888
Rupprecht Geiger
351/60, 1960.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 162.500 (inkl. Käuferaufgeld)
351/60. 1960.
Öl auf Leinwand.
Dornacher/Geiger 315. Verso signiert und datiert sowie auf dem Keilrahmen betitelt. 95 x 91 cm (37,4 x 35,8 in).
In Original-Künstlerleiste.
PROVENIENZ: Privatbesitz Süddeutschland.
"Der Blaue Planet. Blau wird Motiv. Ich kann es realisieren. Ich blende zurück zu dem Landschaftserlebnis in Griechenland. Die dort festgehaltenen Blaufarbenwerte, das Licht nehme ich mit herein in meine gedanklichen Vorstellungen, die immer dichter werden."
Rupprecht Geiger, 1961, zit. nach: Dornacher/Geiger, S. 14, Abb. 12.
Öl auf Leinwand.
Dornacher/Geiger 315. Verso signiert und datiert sowie auf dem Keilrahmen betitelt. 95 x 91 cm (37,4 x 35,8 in).
In Original-Künstlerleiste.
PROVENIENZ: Privatbesitz Süddeutschland.
"Der Blaue Planet. Blau wird Motiv. Ich kann es realisieren. Ich blende zurück zu dem Landschaftserlebnis in Griechenland. Die dort festgehaltenen Blaufarbenwerte, das Licht nehme ich mit herein in meine gedanklichen Vorstellungen, die immer dichter werden."
Rupprecht Geiger, 1961, zit. nach: Dornacher/Geiger, S. 14, Abb. 12.
Rot und Blau sind die Farben, die das beeindruckende künstlerische Schaffen des deutschen Farbfeldmalers Rupprecht Geiger in entscheidender Weise prägen. Werden beide Farbtöne bis in die Kompositionen der späten 1950er Jahre noch teils in Kombination eingesetzt, so vollzieht sich in Geigers Œuvre ab dem Jahr 1960 eine klare Trennung beider Farbwerte. Der Künstler erklärt diese nun isoliert zu den Protagonisten seiner sanften Modulationen. Während Rot als die Farbe des Feuers für extreme Energie und emotionale Aufgeladenheit steht, ist das kühlere Blau der rationalere, stärker in sich ruhende Farbwert, der in der vorliegenden Arbeit von einer leuchtenden Tonalität bis hin in ein tiefes Nachtblau moduliert wird. Gerade diese dunkle Tonalität verleiht der vorliegenden Komposition eine besondere, sogartige Tiefenwirkung, welche Assoziationen an die Weite des Weltraums und ferne Galaxien wach werden lässt. Dass dieser Assoziationsraum, der aufgrund der Weltraumforschung und Raumfahrtbegeisterung der politischen Systeme zur Zeit des Kalten Krieges nur allzu präsent war, auch direkt in Geigers vorliegende Arbeit und alle weiteren blauen Modulationen der frühen 1960er Jahre eingeflossen sein wird, davon zeugen Geigers Notizen zu seinem 1961 geschaffenen Gemälde "361/61 (Gagarin)" (Dornacher/Geiger 334): "Am 12. April 1961 fliegt Juri Alexejewitsch Gagarin mit seinem Raumschiff 'Wostok' als erster Mensch in den kosmischen Raum, er umkreist die Erde in 89 Minuten. Ein denkwürdiges Ereignis. Gagarin sieht unsere Erde als leuchtenden, blauen Planeten / er schildert dies in poetischer Sprache 'herrliche Blauausstrahlungen an den Randzonen des Planeten, dort wo sie in den tiefschwarzen kosmischen Nachthimmel übergehen'." (zit. nach: Dornacher/Geiger S. 14, Abb. 12). Rupprecht Geiger hat nicht nur mit seinen Farbmodulationen, sondern auch mit seinen ovalen und andersartig geformten Leinwänden kunsthistorisch Bedeutendes geschaffen, das ihm innerhalb Deutschlands aufgrund seiner über die Bestrebungen des Informel hinausgehenden Progressivität eine Sonderstellung zuweist, die, wie von Helmut Friedel im Vorwort zum Werkverzeichnis nahegelegt, viel mehr den Vergleich mit Geigers Zeitgenossen in Amerika, wie etwa Mark Rothko, Ellsworth Kelly und Barnett Newman fordert. In den USA werden Geigers Gemälde bereits seit den 1950er Jahren in unterschiedlichen Ausstellungen gezeigt und Geiger wird schon 1959 mit dem Solomon-Guggenheim-Preis, New York, ausgezeichnet. [JS]
888
Rupprecht Geiger
351/60, 1960.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 162.500 (inkl. Käuferaufgeld)
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