Auktion: 486 / Kunst des 20./21. JH III am 08.06.2019 in München Lot 229

 

229
Albert Birkle
Ruhender im Wald, 1933.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 11.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Ruhender im Wald. 1933.
Öl auf Malpappe.
Nicht bei Kraker. Links unten signiert. Verso nochmals signiert, betitelt und bezeichnet: "am 18. Februar 1931 zweimal gestrichen fast zu viel Leim". 71 x 104 cm (27,9 x 40,9 in).

Wir danken Roswita und Viktor Pontzen, Archiv und Werkbetreuung Albert Birkle, Salzburg, für die freundliche Unterstützung. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche erweiterte Werkverzeichnis aufgenommen.

PROVENIENZ: Stadtpfarrer Heinrich Brobeil, Mengen (wohl in den 1970er Jahren direkt vom Künstler erhalten).
Privatsammlung Süddeutschland (durch Erbschaft vom Vorgenannten).

AUSSTELLUNG: Albert Birkle - Gemälde und Handzeichnungen, Galerie Nierendorf, Berlin 1935, Ausstellungsliste Nr. 18.
Vom schönen und starken Deutschland, Verein Berliner Künstler, Juli-August 1936, Nr. 3.
Deutsche Künstler und die SS, Salzburg Juni-Juli 1944, Nr. 117.

LITERATUR: Berliner Illustrierte Zeitung, Berlin, Nr. 10, 5. März 1936, Abb. auf S. 327 (als Illustration zu "Altes Herz geht auf die Reise" von Hans Fallada).
Illustrierte Zeitung Leipzig, Nr. 4799, 4. März 1937 (Aufsatz von Dr. Richard Bie: Albert Birkle. Der Künstler und sein Werk).
Albin Rohrmoser, Vom Sozialrevolutionär zum Gottsucher. Versuch eines Porträts des Malers Albert Birkle, in: Alte und Moderne Kunst XXVI (1981/H 174f), S. 71.

Die Gegensätze von Großstadtleben und schwäbischer Landidylle sind bei Albert Birkle bedingt durch eine Vita, die in beiden Örtlichkeiten beheimatet ist. Der im Schoße einer Baumwurzel Ruhende, begleitet von seinem treuen Hund, könnte in der simpelsten Interpretation einem banal-narrativen Genre zugeordnet werden. Anders jedoch bei Albert Birkle. Er gestaltet das Sujet unter dem Aspekt einer besonderen persönlichen Anteilnahme, sodass man dahinter fast ein Selbstbildnis vermuten könnte. Die Sehnsucht nach Loslösung vom irdischen Verhängnis scheint sich wie ein geheimer Zauber in dieser Komposition zu verwirklichen. Träumend-entspannt ruht der Wanderer, ganz in sich gekehrt und von allen Zwängen befreit. Albert Birkle hat in dieser Komposition ein zutiefst menschliches Verlangen dargestellt, das, fern schöngeistiger Koketterie, die schlichte Botschaft des Einsseins mit sich selbst vermittelt. [EH]



229
Albert Birkle
Ruhender im Wald, 1933.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 11.250

(inkl. Käuferaufgeld)