Schlüsselwerk im Œuvre Peter Drehers.
• Mit diesen Werken des Jahres 1974 erfolgt Drehers erstmalige Auseinandersetzung mit dem Motiv des leeren Wasserglases.
• Seit Entstehung in Privatbesitz.
• Mit 48 Arbeiten umfasst die hier angebotene Arbeit das nahezu gesamte künstlerische Schaffen des Jahres 1974.
Die Authentizität der vorliegenden Arbeiten wurde vom Künstler bestätigt.
PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Malers und Kunstkritikers Rolf-Gunter Dienst (1942-2016), direkt vom Künstler erworben.
"Ich finde die Welt so unterhaltsam, dass ich mich stundenlang irgendwo ganz ruhig, ohne irgendwelche Aufgaben zu erledigen, aufhalten kann. Sobald ich die Augen öffne, habe ich genug zu tun."
Peter Dreher im Gespräch mit Heinz-Norbert Jocks, zit. nach: Die Diktatur und das Echo der Zeit oder das Glück, die Zeit zu vergessen, in: Kunstforum, Bd. 150, Zeit - Existenz - Kunst, 2000, S. 228.
Öl auf Malpappe. 48-teilig.
Verso jeweils signiert, datiert und zweifach nummeriert. Jeweils 21,9 x 15,9 cm (8,6 x 6,2 in). Gesamtmaß, ungerahmt: 88 x 192 cm (34,7 x 75,6 in).
48 Arbeiten, davon jeweils 12 in einer Reihe angeordnet. [CH].
• Das Schlüsselwerk im Œuvre Peter Drehers.
• Mit diesen Werken des Jahres 1974 erfolgt Drehers erstmalige Auseinandersetzung mit dem Motiv des leeren Wasserglases.
• Seit Entstehung in Privatbesitz.
• Mit 48 Arbeiten umfasst die hier angebotene Arbeit das nahezu gesamte künstlerische Schaffen des Jahres 1974.
Die Authentizität der vorliegenden Arbeiten wurde vom Künstler bestätigt.
PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Malers und Kunstkritikers Rolf-Gunter Dienst (1942-2016), direkt vom Künstler erworben.
"Ich finde die Welt so unterhaltsam, dass ich mich stundenlang irgendwo ganz ruhig, ohne irgendwelche Aufgaben zu erledigen, aufhalten kann. Sobald ich die Augen öffne, habe ich genug zu tun."
Peter Dreher im Gespräch mit Heinz-Norbert Jocks, zit. nach: Die Diktatur und das Echo der Zeit oder das Glück, die Zeit zu vergessen, in: Kunstforum, Bd. 150, Zeit - Existenz - Kunst, 2000, S. 228.
"Ich habe eigentlich immer das gezeichnet und gemalt, was ich sah. Ich habe nie etwas erfunden oder etwas gezeichnet, was nicht real war. Das war nicht mein Ding", sagt Peter Dreher selbst über sein eindrucksvolles Œuvre, dessen Kernaspekt in der mehrfachen Wiederholung eines immer gleichen Bildmotivs liegt. Bereits 1974 entdeckt Dreher das Motiv des Wasserglases für sich, das sich als erstaunlich interessant und äußerst facettenreich entpuppt und den Künstler zeitlebens beschäftigen und faszinieren wird. Die hier angebotene Arbeit kann als einmaliges Schlüsselwerk in Peter Drehers Œuvre bezeichnet werden, denn sie vereint 48 Arbeiten aus ebendieser Findungsphase des Jahres 1974 und zeigt die Experimentierfreude, die das Wasserglas bereits in ihm entfacht hat. Es lässt uns teilhaben an der damaligen Ideenfindung des Künstlers, an der "Geburtsstunde" des Wasserglas-Motivs. Die hier dargestellten Gläser sind teils völlig leer, teils randvoll mit unterschiedlich farbigen Flüssigkeiten gefüllt, mal sitzt eine kleine Schaumkrone auf den Getränken, mal enthalten sie zusätzlich auch Eiswürfel und manchmal sind schwache Rückstände des Getränks am oberen Glasrand sichtbar. Die Hinwendung zur Beschäftigung mit dem leeren Glas der darauffolgenden Jahre ist hier bereits im Ansatz zu erkennen. Die Erklärung für diese radikale Entscheidung liefert der Künstler selbst: "Wenn ich einen Gegenstand darstelle, ohne etwas zu verändern, so ist das vom Bewusstsein her die einfachste Weise, ihm gerecht zu werden. [..] Vor der Darstellung des Glases malte ich große graue Bilder. Damals dachte ich, damit das Einfachste erreicht zu haben, was mir möglich sei. Irgendwann leuchtete mir ein, dass das zwar richtig ist, um nicht bei einem weißen oder schwarzen Bild zu landen, dass man sich so aber noch im Formalen bewegt. Noch einfacher ist es, einen völlig alltäglichen Gegenstand ins Auge zu fassen. Wer Einfachheit sucht, muss sie im Bewusstsein, nicht im Formalen suchen." (Peter Dreher im Gespräch mit Franziska Leuthäußer, 22. November 2016, zit. nach: https://cafedeutschland.staedelmuseum.de/gespraeche/). Durch den Aspekt der mehrfachen Wiederholung, der langwierigen handwerklich-malerischen Mühen und der Darstellung von Licht und Schatten gelingt im Grunde eine Sichtbarmachung oder sogar eine Eroberung von Zeit - ein Aspekt, der so nur mit der Technik der Malerei zu erlangen ist. "Zeit wird zum Genuss", erklärt der Künstler (zit. nach: Kunstforum, Bd. 150, 2000).
