Rahmenbild
860
Oskar Kokoschka
Sommerblumen mit Rosen, 1965.
Aquarell
Schätzung:
€ 60.000 Ergebnis:
€ 62.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Sommerblumen mit Rosen. 1965.
Aquarell.
Rechts unten signiert und datiert "20.9.65". 61,4 x 49,2 cm (24,1 x 19,3 in), Blattgröße.
Verso mit einer ersten Anlage für ein weiteres Blumenaquarell.
Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von Dr. Alfred Weidinger, Leipzig, aufgenommen. Wir danken für die freundliche wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Marlborough Fine Art, London.
Fischer Fine Art Limited, London (auf der Rahmenrückwand mit dem Etikett).
Privatsammlung Süddeutschland.
Aquarell.
Rechts unten signiert und datiert "20.9.65". 61,4 x 49,2 cm (24,1 x 19,3 in), Blattgröße.
Verso mit einer ersten Anlage für ein weiteres Blumenaquarell.
Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von Dr. Alfred Weidinger, Leipzig, aufgenommen. Wir danken für die freundliche wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Marlborough Fine Art, London.
Fischer Fine Art Limited, London (auf der Rahmenrückwand mit dem Etikett).
Privatsammlung Süddeutschland.
Oskar Kokoschka, Sohn eines Prager Goldschmiedes, wächst in Wien auf. Dort besucht er von 1905 bis 1909 die Kunstgewerbeschule und arbeitet bereits in diesen Jahren in der Wiener Werkstätte, die Josef Hoffmann 1903 gegründet hatte. Seine Illustrationen und Druckgrafiken entstehen unter dem Einfluss des Wiener Jugendstils, für seine Malerei ist neben Vincent van Gogh und Ferdinand Hodler der Sezessionsstil von Bedeutung. Von 1910 an, als er sich in Berlin aufhält, ist er Mitarbeiter an Herwarth Waldens Zeitschrift "Der Sturm". 1919 übernimmt er in Dresden eine Professur an der Kunstakademie, die er 1924 wieder aufgibt. In den folgenden Jahren, in denen Oskar Kokoschka stetig auf Reisen ist, wird Paris sein Stützpunkt, von dem er erst 1931 wieder nach Wien zurückkehrt. Unter dem Eindruck der dortigen rechtsradikalen Bestrebungen zieht er 1934 nach Prag. 1937 beschlagnahmen die Nationalsozialisten 417 seiner Arbeiten. Ein Jahr später emigriert der Künstler nach London, wo erste Arbeiten mit politisch-allegorischen Themen entstehen. Aus Anlass der großen Kokoschka-Retrospektiven in der Kunsthalle Basel und im Kunsthaus Zürich hält sich der Künstler 1947 in der Schweiz auf. Es folgen Reisen nach Salzburg, Hamburg und in die Vereinigten Staaten. Zahlreiche Ehrungen, Ausstellungen und Retrospektiven u. a. 1962 in der Tate Gallery London sowie 1968 in der Staatsgalerie Stuttgart prägen diese Zeit.
Oskar Kokoschkas malerisches und zeichnerisches Talent erscheint in seinen späten Blumenaquarellen geradezu gebündelt. Einzigartig sind seine sich vor dem Weiß des Papiertons entspinnenden Blumenarrangements, die er dank einer souveränen Beherrschung der Aquarellmalerei in beachtenswerter Naturtreue und einer außerordentlichen Frische der Erscheinung zu Papier bringt. Ohne eine Vorzeichnung in Bleistift wird das Motiv spontan in Wasserfarben angegangen, wobei der zeichnerische Duktus überwiegt. Kokoschka begeistert sich an der farblichen Frische der Blumen und lässt sie aus dem weißen Papierhintergrund förmlich heraustreten. Anders als Emil Nolde, der das Wesen der Blüten stärker in der Fläche zu ergründen sucht, wählt Kokoschka einen stärker linearen Zugang zu den Blüten und erreicht so eine opulente Pracht des Optischen, die weit über das Abbildhafte hinausgeht. Viele dieser Blumenaquarelle dienten später als Vorlage für Farblithografien, die Kokoschkas meisterhaften Blumenaquarellen schnell eine weite Verbreitung und Bewunderung bescheren sollten.
An seinem Lebensende widmet sich Kokoschka in zunehmendem Maße dem grafischen Werk: Über zweihundert Lithografien und Radierungen entstehen, meist in Zyklen gefasst. Im Februar 1970 beginnt der Künstler mit der Niederschrift der Autobiografie "Mein Leben", die ein Jahr später publiziert wird. Am 22. Februar 1980 stirbt Oskar Kokoschka in Montreux. [JS]
Oskar Kokoschkas malerisches und zeichnerisches Talent erscheint in seinen späten Blumenaquarellen geradezu gebündelt. Einzigartig sind seine sich vor dem Weiß des Papiertons entspinnenden Blumenarrangements, die er dank einer souveränen Beherrschung der Aquarellmalerei in beachtenswerter Naturtreue und einer außerordentlichen Frische der Erscheinung zu Papier bringt. Ohne eine Vorzeichnung in Bleistift wird das Motiv spontan in Wasserfarben angegangen, wobei der zeichnerische Duktus überwiegt. Kokoschka begeistert sich an der farblichen Frische der Blumen und lässt sie aus dem weißen Papierhintergrund förmlich heraustreten. Anders als Emil Nolde, der das Wesen der Blüten stärker in der Fläche zu ergründen sucht, wählt Kokoschka einen stärker linearen Zugang zu den Blüten und erreicht so eine opulente Pracht des Optischen, die weit über das Abbildhafte hinausgeht. Viele dieser Blumenaquarelle dienten später als Vorlage für Farblithografien, die Kokoschkas meisterhaften Blumenaquarellen schnell eine weite Verbreitung und Bewunderung bescheren sollten.
An seinem Lebensende widmet sich Kokoschka in zunehmendem Maße dem grafischen Werk: Über zweihundert Lithografien und Radierungen entstehen, meist in Zyklen gefasst. Im Februar 1970 beginnt der Künstler mit der Niederschrift der Autobiografie "Mein Leben", die ein Jahr später publiziert wird. Am 22. Februar 1980 stirbt Oskar Kokoschka in Montreux. [JS]
860
Oskar Kokoschka
Sommerblumen mit Rosen, 1965.
Aquarell
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