Das hier angebotene Werk entsteht im Zuge der letzten Ausgabe des Kunstmagazins "Parkett Volume 100/101 - Expanded Exchange", die 2017 erschienen ist. Verschiedene Größen der zeitgenössischen Kunst ehren das Ende des anspruchsvollen Kunstmagazins mit einer limitierten Werkserie. Katharina Grosse wählt für die ihr ureigene Bearbeitung von Objekten mit Farbe eine alte Ausgabe des Magazins von September 2005 (Bd. 74). Es ist der erste Artikel, der in "Parkett" über sie und ihre Kunst erscheint. In dessen Mitte ist das hier angebotene Werk genau aufgefaltet, durch den intensiven Farbeinsatz sind die sonst zum Blättern einladenden Seiten des Kunstmagazins fixiert. Dieses Element der in sich erstarrten Bewegung ist auch in der über den Buchumschlag fließenden Farbe präsent, die in mehreren Schichten von variierender Dicke aufgetragen ist. Das Buch erscheint wie ein Pars pro Toto aus einer der überdimensionalen Installationen Grosses, die mit diesen zu internationalem Ruhm gelangt ist. Zentrales Element ihrer Arbeiten ist die dynamische Farbe in malerischer Expression, die meist fernab der Leinwand zu ihrer Wirkung gelangt. Während die Leinwand durch ihre Ränder scharf begrenzt ist, läuft die Malerei virtuell über sie hinweg. Selbiges geschieht auch mit dem Buch, das durch seine turmhafte Auffältelung diese Aufbrechung der Kontur auch in den Raum hineinträgt. Die Buchränder erscheinen lediglich als eine mögliche, vorübergehende und unverbindliche Begrenzung der Malerei. [FS]