Rolf-Gunter Dienst, aus dessen Sammlung die hier angebotene Arbeit stammt und den zeitlebens eine enge Freundschaft mit dem Künstler verbindet, schreibt über dessen Glas-Obsession: "Man entdeckt schnell, dass das immer gleiche Gefäß und das gleiche Format Bühne sind für eine forschende Untersuchung und nicht nur manisch durchgehaltenes Konzept oder fixe Idee. [..] Auch in der Menge verliert das Einzelne nichts an malerischer Delikatesse, konzeptueller Intelligenz oder dinghafter Präsenz. [..] Der Betrachter ist aufgefordert, immer wieder von neuem die Annäherung an das einzelne Bild zu versuchen, es aus sich selbst heraus zu ergründen. Das Unterfangen ist kein reproduktiver Prozess, sondern Erkenntnis des Einmaligen und Unwiederholbaren." (Rolf-Gunter Dienst, Und immer wieder ein zylindrisches Glas, in: FAZ, 1. September 1993, zit. nach: https://peter-dreher.de/Dienst). Die Serie, an der Dreher nur in völliger Ruhe und Abgeschlossenheit arbeiten kann, nennt der Künstler "Tag um Tag guter Tag" - ein Zitat des Zenmeisters Yunmen Wenyan. Sie ist sein Lebenswerk und noch heute arbeitet er an neuen, den anderen Werken ähnelnden, aber niemals völlig gleichenden Darstellungen desselben leeren, hohen, zylindrisch geformten Wasserglases. Immer wieder wird es an der gleichen Stelle auf einem Tischchen in seinem Atelier platziert, jedoch zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten gemalt, sodass die Farbigkeit, die Schattierungen, Reflexionen und Spiegelungen variieren. Offenbart wird Peter Drehers ausgeprägtes, hypersensibles und instinktives Gespür für die kleinsten Veränderungen des Lichts wie auch seine ungewöhnliche Fähigkeit, dem banalen und gewöhnlichen Alltagsgegenstand eine feine, sublime und ganz besondere Ausdruckskraft zu verleihen. "Ich hoffe, dass die Betrachter verstehen, gerade weil es immer dieselbe Sache ist, dass sie länger davor verweilen müssen, um zu sehen, dass es nicht die selbe Sache ist", meint Peter Dreher. "Und das bringt sie dahin, worum es eigentlich geht: Malerei." Die stillen, merkwürdig einnehmenden und fast meditativ anmutenden Arbeiten des Künstlers befinden sich in so bedeutenden, renommierten Sammlungen wie dem Mamco/Musée d’art moderne et contemporain in Genf, der Pinault Collection in Venedig, dem Museum Frieder Burda in Baden-Baden, der Staatlichen Kunsthalle, Mannheim, der Andy Hall Collection in San Francisco oder dem Art Institute in Chicago. [CH]
Rolf-Gunter Dienst, aus dessen Sammlung die hier angebotene Arbeit stammt und den zeitlebens eine enge Freundschaft mit dem Künstler verbindet, schreibt über dessen Glas-Obsession: "Man entdeckt schnell, dass das immer gleiche Gefäß und das gleiche Format Bühne sind für eine forschende Untersuchung und nicht nur manisch durchgehaltenes Konzept oder fixe Idee. [..] Auch in der Menge verliert das Einzelne nichts an malerischer Delikatesse, konzeptueller Intelligenz oder dinghafter Präsenz. [..] Der Betrachter ist aufgefordert, immer wieder von neuem die Annäherung an das einzelne Bild zu versuchen, es aus sich selbst heraus zu ergründen. Das Unterfangen ist kein reproduktiver Prozess, sondern Erkenntnis des Einmaligen und Unwiederholbaren." (Rolf-Gunter Dienst, Und immer wieder ein zylindrisches Glas, in: FAZ, 1. September 1993, zit. nach: https://peter-dreher.de/Dienst). Die Serie, an der Dreher nur in völliger Ruhe und Abgeschlossenheit arbeiten kann, nennt der Künstler "Tag um Tag guter Tag" - ein Zitat des Zenmeisters Yunmen Wenyan. Sie ist sein Lebenswerk und noch heute arbeitet er an neuen, den anderen Werken ähnelnden, aber niemals völlig gleichenden Darstellungen desselben leeren, hohen, zylindrisch geformten Wasserglases. Immer wieder wird es an der gleichen Stelle auf einem Tischchen in seinem Atelier platziert, jedoch zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten gemalt, sodass die Farbigkeit, die Schattierungen, Reflexionen und Spiegelungen variieren. Offenbart wird Peter Drehers ausgeprägtes, hypersensibles und instinktives Gespür für die kleinsten Veränderungen des Lichts wie auch seine ungewöhnliche Fähigkeit, dem banalen und gewöhnlichen Alltagsgegenstand eine feine, sublime und ganz besondere Ausdruckskraft zu verleihen. "Ich hoffe, dass die Betrachter verstehen, gerade weil es immer dieselbe Sache ist, dass sie länger davor verweilen müssen, um zu sehen, dass es nicht die selbe Sache ist", meint Peter Dreher. "Und das bringt sie dahin, worum es eigentlich geht: Malerei." Die stillen, merkwürdig einnehmenden und fast meditativ anmutenden Arbeiten des Künstlers befinden sich in so bedeutenden, renommierten Sammlungen wie dem Mamco/Musée d’art moderne et contemporain in Genf, der Pinault Collection in Venedig, dem Museum Frieder Burda in Baden-Baden, der Staatlichen Kunsthalle, Mannheim, der Andy Hall Collection in San Francisco oder dem Art Institute in Chicago. [CH]
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Ohne Titel, 1974.
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