41
Josef von Brandt
Standartenreiter auf dem Schlachtfeld, Ca. 1888/89.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 87.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Standartenreiter auf dem Schlachtfeld. Ca. 1888/89.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und bezeichnet "z Warszawy". Verso auf dem Keilrahmen in Blau nummeriert "22" und mit alten Klebeetiketten "18" und "Z". 50,5 x 36 cm (19,8 x 14,1 in).
PROVENIENZ: Galerie Heinemann München, Heinemann-Nr. 3424 (1895).
Dr. Martin Soehle, Hamburg (1896 durch Erwerb vom Vorgenannten).
Frau Martin Soehle, Hamburg (1904 durch Erbschaft vom Vorgenannten).
E. A. Fleischmann’s Hofkunsthandlung München, Katalog der Gemälde-Sammlung des Herrn Dr. Martin Soehle, Hamburg. Versteigerung Dienstag, den 29. und Mittwoch, den 30. Oktober 1907, Nr. 18, m. Abb. auf Tfl. 19 (aus dem Nachlass der Vorgenannten).
Weinmüller - Kunstversteigerungshaus Rudolf Neumeister, München, Auktion am 15.-17. März 1967, Los 1497 (Abb. Tfl. 96).
Privatsammlung Hessen.
LITERATUR: Józef Brandt 1841-1915, Werkkatalog, hrsg. vom Nationalmuseum Warschau, Warschau 2018, 3 Bde., erschienen anlässlich der gleichnamigen Ausstellung, Warschau 22.6.-30.9.2018, hier: Bd. 2: Malerei, wiss. bearbeitet von Ewa Micke-Broniarek, S. 241, Kat.-Nr. I.202 (m. Farbabb.).
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und bezeichnet "z Warszawy". Verso auf dem Keilrahmen in Blau nummeriert "22" und mit alten Klebeetiketten "18" und "Z". 50,5 x 36 cm (19,8 x 14,1 in).
PROVENIENZ: Galerie Heinemann München, Heinemann-Nr. 3424 (1895).
Dr. Martin Soehle, Hamburg (1896 durch Erwerb vom Vorgenannten).
Frau Martin Soehle, Hamburg (1904 durch Erbschaft vom Vorgenannten).
E. A. Fleischmann’s Hofkunsthandlung München, Katalog der Gemälde-Sammlung des Herrn Dr. Martin Soehle, Hamburg. Versteigerung Dienstag, den 29. und Mittwoch, den 30. Oktober 1907, Nr. 18, m. Abb. auf Tfl. 19 (aus dem Nachlass der Vorgenannten).
Weinmüller - Kunstversteigerungshaus Rudolf Neumeister, München, Auktion am 15.-17. März 1967, Los 1497 (Abb. Tfl. 96).
Privatsammlung Hessen.
LITERATUR: Józef Brandt 1841-1915, Werkkatalog, hrsg. vom Nationalmuseum Warschau, Warschau 2018, 3 Bde., erschienen anlässlich der gleichnamigen Ausstellung, Warschau 22.6.-30.9.2018, hier: Bd. 2: Malerei, wiss. bearbeitet von Ewa Micke-Broniarek, S. 241, Kat.-Nr. I.202 (m. Farbabb.).
Josef von Brandt wird 1841 im ostpolnischen Szczebrzeszyn bei Lublin geboren. 1858 geht Brandt nach Paris und beginnt zunächst ein Ingenieurstudium, wendet sich aber bald auf Anregung des polnischen Pferde- und Schlachtenmalers Juliusz Kossak der Malerei zu. 1860 kehrt Brandt mit seinem Lehrmeister Kossak zurück in die Heimat, sie bereisen gemeinsam das östliche Polen und die Ukraine. Auf dieser Studienfahrt sammelt Brandt viele Eindrücke, die die Grundlage für sein späteres Schaffen bilden. Auf Anraten seines Onkels, dem Schlachtenmaler Stanislaw Lessel, und des befreundeten Malers Józef Simmler zieht Brandt 1863 nach München und wird dort Schüler von Karl von Piloty an der Kunstakademie. Die meiste Zeit studiert und arbeitet er jedoch in den privaten Ateliers der Maler Franz Adam und Theodor Horschelt - beides Künstler, die für ihre dramatische wie elegante Schilderung von Reiterdarstellungen und Schlachtenszenarien bekannt sind. Die Sommermonate verbringt Brandt in Oronsko in Polen, wo er ab 1866 auch ein eigenes Atelier unterhält. Zentral für seinen Ruhm ist jedoch das Atelier in der Schwanthalerstraße in München, das mit seinen zahlreich zusammengetragenen Artefakten und Requisiten nicht nur Anlaufstelle von jungen Künstlern und einem interessierten Publikum ist, sondern auch von illustren Sammlern wie Prinz Luitpold von Bayern regelmäßig besucht wird. Es bildet sich die sogenannte Brandt-Schule heraus, ein junger Kreis von vorrangig polnischstämmigen Künstlern, die sich um Brandt als Meister des Reiterbildes im historisch-exotischen Kostüm scharen. Dazu zählen unter anderem Alfred von Wierusz-Kowalski und Franz Roubaud.
