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841
Alexej von Jawlensky
Der gelbe Topf, Um 1909.
Öl auf Papier, auf dünne Holzfaserplatte kaschiert
Schätzung:
€ 100.000 Ergebnis:
€ 187.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Der gelbe Topf. Um 1909.
Öl auf Papier, auf dünne Holzfaserplatte kaschiert.
Jawlensky/Pieroni-Jawlensky 293. Rechts unten monogrammiert. Verso auf einem alten Etikett von Clemens Weiler handschriftlich bezeichnet "Alexej Jawlensky / Der gelbe Topf, 1908 / (Weiler Nr. 719)". 52,5 x 58 cm (20,6 x 22,8 in).
Andere Stillleben Jawlenskys aus dieser frühen expressiven Schaffensphase befinden sich u. a. in den Sammlungen der Städtischen Galerie im Lehnbachhaus, München, des Wallraff-Richartz Museums, Köln, des Museums Wiesbaden, des Museums Ludwig in Köln sowie in der Sammlung Ludwig in Aachen.
PROVENIENZ: Privatbesitz Wiesbaden (1959).
Galerie Beyeler, Basel (1963-1968).
Kunsthaus Lempertz, Köln, 8./9. Dezember 1965, Kat.-Nr. 418, mit sw-Abb. S. 38.
Privatsammlung USA.
Christie's, London, 29. Juni 1991, Kat.-Nr. 41, mit Abb. S. 96.
Sammlung H. Dudley Wright, Genf (aus dem Nachlass in der nachfolgenden Auktion eingeliefert).
Christie's, German and Austrian Art, London, 13. Oktober 1994, Lot 104, mit Abb.
Privatsammlung Niedersachsen.
AUSSTELLUNG: Alexej von Jawlensky, Galerie Obere Zäune, Zürich 1964, Nr. 1.
Stilleben, Galerie Obere Zäune, Zürich 1965, mit Abb. auf der Einladungskarte.
LITERATUR: Clemens Weiler, Alexej Jawlensky, Köln 1959, Kat.-Nr. 719, mit Abb. S. 278.
"Meine Freunde, die Äpfel, die ich wegen ihrer reizenden roten, gelben, lila und grünen Kleider liebe, sind für mich auf diesem oder jenem Hintergrund, in dieser oder jener Umgebung, keine Äpfel mehr. Ihre Töne und ihre strahlenden Farben auf dem Grund anderer, nüchternerer Töne verschmelzen sich zu einer von Dissonanzen durchzogenen Harmonie. Und sie erklingen meinem Auge wie eine Musik, die mir diese oder jene Stimmung meiner Seele wiedergibt [..] Äpfel, Bäume, menschliche Gesichter sind für mich nur Hinweise, um in ihnen anderes zu sehen: Das Leben der Farbe, erfasst von enem Leidenschaftlichen, einem Verliebten."
Alexej von Jawlensky, Brief aus dem Jahr 1905, zit. nach: Clemens Weiler, Köpfe Gesichte, Meditationen, Hanau 1970, S. 121.
Öl auf Papier, auf dünne Holzfaserplatte kaschiert.
Jawlensky/Pieroni-Jawlensky 293. Rechts unten monogrammiert. Verso auf einem alten Etikett von Clemens Weiler handschriftlich bezeichnet "Alexej Jawlensky / Der gelbe Topf, 1908 / (Weiler Nr. 719)". 52,5 x 58 cm (20,6 x 22,8 in).
Andere Stillleben Jawlenskys aus dieser frühen expressiven Schaffensphase befinden sich u. a. in den Sammlungen der Städtischen Galerie im Lehnbachhaus, München, des Wallraff-Richartz Museums, Köln, des Museums Wiesbaden, des Museums Ludwig in Köln sowie in der Sammlung Ludwig in Aachen.
PROVENIENZ: Privatbesitz Wiesbaden (1959).
Galerie Beyeler, Basel (1963-1968).
