49
Franz von Stuck
Bildnis einer Dame, Um 1916/1918.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 8.000 Ergebnis:
€ 25.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Bildnis einer Dame. Um 1916/1918.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. 105,5 x 95,4 cm (41,5 x 37,5 in).
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. 105,5 x 95,4 cm (41,5 x 37,5 in).
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Neben mythologischen oder literarisch inspirierten Themen, stellt die Bildnismalerei einen weiteren Aspekt im Schaffen Franz von Stucks dar. Unser Werk zeigt eine unbekannte, blonde Dame im hohen Lehnstuhl sitzend. Gekleidet in ein schlichtes, aber vornehmes dunkelblaues Kleid, weist sie keinen weiteren Schmuck als einen Perlenring am rechten Ringfinger auf. Womöglich handelt es sich um ein Verlobungsbildnis, rückt die Drehung des Oberkörpers und das kecke Abstützen des linken Arms auf der hohen Stuhllehne die locker ineinander verschränkten Hände doch subtil ins Blickzentrum des Betrachters. Passend hierzu erscheinen auch der liebevoll auf den Betrachter gerichtete Blick sowie das die Lippen umspielende Lächeln der Dame zu diesem Anlass. Mit lasierenden Pinselstrichen, die zum Teil die Unterzeichnung erkennen lassen, bringt Stuck das Bildnis auf die Leinwand. Auffällig ist dabei der starke Farbkontrast zwischen den tiefen Blautönen für Kleid und Hintergrund zu dem leuchtenden Zinnoberrot, in dem Lehnstuhl und Sitzkissen sowie Lippen- und Wangenrot der Dargestellten gehalten sind. Der auffällige Lehnstuhl, gefertigt nach einem Entwurf des Künstlers, steht tatsächlich viele Jahre im Atelier Franz von Stucks, wie auf mehreren historischen Fotografien und Bildnissen dokumentiert ist. Auch der schemenhaft links im Hintergrund erkennbare Aufbau erklärt sich durch den Entstehungskontext des Bildes im Atelier des Künstlers, handelt es sich doch wohl um den dortigen Künstleraltar mit “Der Sünde” im Zentrum, der das Stuck’sche Atelier zu einer Weihestätte der Kunst machte. Dabei ist der für unser Werk gewählte Bildnis-Typus eher selten im Schaffen Stucks vertreten. Unter den wenigen Beispielen zeigt besonders ein Porträt der Tochter Mary bezüglich der Inszenierung im Lehnstuhl mit nachlässig heruntergerutschtem Sitzkissen und der spezifischen Körperhaltung einige Parallelen zu der kompositorischen Anlage unseres Damenbildnisses (vgl. Voss 474 (1916), ferner auch Voss 503 (1918)). [FS]
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Franz von Stuck
Bildnis einer Dame, Um 1916/1918.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 8.000 Ergebnis:
€ 25.000 (inkl. Käuferaufgeld)
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