Eines der bekanntesten Motive des Künstlers sind die Kosakenfeldzüge in der Steppe, die Brandt bis in sein Spätwerk hinein in zahlreichen Varianten wiederholt. In dieses Motivrepertoire fügt sich auch unser Werk mit der Darstellung eines einzelnen Standartenreiters: Stolz und furchtlos auf das vor ihm liegende Kampfgetümmel zureitend, hebt sich im gleißenden Gegenlicht die helle und scharfe Kontur des Reiters mit seiner leuchtend-orangen Fahne vor dem weiten Horizont ab. In der Ferne tobt das wilde Gefecht der mutigen Krieger im staubig trockenen Gras. Deutlich werden hier die künstlerischen Parameter, die den Ruhm Brandts begründen und die dieser auch im intimen Hochformat umzusetzen weiß: Prägnante Farbe gepaart mit einer gekonnten Perspektive führen zu einer Lebendigkeit der Szene, in der die rasante Dynamik und kraftvolle Eleganz des über die Steppe sprengenden Pferdes und der entschlossene Kampfgeist seines Reiters unmittelbar spürbar werden. Mit seinen Darstellungen von historischen Kosaken- und Tatarenkriegern, Pferdemärkten und Jagdszenen leistet Brandt seinen Beitrag zur Stiftung einer national-polnischen Identität und ist über Jahrzehnte hinweg auf dem Kunstmarkt überaus erfolgreich. Ab Ende der 1870er Jahre sind seine Gemälde regelmäßig auf den Ausstellungen im Pariser Salon und dem Glaspalast in München vertreten. Lange Jahre wird er von der Münchner Galerie Wimmer vertreten, ab dem Jahr 1900 übernimmt die bekannte Galerie Heinemann in München seine Vertretung. Über diese gelangt das Werk auch in die bedeutende Sammlung des Hamburger Notars und Bankiers Dr. Martin Soehle (1832-1904). 2018 würdigt das Nationalmuseum in Warschau das Schaffen Brandts mit einerfassenden Werkschau und begleitendem Werkkatalog, in dem unser Werk verzeichnet ist. [FS]
Eines der bekanntesten Motive des Künstlers sind die Kosakenfeldzüge in der Steppe, die Brandt bis in sein Spätwerk hinein in zahlreichen Varianten wiederholt. In dieses Motivrepertoire fügt sich auch unser Werk mit der Darstellung eines einzelnen Standartenreiters: Stolz und furchtlos auf das vor ihm liegende Kampfgetümmel zureitend, hebt sich im gleißenden Gegenlicht die helle und scharfe Kontur des Reiters mit seiner leuchtend-orangen Fahne vor dem weiten Horizont ab. In der Ferne tobt das wilde Gefecht der mutigen Krieger im staubig trockenen Gras. Deutlich werden hier die künstlerischen Parameter, die den Ruhm Brandts begründen und die dieser auch im intimen Hochformat umzusetzen weiß: Prägnante Farbe gepaart mit einer gekonnten Perspektive führen zu einer Lebendigkeit der Szene, in der die rasante Dynamik und kraftvolle Eleganz des über die Steppe sprengenden Pferdes und der entschlossene Kampfgeist seines Reiters unmittelbar spürbar werden. Mit seinen Darstellungen von historischen Kosaken- und Tatarenkriegern, Pferdemärkten und Jagdszenen leistet Brandt seinen Beitrag zur Stiftung einer national-polnischen Identität und ist über Jahrzehnte hinweg auf dem Kunstmarkt überaus erfolgreich. Ab Ende der 1870er Jahre sind seine Gemälde regelmäßig auf den Ausstellungen im Pariser Salon und dem Glaspalast in München vertreten. Lange Jahre wird er von der Münchner Galerie Wimmer vertreten, ab dem Jahr 1900 übernimmt die bekannte Galerie Heinemann in München seine Vertretung. Über diese gelangt das Werk auch in die bedeutende Sammlung des Hamburger Notars und Bankiers Dr. Martin Soehle (1832-1904). 2018 würdigt das Nationalmuseum in Warschau das Schaffen Brandts mit einerfassenden Werkschau und begleitendem Werkkatalog, in dem unser Werk verzeichnet ist. [FS]
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Josef von Brandt
Standartenreiter auf dem Schlachtfeld, Ca. 1888/89.
Öl auf Leinwand
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