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713
Imi Knoebel
Anima Mundi 41-5, 2015.
Acryl auf Aluminium. Fünfteilig
Schätzung:
€ 70.000 Ergebnis:
€ 143.750 (inkl. Käuferaufgeld)
Anima Mundi 41-5. 2015.
Acryl auf Aluminium. Fünfteilig.
Verso signiert und datiert sowie mit einem typografisch bezeichneten Etikett, darauf u. a. die Werkreihenfolge von "A" bis "E". Unikat. Jeweils 37 x 29 x 5,8 cm (14,5 x 11,4 x 2,2 in).
PROVENIENZ: Galerie Christian Lethert, Köln.
Privatsammlung Süddeutschland (2015 vom Vorgenannten erworben).
Acryl auf Aluminium. Fünfteilig.
Verso signiert und datiert sowie mit einem typografisch bezeichneten Etikett, darauf u. a. die Werkreihenfolge von "A" bis "E". Unikat. Jeweils 37 x 29 x 5,8 cm (14,5 x 11,4 x 2,2 in).
PROVENIENZ: Galerie Christian Lethert, Köln.
Privatsammlung Süddeutschland (2015 vom Vorgenannten erworben).
Klaus Wolf Knoebel kommt am 31. Dezember 1940 zur Welt, er verbringt seine Kindheit bei Dresden, bevor die Familie 1950 nach Mainz zieht. An der Werkkunstschule in Darmstadt lernt Imi Knoebel 1962-64 nach der Idee des Bauhaus-Vorkurses von Johannes Itten und Lászlo Moholy-Nagy. Dort lernt er Rainer Griese kennen, beide nehmen den Vornamen Imi an, eine Abkürzung, die sich die Freunde zum Abschied zurufen. Fasziniert von der Lehrerpersönlichkeit Joseph Beuys' wechselt das Duo 1964 an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo sie sich jedoch deutlich von den übrigen Beuys-Schülern absetzen wollen. 1968 entsteht Knoebels erstes Hauptwerk, die Installation "Raum 19", benannt nach einem Unterrichtsraum Nr. 19 in der Akademie, den Beuys den beiden Studenten zur Verfügung gestellt hatte. Schon damals beschäftigt sich Knoebel in analytischen Serien mit dem Verhältnis von Raum, Trägergrund und Farbe. Die Reduktion auf die elementaren Koordinaten der Malerei ist dem zweiten großen Vorbild, Kasimir Malewitsch, verpflichtet. Nach puristischen Linienbildern, Lichtprojektionen und weißen Bildern (1972-75) verwendet Knoebel 1974 erstmals Farbe. Seit 1975 bis heute arbeitet Knoebel an der Werkgruppe der "Mennigebilder", benannt nach der im Stahlbau üblichen Rostschutzfarbe Mennigefarbe, die der Künstler hierfür verwendet. Nach diesen polygonalen Tafeln tauchen in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre noch freiere Spielformen auf, die auch in ihrer Farbgebung die ganze Palette umfassen. Projekte wie "Deutsches Tor" und "Kinderstern", beide 1988, zeugen vom gesellschaftspolitischen Engagement des Künstlers. Als ironisch gemeinter Kommentar zur damaligen politischen Situation bestellt Knoebel 1990 7.000 Pakete "IMI Starkreiniger" beim VEB Waschmittelwerk Genthin. 2006 erhält er den Ehrendoktor der Friedrich-Schiller-Universität, Jena. 2008 erhält Imi Knoebel den Auftrag zu sechs Glasfenstern für die Kathedrale von Reims, die 2011 eingesetzt werden. Neben musealen Einzelausstellungen u. a. in Düsseldorf 1975, Winterthur bzw. Bonn 1983 und Hamburg 1992 sowie 2003 ist Knoebel auch an wichtigen Gruppenausstellungen wie der Documenta 5, 6, 7 und 8 vertreten.
Unsere fünfteilige Arbeit aus der Serie "Anima Mundi", die Imi Knoebel ab 2010 zu schaffen beginnt, überzeugt durch ihre formale und farbliche Klarheit. In dieser Serie führt Knoebel in verschiedenen Farbkombinationen die formale Reduktion seiner Kunst an ihre Grenzen. Bei dem hier angebotenen, fünfteiligen Werk werden kräftige Blau-, Rot- und Ockertöne mit metallisch schimmernden Flächen kombiniert. Zusätzlich wird durch den seriellen Ansatz - die Serie besteht wie hier aus maximal bis zu fünf Teilen - die formale Uniformität betont. Die Aufmerksamkeit des Betrachters wird damit ganz auf die Feinheit der manuellen Ausführung, auf den individuellen Pinselstrich gelenkt. Knoebels reduzierte Formsprache und künstlerische Handschrift ist unverwechselbar und rückt auf diese Weise die malerische Strukturierung der Fläche in den Mittelpunkt. Der Werktitel "Anima Mundi" oder "Weltseele" bezieht sich auf einen der zentralen philosophischen Begriffe der abendländischen Metaphysik: "Man mag darin Spiel und Zufall eines bloßen Titels sehen, dem wenig Bedeutung zu entnehmen ist und der buchstäblich an der Oberfläche bleibt. Daher überlässt man sich zunächst besser ganz und allein der Betrachtung dieser Bilder, die, wenn es gelingt, in der Tat in den Kosmos eines gegenstandslosen Denkens führen; eines Denkens, für welches die Bilder, streng genommen, wiederum nur den äußeren Anlass geben." (zit. nach Martin Schulz, in: Kat. Imi Knoebel. Werke 1966-2014, hrsg. vom Kunstmuseum Wolfsburg, Bielefeld 2014, S. 201). [FS]
Unsere fünfteilige Arbeit aus der Serie "Anima Mundi", die Imi Knoebel ab 2010 zu schaffen beginnt, überzeugt durch ihre formale und farbliche Klarheit. In dieser Serie führt Knoebel in verschiedenen Farbkombinationen die formale Reduktion seiner Kunst an ihre Grenzen. Bei dem hier angebotenen, fünfteiligen Werk werden kräftige Blau-, Rot- und Ockertöne mit metallisch schimmernden Flächen kombiniert. Zusätzlich wird durch den seriellen Ansatz - die Serie besteht wie hier aus maximal bis zu fünf Teilen - die formale Uniformität betont. Die Aufmerksamkeit des Betrachters wird damit ganz auf die Feinheit der manuellen Ausführung, auf den individuellen Pinselstrich gelenkt. Knoebels reduzierte Formsprache und künstlerische Handschrift ist unverwechselbar und rückt auf diese Weise die malerische Strukturierung der Fläche in den Mittelpunkt. Der Werktitel "Anima Mundi" oder "Weltseele" bezieht sich auf einen der zentralen philosophischen Begriffe der abendländischen Metaphysik: "Man mag darin Spiel und Zufall eines bloßen Titels sehen, dem wenig Bedeutung zu entnehmen ist und der buchstäblich an der Oberfläche bleibt. Daher überlässt man sich zunächst besser ganz und allein der Betrachtung dieser Bilder, die, wenn es gelingt, in der Tat in den Kosmos eines gegenstandslosen Denkens führen; eines Denkens, für welches die Bilder, streng genommen, wiederum nur den äußeren Anlass geben." (zit. nach Martin Schulz, in: Kat. Imi Knoebel. Werke 1966-2014, hrsg. vom Kunstmuseum Wolfsburg, Bielefeld 2014, S. 201). [FS]
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Imi Knoebel
Anima Mundi 41-5, 2015.
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