Kunsthaus Lempertz, Köln, 8./9. Dezember 1965, Kat.-Nr. 418, mit sw-Abb. S. 38.
Privatsammlung USA.
Christie's, London, 29. Juni 1991, Kat.-Nr. 41, mit Abb. S. 96.
Sammlung H. Dudley Wright, Genf (aus dem Nachlass in der nachfolgenden Auktion eingeliefert).
Christie's, German and Austrian Art, London, 13. Oktober 1994, Lot 104, mit Abb.
Privatsammlung Niedersachsen.
AUSSTELLUNG: Alexej von Jawlensky, Galerie Obere Zäune, Zürich 1964, Nr. 1.
Stilleben, Galerie Obere Zäune, Zürich 1965, mit Abb. auf der Einladungskarte.
LITERATUR: Clemens Weiler, Alexej Jawlensky, Köln 1959, Kat.-Nr. 719, mit Abb. S. 278.
"Meine Freunde, die Äpfel, die ich wegen ihrer reizenden roten, gelben, lila und grünen Kleider liebe, sind für mich auf diesem oder jenem Hintergrund, in dieser oder jener Umgebung, keine Äpfel mehr. Ihre Töne und ihre strahlenden Farben auf dem Grund anderer, nüchternerer Töne verschmelzen sich zu einer von Dissonanzen durchzogenen Harmonie. Und sie erklingen meinem Auge wie eine Musik, die mir diese oder jene Stimmung meiner Seele wiedergibt [..] Äpfel, Bäume, menschliche Gesichter sind für mich nur Hinweise, um in ihnen anderes zu sehen: Das Leben der Farbe, erfasst von enem Leidenschaftlichen, einem Verliebten."
Alexej von Jawlensky, Brief aus dem Jahr 1905, zit. nach: Clemens Weiler, Köpfe Gesichte, Meditationen, Hanau 1970, S. 121.
Im Sommer 1908 arbeitet Alexej von Jawlensky mit Kandinsky, Marianne von Werefkin und Gabriele Münter erstmals zusammen in Murnau. Hier entsteht auch die Idee zur Gründung der "Neuen Künstlervereinigung München", zu deren Gründungsmitgliedern die vier Maler 1909 gehören. Im Dezember desselben Jahres findet in München die erste Ausstellung der Gruppe statt. 1911 wird der "Blaue Reiter" als neue große Idee einer künstlerischen Zusammenarbeit der süddeutschen Expressionisten von Franz Marc und Wassily Kandinsky ins Leben gerufen, zu dessen engem Kreis bald auch Jawlensky zählt. Als 1914 der Erste Weltkrieg beginnt, siedelt Jawlensky mit seiner Familie und Marianne von Werefkin in die Schweiz über, wo er bis 1921 lebt. Dort entstehen ab 1918 auch seine abstrakten Köpfen. Nicht nur Jawlensky selbst hat seine expressionistischen "Vorkriegsarbeiten", die wie unser leuchtendes Stillleben in diesen kunsthistorisch bedeutenden Jahren um die Gründung des "Blauen Reiters" entstanden sind, rückblickend in seinen Lebenserinnerungen als seine "stärksten Arbeiten" bezeichnet. Gemälde aus dieser frühen Schaffensphase gehören bis heute zu den prominentesten Beispielen von Jawlenskys malerischem Schaffen und sind herausragende Zeugnisse seiner geradezu kühnen Progressivität im Bezug auf Komposition und Farbgebung. 1909 entsteht das exzentrische Meisterwerk "Bildnis des Tänzers Alexander Sacharoff", das sich heute in der bedeutenden Sammlung des Lehnbachhauses in München befindet und aufgrund seiner expressiven Farbwucht heute als Ikone der Moderne gilt. Noch mehr als in den Porträts ist in den etwa zeitgleich entstandenen Stillleben nicht der Gegenstand, sondern die Farbe der eigentliche Protagonist der Komposition. Dem Gegenstand kommt wie in unserer herausragenden Arbeit meist nur noch die Rolle des Farbträgers zu, der den leuchtenden, meist nahezu reinen Farbwert aufnimmt. Es ist Jawlensky auch in der vorliegenden Arbeit meisterhaft gelungen, aus dem minimalistischen Arrangement aus Tischplatte, bemaltem Topf, Tuch und Äpfeln einen eindrucksvollen, wuchtigen Farbklang zu entwickeln. Ein wohl zeitgleich entstandenes Stillleben, welches das gleiche Arrangement, jedoch in einem größeren, weniger beschnittenen und damit noch deutlich konventionelleren Bildausschnitt zeigt und die Komposition nach oben um den braunen Krug und einen Blumenstrauß erweitert, befindet sich heute in der Sammlung Ludwig, Aachen.
