Ab 1969 entstehen Gemälde und Zeichnungen, in denen die Motive auf dem Kopf stehen - sie werden fortan zu einem "Markenzeichen" von Georg Baselitz. Verbunden mit der reduzierten, den Bildgegenstand lediglich umreißenden Linienführung bewirkt Baselitz auf den ersten Blick eine Neutralisierung des Bildinhaltes, der sich erst bei näherer Betrachtung offenbart. Auf eindrucksvolle Weise lässt der Künstler somit die Wahrnehmung des Betrachters zwischen abstraktem Liniengewirr und greifbarem Bildinhalt schwanken. Einige kleinere Arbeiten aus den 1990er Jahren, wie auch die uns vorliegende, haben rudimentäre weibliche Formen zum Thema. Das Motiv findet sich in einem ähnlichen Gemälde mit dem Titel "Schultafel" wieder. [CE]