Den entscheidenden künstlerischen Durchbruch erzielt Daniel Spoerri 1960 mit seinen "Fallenbildern" als Mitglied der "Nouveaux Réalistes" in Paris, deren Manifest er mitunterzeichnet und die, wie viele Künstler ihrer Generation, für eine Übereinstimmung von Kunst und Leben plädieren. Spoerri arbeitet als Dichter, Bühnenbildner, Regisseur, Verleger, Objektkünstler, Eat-Artist, Filmemacher und Akademieprofessor. 1977 erhält Spoerri eine Professur an der Kölner Fachhochschule für Kunst und Design, von 1983 bis 1989 lehrt er an der Kunstakademie in München. Die hier angebotene Arbeit gehört formal zu ebendiesen "Fallenbildern". Die auch "tableau-piège" genannten Werke halten Relikte von Situationen fest und sind Assemblagen unterschiedlichster Objekte. Ganz im Sinne des Nouveau Réalisme also zeigt Spoerri durch die Einbeziehung von Alltagsgegenständen in seine Kunst fremde Realitäten, mit denen er die Wahrnehmung des Betrachters immer wieder aufs neue herausfordert.