Auch der Kunsthistoriker und Jawlensky-Kenner Clemes Weiler hat auf die herausragende koloristische Qualität von Jawlenskys Frühwerk hingewiesen, in welchem der Künstler, anfänglich noch beeinflusst von den "Fauves" und hier besonders von Matisse, seinen ganz eigenen expressionistischen Stil ausgebildet hat: "Jawlensky entwickelte in den Murnauer Jahren einen durchaus anderen Stil. Er war in der Zeit, als die Gruppe ihre gemeinsame Arbeit aufnahm, der Fortgeschrittenste. Er umschrieb die Fläche mit dunklen Konturen und vermochte so die gesamte Komposition in die Fläche zu bannen. Nicht nur die Landschaft reduzierte er, sondern auch die Stilleben, indem er die Form stets stärker vereinfachte und sich auf wenige kontrastierende Farben beschränkte. [..] Die Farbe wird bei ihm nie dekorativ verwendet, sondern stets gefühlsbetont, innerlich bedeutungsvoll, hintergründig gesättigt." (Clemens Weiler, Alexej Jawlensky, Köln 1959, S. 67.) Folglich überrrascht es also nicht, dass sich ein Großteil dieser leuchtenden, um 1909 entstandenen Stillleben heute in bedeutenden öffentlichen Sammlungen befinden, wie u. a. der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München,dem Wallraff-Richartz Museum, Köln, dem Museum Wiesbaden und dem Museum Ludwig in Köln. [JS]
Auch der Kunsthistoriker und Jawlensky-Kenner Clemes Weiler hat auf die herausragende koloristische Qualität von Jawlenskys Frühwerk hingewiesen, in welchem der Künstler, anfänglich noch beeinflusst von den "Fauves" und hier besonders von Matisse, seinen ganz eigenen expressionistischen Stil ausgebildet hat: "Jawlensky entwickelte in den Murnauer Jahren einen durchaus anderen Stil. Er war in der Zeit, als die Gruppe ihre gemeinsame Arbeit aufnahm, der Fortgeschrittenste. Er umschrieb die Fläche mit dunklen Konturen und vermochte so die gesamte Komposition in die Fläche zu bannen. Nicht nur die Landschaft reduzierte er, sondern auch die Stilleben, indem er die Form stets stärker vereinfachte und sich auf wenige kontrastierende Farben beschränkte. [..] Die Farbe wird bei ihm nie dekorativ verwendet, sondern stets gefühlsbetont, innerlich bedeutungsvoll, hintergründig gesättigt." (Clemens Weiler, Alexej Jawlensky, Köln 1959, S. 67.) Folglich überrrascht es also nicht, dass sich ein Großteil dieser leuchtenden, um 1909 entstandenen Stillleben heute in bedeutenden öffentlichen Sammlungen befinden, wie u. a. der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München,dem Wallraff-Richartz Museum, Köln, dem Museum Wiesbaden und dem Museum Ludwig in Köln. [JS]
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Alexej von Jawlensky
Der gelbe Topf, Um 1909.
Öl auf Papier, auf dünne Holzfaserplatte kaschiert
Schätzung:
€ 100.000 Ergebnis:
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